Ein Paradoxon

Die Franzosen, die gestern „gegen Polizeigewalt“ und „gegen soziale Ungerechtigkeit“ auf die Straße gegangen sind, haben Schaufenster von Banken und Supermärkten eingeschlagen, Autos angezündet und Barrikaden errichtet. Der Rauch der brennenden Autos war weithin zu sehen.

Das alles, wie gesagt, als Demonstration gegen Polizeigewalt. Solchen Menschen sollte man freilich nicht auch noch die demokratischen Weihen erteilen, indem man sie als „Demonstranten“ bezeichnet.

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Der NABU empfiehlt: Bretter und Metallgebilde für ein besinnliches Fest!

Daß ein frisch geschlagener Christbaum ökologisch nicht ganz korrekt ist, hat man ja schon länger geahnt. Der NABU gibt uns nun auf seiner Internetseite wertvolle Ratschläge, wie man das Fest nachhaltig, umweltfreundlich und guten Gewissens – natürlich ohne Baum! – begehen kann (hier nachzulesen):

Den Weihnachtsbaum selber schlagen, welche Tanne soll es denn sein, ein Öko-Baum oder eine aus dem regionalen Forst? Wer sich mit diesen Fragen herum schlägt, für den haben wir die nachhaltigste Lösung. Warum überhaupt noch einen Baum?

Genau! Ich gehe sogar noch weiter und frage: warum überhaupt noch Weihnachten? Aber der NABU weiß Rat, wie man den Christbaum ersetzen kann:

Es gibt inzwischen viele baumähnliche Dekorationen aus Brettern oder Metallgebilden im Handel, an die Kugeln und sonstiger Schmuck gehängt werden kann. Wer da selber kreativ werden möchte, findet dazu viele Anleitungen im Internet.

Bretter und Metallgebilde – ist das nicht wunderbar? Da kommt doch gleich Weihnachtsstimmung auf!

Eine Variante wäre auch ehemalige Gardinen oder Vorhangstangen zu verwenden, damit nicht neue Ressourcen verschwendet werden. Bei Holzstöcken kann man heruntergefallene Äste verwenden, oder wer einen Garten hat die Äste vom Obstbaumschnitt verwenden.

Wir empfehlen unseren Lesern einen vorweihnachtlichen Gang auf den Schrottplatz. Da kann man alles finden, was man für ein besinnliches Weihnachtsfest braucht!

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Bin weder Herr, noch bin ich Frau – oder: ich will ein Kästchen für mich ganz allein!

Denn mein Persönlichkeitsrecht wird verletzt, wenn ich auf einem Formular nur „Herr“ oder „Frau“ ankreuzen kann. Wenn ich aber dazu gezwungen werde, verlange ich wegen dieser Diskriminierung eine Entschädigung!

Man glaubt es kaum, daß ein Landgericht sich mit einem solchen Ansinnen überhaupt beschäftigt. Aber das Landgericht Frankfurt tut es – und gibt der klagenden „Person nicht-binären Geschlechts“ (was immer man sich darunter vorstellen mag), die sich bei der Online-Bestellung einer Bahnfahrkarte diskriminiert fühlte, sogar recht (hier nachzulesen):

Durch die Festlegung als „Frau“ oder „Herr“ werde die klagende Person in ihren allgemeinen Persönlichkeitsrechten verletzt, stellte das Gericht fest und verwies dabei auf das Bundesverfassungsgericht. Die Person könne daher verlangen, geschlechtsneutral angesprochen zu werden.

Eine Entschädigung sprach ihr das Gericht nicht zu, allerdings nur, weil die „Persönlichkeitsverletzung“ nicht schwerwiegend sei.

Ich war schon immer dafür, daß niemand wegen seiner sexuellen Orientierung diskriminiert werden darf. Aber wenn eine Person nicht-binären Geschlechts bis vor das Landgericht (und vielleicht demnächst sogar bis vor das Oberlandesgericht) zieht, weil sie bei der Fahrkartenbestellung ein Kästchen für ihre ganz spezielle sexuelle Befindlichkeit vermißt und auch noch Recht bekommt, dann wird dem schrankenlosen Individualismus keine Grenze mehr gesetzt.

Das Urteil des Landgerichts, das sich dabei leider auf das Bundesverfassungsgericht berufen kann, ist eine Verbeugung vor dem Zeitgeist, der – ständig angefacht von einem bestimmten politischen Lager – immer groteskere Züge annimmt. Ohne das mediale Dauerfeuer der Grünen, die jede nur denkbare sexuelle Minderheit willkommen heißen und ihr damit politische Macht und Bedeutung verleihen, gäbe es auch solche Urteile nicht.

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11.088 Quadratkilometer Regenwald

Das ist die Fläche, die in Brasilien in einem einzigen Jahr, nämlich von August 2019 bis Juli 2020, unter dem rechtsradikalen Präsidenten Bolsonaro abgeholzt worden ist. Zum Vergleich: die Waldfläche, die im Dannenröder Forst dem Bau der A49 zum Opfer fällt, beträgt

0,27 Quadratkilometer.

Das zeigt – jedenfalls für Menschen, die noch den Mut haben, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen! – die verzerrte Wahrnehmung, die typisch ist für Aktivisten jeder Couleur.

Dasselbe gilt mutatis mutandis auch für den CO2Ausstoß. Der deutsche Anteil daran beträgt weltweit 2 % (!), an der Spitze stehen China mit 29,7 %, die USA mit 13,9 % und Indien mit 6,9 %. Wenn man davon ausgeht, daß CO2 der Hauptverursacher des vom Menschen beschleunigten Klimawandels ist, kann unser Land also buchstäblich nichts tun, um den Klimawandel zu beeinflussen. Daß Deutschland die eigene Wirtschaft zerstören soll, nur um „ein Beispiel für die Welt“ zu sein, also als gleichsam symbolischen Akt, das mag Schulkindern plausibel erscheinen. Erwachsene Menschen sollten es besser wissen.

In diesem Sinne ist es völlig richtig, daß aus deutscher Sicht Klimapolitik nur Außenpolitik sein kann. Da wirkt der Kampf um den Danni, wie vieles in unserem Land, doch arg provinziell – und kindisch. Man greift sogar, um den eigenen Aktionismus zu begründen, zu absurden Vergleichen wie diesen, den ich auf einer CO2-Internetseite gefunden habe:

Pro-Kopf-Ausstoß in Deutschland 300 Mal höher als in Burundi.

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Ein „Wilsberg“ des Grauens

Wie um alles in der Welt kann man ein so schlechtes Drehbuch schreiben? Und wie kann ein Regisseur so eine abstruse Geschichte inszenieren? Und – vielleicht die wichtigste Frage – wie kann ein seriöser Sender so einen Schmarrn senden?

Die Folge „Alles Lüge“ vom Samstag war der neue Tiefpunkt einer Reihe, die sich seit längerem in einer Abwärtsspirale befindet. Kann man sich in den letzten zwei, drei Jahren überhaupt noch an einen guten „Wilsberg“ erinnern? Ich nicht.

Die neue Folge war einfach nur peinlich. Eine junge Ärztin (Prädikat „idealistisch“), die ihre grell kostümierte Patientenschar pro bono behandelt und naiv wie ein Schulmädchen durch die Handlung stolpert, ein böser Vermieter (Vermieter sind im Film immer böse, auch wenn sie am Ende nie die Täter sind!), dazu noch ein ganz, ganz böser rechtspopulistischer Verein, der wie eine Karikatur daherkommt – das ist alles so kindisch, so dumm, so hölzern und ohne jede psychologische Stimmigkeit, daß man nur staunen kann. Gegen ein so schlechtes Buch können auch gute Schauspieler wie Leonard Lansink oder Rita Russek nicht anspielen. Und Overbeck? Roland Jankowsky hat früher mancher müden Folge noch einen Glanzpunkt aufgesetzt. Daß er jetzt – bis hin zur peinlichen Schlußszene mit Oliver Welke – nur noch den albernen Hanswurst spielen darf, hat er wirklich nicht verdient.

Eine Serie, die man nur noch anschaut, weil sie vor langer Zeit einmal wirklich gut war, sollte man – das als kleine Empfehlung an das ZDF – besser einstellen.

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Das „Quizduell“ – Eine traurige Selbstzerstörung aus purer Geldgier

Das „Quizduell“ war in den ersten Jahren ein wunderbares, kleines Spiel fürs Handy, gerade richtig für eine Pause zwischendurch. Weil die Zahl der Spiele in der Gratisversion begrenzt war und zusätzlich Werbung eingeblendet wurde, habe ich damals wie viele andere die Premium-Version gekauft. Es stimmt, viele Fragen waren schon damals seltsam, etwa: „Welchen Platz belegte Deutschland beim Eurovision Song Contest 2011“, oder „Wissensfragen“, die C-Prominente betrafen. Aber darüber konnte man großzügig hinwegsehen.

Dann begann der Abstieg. Die grafische Gestaltung wurde immer kindischer, alles war auf einmal grellbunt und gewollt lustig – als ob ein Quiz, in dem erwachsene Menschen ihr Wissen von der Welt testen, die Anmutung eines Kindergartenspiels haben müßte! Dann kamen Zusatzspiele dazu, die niemand brauchte und wollte, die aber fast ein Drittel des Displays einnahmen, und schließlich wurde man, obwohl man ja für die „Premium-App“ gezahlt hatte, immer öfter gedrängt, vom „Quizduell“ auf ein „Neues Quizduell“ umzusteigen. Darauf ist aber offenbar kaum jemand hereingefallen, und so mußte die schwedische Fa. MAG Interactive, die das Spiel entwickelt hatte, zu brachialeren Mitteln greifen: sie schaltete das alte Spiel eines Tages ohne jede Vorankündigung einfach ab. Statt dessen sah man beim Start nur noch den Hinweis auf das neue Quiz, das natürlich noch bunter war – und noch mehr dumme Spielchen enthielt (die natürlich kostenpflichtig waren!). Wenn man die alten Spielstände erhalten wollte, mußte man also zwangsweise die neue Version installieren.

Dann kam die Werbung. Noch vor einer Woche hatte man einem Benutzer geschrieben:

Vorläufig kannst du deine Premium-Funktionen in der neuen App genießen. Dies bedeutet, dass du klassische Spiele spielen kannst, ohne zwischen den Runden Werbung sehen zu müssen.

Das war schon vor einer Woche die Unwahrheit. Jetzt ist es so, daß man selbst während eines kurzen Spiels mehrfach brutal durch Werbung unterbrochen wird, u.a. durch 30 Sekunden lange Werbevideos! Der Grund: werbefrei darf man nur noch spielen, wenn man die App abonniert – für 5,49 € im Monat, also für stolze 65 € im Jahr!

Wer sich darüber beschwert, daß er für die Werbefreiheit jetzt noch einmal bezahlen soll, wird kühl abgefertigt:

Bitte beachte: Premiumkäufe konnten nur im alten Quizduell getätigt werden und waren für diese App gültig.

Auf so einen bauernschlauen Schachzug muß man erst einmal kommen: da wird ein im Kern unverändertes Programm mit ein bißchen Firlefanz ausgeschmückt, man gibt ihm einen neuen Namen – und schon (das glaubt man jedenfalls) kann man die Kunden ein zweites Mal zur Kasse bitten.

Ich weiß nicht, ob so ein Vorgehen zivil- oder strafrechtlich relevant ist, es wird auch – verständlicherweise – kaum jemand wegen ein paar Euro einen Prozeß anstrengen. Aber es gibt einen Weg, mit dem man ein so dreistes Verhalten wirksam bestrafen kann: die letzten Spiele noch zu Ende bringen und das Programm dann sofort deinstallieren! Auch wenn es ein bißchen wehtut, weil das Quizduell doch lange Zeit ein angenehmer Teil des Alltags war. Aber Frechheit muß bestraft werden.

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Stern(chen)zeit: Herbst 2020

Der Konflikt um Bergkarabach, schreibt die taz, sei

kein Krieg zwischen christlichen Armenier*innen und muslimisch geprägten Aserbaidschaner*innen.

Die feministische Sprachdummheit, das sieht man daraus, hat die Grenze zum Absurden, zur Lächerlichkeit längst überschritten. Selbst in der Berichterstattung über ein Land, in dem es um das Überleben einer der ältesten christlichen Kirchen geht, ist die erstaunliche Erkenntnis, daß es im Kampfgebiet neben Männern auch (und vor allem!) Frauen gibt, mindestens so wichtig wie die Berichterstattung selbst.

Aber Sprache hat sich doch schon immer verändert! – rufen uns die Medienvertreter vom Nabu bis zum ZDF zu. Das stimmt – und ist doch grundfalsch. Sprachen verändern sich, aber langsam und organisch, und es dauert Jahrhunderte, bis sich Morphologie und Syntax einer Sprache merklich ändern. Heute geschieht etwas ganz anderes: wir werden Zeuge, wie eine kleine, zu allem entschlossene, aber nicht einmal mit rudimentärem Sprachwissen (und schon gar nicht mit Sprachgefühl!) ausgerüstete ideologische Gruppe die deutsche Sprache handstreichartig gekapert und bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt hat.

Daß so eine Barbarei ohne einen Aufschrei der Intellektuellen und der „bildungsnahen Schichten“ unseres Landes geschehen kann, macht einfach nur traurig.

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Hanni und Nanni im Danni

Die Geschichte von der Segnung der Kinder, die in den „synoptischen Evangelien“, also bei Matthäus, Markus und Lukas, überliefert ist, kennen auch eingefleischte Atheisten. „Lasset die Kindlein zu mir kommen“, hieß es noch in den älteren Bibelausgaben, heute sind aus den „Kindlein“ (in der lateinischen Vulgata parvuli) fast überall „Kinder“ geworden, so auch in der neuen Lutherübersetzung (Markus 10, 14):

Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes.

Ob Jesus da die jungen Aktivisten von heute mitgemeint hätte? Wohl eher nicht. Aber die reden, obwohl sie nun wirklich keine Kinder mehr sind, immer noch wie die Kindlein und nennen den Hambacher Forst „Hambi“ und den Dannenröder Wald „Danni“. Die Reifeverzögerung, die sich in der Sprache abbildet, ist ein weitverbreitetes, schon oft beschriebenes Phänomen in den Wohlstandgesellschaften des Westens. Überversorgt, überbehütet, oft nicht einmal fähig, mit ganz alltäglichen Kränkungen fertigzuwerden, rufen sie überall nach dem Schutz des Gesetzes. Eine Kultur der Weinerlichkeit hat diese Generation erfaßt, die vor allem Unangenehmen beschützt werden will: vor schlimmen Wörtern (wie „Nigger“ in Mark Twains Huckleberry Finn oder dem „Negerkönig“ in Pippi Langstrumpf), vor „ungerechter“ Sprache, sogar vor unschuldigen Komplimenten wie dem Vergleich von Frauen und Blumen in Gomringers Gedichtzeile

Alleen und Blumen und Frauen und ein Bewunderer.

„Werdet endlich erwachsen!“ – das ist das einzige, was man diesen wehleidigen, in der Kindlichkeit steckengebliebenen Menschen zurufen möchte.

Ohne Erfolg, fürchte ich.

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Widerstandskämpfer*innen

Eine „Jana aus Kassel“ hat gestern auf der „Querdenken“-Kundgebung in Hannover wörtlich folgendes gesagt (vom Tagesspiegel zitiert):

„Ich fühle mich wie Sophie Scholl, da ich seit Monaten aktiv im Widerstand bin, Reden halte, auf Demos gehe, Flyer verteile und auch seit gestern Versammlungen anmelde“, sagt sie und bekommt Applaus.

„Ich bin 22 Jahre alt, genau wie Sophie Scholl, bevor sie den Nationalsozialisten zum Opfer fiel“, fährt sie dann fort. Sie werde niemals aufhören, sich für Freiheit, Frieden, Liebe und Gerechtigkeit einzusetzen.

Da fehlen einem (und hoffentlich auch meinen Lesern!) die Worte.

Aber man sieht auch: wir haben es bei den Jugendprotesten unserer Tage – ob im Hambi oder im Danni, ob zur Klima- oder zur Coronapolitik – mit einer satten und behüteten Wohlstandsjugend zu tun, der man weder im Elternhaus noch in der Schule ein historisches und moralisches Koordinatensystem vermittelt hat. Anders kann man das, was diese Jana aus Kassel in die Mikrofone gesprochen hat, nicht interpretieren.

PS: Unser Außenminister twittert dazu:

Nichts verbindet Coronaproteste mit Widerstandskämpfer*Innen. Nichts!

Das stimmt zwar inhaltlich – aber ich entgegne: nichts, aber auch gar nichts verbindet die Widerstandskämpfer, die im Kampf gegen Hitler ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben, mit den selbstverliebten Feministinnen und Außenministern, die in ihrem Kampf en passant die deutsche Sprache verschandeln und sie – in der ganzen Welt! – der Lächerlichkeit preisgeben. Wer gegen den absurden politischen Anspruch der Jana aus Kassel protestiert, aber gleichzeitig dem pseudofeministischen Jargon einer kleinen Minderheit auch noch die ministerielle Weihe gibt, ist für mich nicht mehr wählbar.

Es geht hier nämlich um nichts Geringeres als um die Erhaltung unserer Kultur, deren Rückgrat die deutsche Sprache ist. Und die Gefahr für unsere Muttersprache geht nicht einmal so sehr von den feministischen, sprachlich offenbar ungebildeten Frauen aus (die sollen in Gottes Namen sprechen und schreiben, wie sie wollen!), sondern von ihren politischen Unterstützern in den Parteien, Zeitungen, Fernsehanstalten, Verwaltungen, Schulen und Betrieben, die dafür sorgen, daß dieser sprachliche Frevel uns allen auf administrativem Wege zur Pflicht gemacht wird. Wie die Lehrer der über alle Welt verstreuten Goethe-Institute ihren Schülern, die voller Neugier auf die deutsche Sprache und die deutsche Kultur sind, diesen Niedergang erklären sollen, weiß ich nicht. In ihrer Haut möchte ich nicht stecken.

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Gendersterne leuchten über der Westerwälder Seenplatte

Heute abend sendet das SWR-Fernsehen die Dokumentation „Naturparadies Westerwälder Seenplatte“. Auf seiner Internetseite schreibt der SWR dazu kurz und bündig:

Das Naturparadies Westerwälder Seenplatte ist ein Dorado für Ornithologen, Wanderer und Naturfreunde.

Die HÖRZU-App macht daraus folgenden Satz, ohne den sich „weibliche Personen“ (oder „Personen, die menstruieren“?) womöglich nur mitgemeint und daher diskriminiert fühlen könnten:

Ein Dorado für NaturfreundInnen ist die Westerwälder Seenplatte.

Das ist schon mal ein bißchen besser. Dem Elektronischen Programmführer unseres Fernsehers bzw. der dazugehörigen Horizon Box war das aber immer noch entschieden zu wenig. Bei ihm heißt es:

Ich will hier gar nicht darüber reden, ob ein Mensch, der so etwas niederschreibt, im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte sein kann. Die Antwort ergibt sich von selbst, wenn man versucht, den Satz einmal laut vorzulesen. Auch über die „SWR Moderatorin“ ohne Bindestrich sei geschwiegen. Merkwürdig ist aber, daß der Autor sich weder an die Wander*innen, noch an die WanderInnen herangetraut hat und statt dessen die alte Doppelform verwendet, die von den fortschrittlichsten Feministinnen kaum mehr verwendet wird. Hat er vielleicht in einem Aufblitzen sprachlicher Nachdenklichkeit gemerkt, daß dadurch von dem männlichen „Wanderer“ nur ein „Wander“ übrigbliebe? Wir werden es wohl nie erfahren.

Die Menschen aber, die in der Westerwälder Seenplatte leben, so verrät er uns am Ende noch,

sind von ganzem Herzen Naturschützer*innen, Naturbeobachter*innen, Naturkreative.

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