Im Trüben phishen

Irgendein Clan von Klein- oder Groß-Ganoven möchte unbedingt an meine Bankdaten kommen und beginnt seine E-Mail, um mein Mißtrauen zu beruhigen, mit diesen freundlich-mahnenden Worten:

Sehr geehrte Damen und Herren,
Aufgrund der aktuellen Situation mit der Pandemie ist es sehr wichtig, zu Hause zu bleiben und ohne die Notwendigkeit, keine öffentlichen Plätze zu besuchen.

Und weiter heißt es dann:

Es ist auch sehr wichtig, dass die Bank Sie bei Fragen jederzeit kontaktieren kann. Dazu benötigen wir Ihre aktuellsten Kontaktdaten.

Solche „Phishing-Mails“ werden sicher millionenfach verschickt, aber die Mühe scheint sich für die Kriminellen zu lohnen, selbst wenn nur ein sehr, sehr kleiner Teil der Adressaten darauf hereinfällt. Dabei konnte man die Fälschung schon immer am schlechten Deutsch erkennen („ohne die Notwendigkeit, keine öffentlichen Plätze zu besuchen“). Leider ist zu befürchten, daß dieses Erkennungsmerkmal bald nicht mehr funktionieren wird: einmal, weil die Betrüger sprachlich dazulernen, vor allem aber, weil immer mehr Deutsche ihre Muttersprache auch nicht besser beherrschen als die nigerianischen oder russischen Phisher.

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Lehrer für Aufklärung? Von wegen!

Wenn Aufklärung nach der Definition Kants der „Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“ ist, dann ist es mehr als löblich, daß jetzt Lehrer öffentlich für die Aufklärung eintreten. Zu diesem Zweck hat ein gewisser Peter Baier eine „Anlaufstelle für Lehrer, Schüler und Eltern in ‚Corona‘-Zeiten“ gegründet, die sich „Lehrer für Aufklärung“ nennt. Freilich, wenn man sich den Internetauftritt näher ansieht, kommt einem manches, was da steht, bekannt vor – aber nicht etwa von der Kant-Lektüre, die man jedem nur empfehlen kann, sondern aus der Propaganda der Rechtspopulisten.

Da sind die Zahlen des Robert-Koch-Instituts natürlich „inkorrekt“, die Sterblichkeit durch das Corona-Virus ist in Wahrheit „sehr gering“, überhaupt sei das alles nur eine „von Regierungen und Medien betriebenen ‚Corona‘-Massenpanik“. Erst die „eigenen Erhebungen“ von Peter Baier selbst bringen die Wahrheit ans Licht.

Man könne sich, das ist seine Folgerung, „entspannt zurücklehnen“.

Und weiter schreibt der Lehrer für Aufklärung (hier nachzulesen):

Das Volk soll mit Zahlen manipuliert und getäuscht werden. Die Daten sind komplex und vielschichtig, sie müssen in einen korrekten Zusammenhang gebracht und differenziert aufgearbeitet werden. Das findet in der Mainstream-Presse heute nicht statt. Erstens, weil viele Redakteure bereits bei wesentlich weniger komplexer Informationsvermittlung überfordert sind und zweitens weil es nicht gewollt ist. Die Lüge ist und war immer das probate Mittel der Politik. Nicht erst sein “Corona”.

Hinter dem Aufklärer verbirgt sich, wie man sieht, ein ganz gewöhnlicher Rechtspopulist, dessen Verein überall im Land, auch hier in Hessen, zusammen mit Wissenschaftsfeinden, Impfgegnern und Verschwörungstheoretikern jeder Couleur zu Demonstrationen aufruft.

Aber er hat doch eine lange „Unterstützerliste“ auf seiner Internetseite, könnte man da einwenden. Ja, die hat er – zur Zeit sind es 198 namhafte Unterzeichner. Diese zum Beispiel (alle der Originalliste entnommen):

Katrin P. aus L.
Birdy, Rhein-Neckar
JB aus Italien
CV, StR
Vera, Lehrerin und Mutter, Rhein-Neckar-Kreis
Viviana F., Mutter, Buddhistin und StR’in vom Bodensee
Nadine S. aus S. Mama von drei wundervollen Kindern
Jan B. aus E.
F. H. aus O.
Mathias, Studienrat aus Berlin
usw. usf.

Dann gibt es noch „eine Mutter von Vieren“, eine „aufgeklärte Mitbürgerin mit Sohn (9)“, eine „Lehrerin für Religion und Politik und 3erMutter“, einen „Nachhilfelehrer, Leipzig“, eine „stolze Oma von 2 Enkelkindern“, einen namenlosen „kleinen Bruder eines Schulkindes“, eine „vierfache Tante“ – und am Ende einen, „der in einer zunehmend totalitären und sozialistisch angehauchten Demokratur leider anonym blieben muss“.

Da möchte ich, mit Verlaub, allen Lehrern dringend ans Herz legen, erst einmal Kants Schrift „Was ist Aufklärung?“ aus dem Jahr 1784 zu lesen. Wobei ich ich mir freilich gut vorstellen könnte, daß diese „Querdenker“, so wie sie den schönen Begriff des Querdenkens völlig zu unrecht für sich usurpieren, endlich auch Kant zu einem der Ihren machen und ihn in eine Reihe mit Xavier Naidoo und dem Vegankoch Attila Hildmann stellen würden.

PS: Der Gerechtigkeit halber muß man sagen, daß es die Extremisten auf der anderen Seite des politischen Spektrums nicht besser mit Kant meinen; für sie ist der Philosoph schlicht und einfach: ein Rassist. Darauf besteht unter anderem der „Kant-Spezialist“ Marcus Willaschek, der an der Frankfurter Goethe-Universität Philosophie lehrt.

So traurig es ist: wir leben in einer Zeit, in der die Bastionen unserer Kultur von allen Seiten angegriffen werden. Dem islamistischen Angreifer kann man, schon weil er sich zu seiner Feindseligkeit offen bekennt, noch am einfachsten begegnen. Viel gefährlicher sind die Angriffe aus den eigenen Reihen, am gefährlichsten aber ist die feministische Zerstörung unserer schönen deutschen Sprache. Eine kleine Minderheit maßt sich das Recht an, die Sprache nach Gutdünken umzumodeln und „gerecht“ zu machen, und das unter tätiger Mithilfe der linken und grünen Parteien, die überall da, wo sie politischen Einfluß ausüben – also in Ländern, Städten, Universitäten, Schulen, Verwaltungen und Betrieben -, ihre Macht dazu mißbrauchen, diesen newspeak auf administrativem Wege durchzusetzen. Selbst in Rundfunk und Fernsehen – allen voran beim ZDF, das auch noch stolz darauf ist! – wird jetzt nach Herzenslust gegendert.

Erhebt eigentlich irgendjemand das Wort gegen diese – ja, Verschandlung ist eigentlich nicht das richtige Wort, es ist ein brutaler Eingriff in die Sprache, der längst über das Vokabular hinaus tiefe Veränderungen an Morphologie und Syntax des Deutschen erzwingt, und das aus niedrigen, also politischen und ideologischen, Motiven – erhebt also, so frage ich hier zum hundertsten Mal, endlich einmal jemand das Wort dagegen, daß eine ideologische Minderheit der Mehrheit vorschreiben möchte, wie sie zu sprechen und zu schreiben hat? Und wie kommt ein Sender wie das ZDF (er ist ja zur Pflege der Kultur gesetzlich verpflichtet!) dazu, bei diesem üblen Spiel mitzumachen und sich auch noch damit zu brüsten, daß Anne Will, Petra Gerster & Co. zur besten Sendezeit „gendern“ dürfen? Und wo sind die Schriftsteller, Germanisten, Lehrer, Journalisten, auf deren Wort es jetzt ankäme? Sie alle haben schon durch ihr Schweigen bei der Einführung der „neuen Rechtschreibung“ Schuld auf sich geladen. Warum schweigen sie jetzt schon wieder?

Alle anderen europäischen Nationen, allen voran die französische, pflegen ihre Landessprache und halten sie in Ehren. Nur unsere deutsche Sprache hat im eigenen Land offenbar kaum noch Fürsprecher.

Man wirft sie den Ideologen zum Fraße vor.

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Sind unsere Lehrer „faule Säcke“?

Unser Altbundeskanzler Schröder hat sie jedenfalls einmal so genannt. Adolph Freiherr von Knigge ist da ganz anderer Meinung – ich übrigens auch. Aber hören wir, was Knigge in seinem Buch „Über den Umgang mit Menschen“ über den Lehrerstand schreibt:

Es ist wahrlich eine höchst schwere Arbeit, Menschen zu bilden – eine Arbeit, die sich nicht mit Gelde bezahlen läßt. Der geringste Dorfschulmeister, wenn er seine Pflichten treulich erfüllt, ist eine wichtigere und nützlichere Person im Staate als der Finanzminister, und da sein Gehalt gewöhnlich sparsam genug abgemessen ist, was kann da billiger sein, als daß man diesem Manne wenigstens durch einige Ehrenbezeugung das Leben süß und das Joch erträglich zu machen suche?

„Über den Umgang mit Menschen“ ist übrigens keineswegs das, was wir heute als Benimmbuch (oder eben als Knigge) bezeichnen. Es geht hier nicht darum, wie man einen Tisch deckt, oder ob man einer Dame in den Mantel hilft. Der Freiherr war ein bedeutender Aufklärer des 18. Jahrhunderts, und in seinem Buch geht es darum, wie man höflich und gesittet miteinander umgeht.

Das wieder zu lernen könnte auch Altbundeskanzlern nicht schaden.

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Querdenker ?

Es gibt Wörter, die fast jeder auf Anhieb mag. „Querdenker“ ist so ein Wort. Wahrigs Wörterbuch definiert ihn so:

Jemand, dessen Ansichten und Äußerungen von der offiziell vorgegebenen oder mehrheitlichen Denkrichtung abweichen.

Das klingt sympathisch. Für den Duden ist ein Querdenker jemand, der

eigenständig und originell denkt und dessen Ideen und Ansichten oft nicht verstanden oder akzeptiert werden.

Das ist fast noch schöner! Aber was hat das alles mit der kruden Melange aus Impfgegnern, Wissenschaftsfeinden und Verschwörungstheoretikern zu tun, die ein gewisser Michael Ballweg organisiert? Ballweg, der bei der OB-Wahl in Stuttgart am Sonntag gerade einmal 2,6% der Stimmen bekommen hat und die „sofortige Abdankung“ der Kanzlerin fordert, verfügt, wie man auf seiner Internetseite nachlesen kann, über ein äußerst originelles Programm:

Ich setze mich ein für eine Welt, in der alle Menschen in Freiheit und in Frieden miteinander leben. Für eine Welt in der alle Menschen ihrer Bestimmung folgen können. Für eine Welt, in der wir respektvoll mit unserer Umwelt umgehen und die Kraft der Natur nutzen.

Ein echter Querdenker!

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Der Teufel ist an allem schuld! oder Wie man endlich die unverblühmte Realität kennenlernt

Daß Gott tot ist, weiß man seit Nietzsche, an seinen bösen Gegenspieler, den Teufel, hat man – außer in sehr frommen Kreisen – ohnehin nie so richtig geglaubt.

Da heißt es jetzt aber: umdenken! (Oder querdenken?)

Jedenfalls bin ich bei Amazon zufällig auf ein dreibändiges Buch mit dem Titel

Wie der Teufel die Welt beherrscht

gestoßen. Sehr geheimnisvoll schon die Autorenangabe: statt eines Namens liest man

Das Autorenteam besteht aus Historikern und Wissenschaftlern.

Daß die Historiker also vom „Autorenteam“ nicht zu den Wissenschaftlern gerechnet werden, lassen wir einmal so stehen. Aber verständlich ist die Anonymität des Verfassers schon. In einem Leserkommentar heißt es:

Die angeblichen Autoren geben sich angeblich nicht zu erkennen, weil sie sich angeblich bedroht fühlen.

Aber von wem? Der Text des „Autorenteams“, der von Amazon brav wiedergegeben wird, spricht da eine klare und präzise Sprache: genau 36 Strategien zur Zerstörung der Menschheit habe der Teufel, darunter „Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung“. Ein Leser schreibt begeistert, daß in dem Buch „Terrorismus, Klimahystrie, sexuelle Freizügigkeit und Zerstörung der Familien“ endlich als Teufelswerk entlarvt werden:

Hier erfährt der Leser, wie der Teufel den Menschen in die Ohren säuselt und sie gefügig macht.

Noch ein paar begeisterte Leserkommentare füge ich hier an, weil man aus dem Staunen, wozu der Mensch in seinem Hirn fähig ist, gar nicht herauskommt (alle den Kommentaren auf Amazon entnommen und in der Original-Orthographie wiedergegeben):

Es kann gar nicht genug Stimmen geben, die vor der kommunistischen Weltordnung warnen. ES LEBE DER FREIE MARKT!

Um die Menschheit zu vernichten, hat der Teufel den Kommunismus erfunden.

Super erkenntnisse es ist ja wohl klar das mann bei so einer durchsicht der Weltordnung , die autoren nicht vor die flinte setzen will und die namen der Autoren nicht erwähnt. Einfach mal recherchien die autoren sind bekannt für die diener unbekannt.

Ich würde die Werke jeden Querdenker empfehlen.

Unsere sogenannte freie westliche Welt ist längst unterwandert und steuert auf eine schlimme Zukunft zu, wenn wir nicht klar haben, wo überall der Teufel im Detail steckt und wir uns von seinen Einflüsterungen befreien. Das ist so versteckt, dass wir seine Einflüsterungen für unsere ureigenen Gedanken halten.

Wer bereit ist sich der unverblühmtem Realität zu stellen ist mit diesem Buch wirklich sehr gut beraten.

Nachdem ich mir das Hörbuch angehört habe, verstehe ich was um uns herum passiert. Aktuelle Themen wie z.B. Corona-Lüge, legale Abtreibung bis zur Geburt, Homosexuellenpropaganda, Antichristentum, Gängelung der Bürger auf allen Gebieten, abartige Kunst, verdummung der Schüler, Wahlbetrug, usw. usf. sind jetzt gut verständlich.

Man sieht: das ist offenbar ein Buch, auf das die Welt gewartet hat.

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Frauen schießen?

Im Angebotstext zu einem japanischen Fächer heißt es auf Amazon (hier nachzulesen):

Der Faltfächer ist eine ideale Wahl für das Schießen von Frauen.

Da kann man nur hoffen, daß der Texter ein Foto-Shooting gemeint hat.

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Die armen ausgegrenzten Jugendlichen

Vor einigen Tagen haben sich gewalttätige Jugendliche in Darmstadt und Frankfurt zusammengerottet und nachts brutal Polizisten angegriffen. Die Politik fordert schnelle und harte Strafen, was mehr als gerechtfertigt ist. Vor allem muß die Strafe der Tat auf dem Fuße folgen. Wenn die Gerichtsverhandlung erst Monate nach der Tat angesetzt wird und dann auch noch mit milden Bewährungsstrafen oder ein paar Stunden Sozialarbeit endet, verlassen diese Jugendlichen grinsend den Gerichtssaal.

Woran liegt das? Das Jugendstrafrecht und seine praktische Anwendung sind immer noch auf Jugendliche zugeschnitten, wie sie vielleicht in der Adenauerzeit noch in der Mehrheit waren: sie alle waren viel kindlicher als die Jugendlichen heute, und wenn sie – wie man es damals genannt hat – „auf die schiefe Bahn“ gekommen waren, wurden sie von einem verständnisvollen Richter wieder auf den rechten Weg gebracht.

Das alles hat lange gut funktioniert.

Aber leider hat das wenig mit der heutigen Wirklichkeit zu tun. Viele Jugendliche aus arabischen Ländern oder vom Balkan sind von einem ganz anderen Kaliber. Sie sind mit Gewalt (auch in der Familie) aufgewachsen, und jede Milde deuten sie als Schwäche.

Da hilft es überhaupt nicht, sich einfach nur „in die Perspektive der Jugendlichen einzudenken“, wie es der Marburger Psychologe Ulrich Wagner vorschlägt. Die Corona-Beschränkungen, meint er, seien „für diese Altersgruppe besonders schwer auszuhalten“:

Den Jugendlichen fehlt ein wichtiger Teil ihrer sozialen Interaktion, in diesem Alter ist es besonders wichtig, in Gruppen mit anderen zusammenzusein.

Auch der Migrationshintergrund, so zitiert ihn die F.A.Z., spiele keine große Rolle:

Wichtiger als die Herkunft seien die Lebensbedingungen der Jugendlichen, und „hier gibt es eine Kopplung zwischen der Herkunft der Familie, dem Gefühl des Ausgegrenztseins und dem Hang zur Abgrenzung gegen andere Gruppen wie beispielsweise auch die Polizei.“

Lebensferne ist noch das schwächste Wort, das man solchen Äußerungen, wie sie hier ein leibhaftiger Professor der Psychologie ex cathedra verkündet, entgegenhalten sollte. Das „Gefühl des Ausgegrenztseins“ hat ja wohl jeder Jugendliche einmal gespürt, das gehört einfach zu diesem kritischen Lebensalter. Damit aber allen Ernstes Angriffe auf Leib und Leben von Polizisten zu begründen, ist dreist. Wer auf diese Weise die Aggressivität einer großen Zahl von Jugendlichen verharmlost und sich damit in ganze Hundertschaften von „Sozialarbeitern“ einreiht, ist mitverantwortlich dafür, daß die AfD mit ihren Stammtischparolen weitere Wähler gewinnt.

PS: Ich bin jetzt über 70 Jahre auf der Welt, und das Gefühl des „Ausgegrenztseins“ kenne ich – es ist in den Jahren des Erwachsenwerdens ja auch völlig normal. Damit aber Flaschen- und Steinwürfe auf Polizisten zu erklären, die zum Schutz der Bürger da sind, ist eine sträfliche Verharmlosung. Von den vielen jugendlichen Intensivtätern ganz zu schweigen, die immer und immer wieder, zum Teil nach Dutzenden von Straftaten, „auf Bewährung“ entlassen werden. Zur weiteren Information empfehle ich eindringlich das Buch „Das Ende der Geduld“ von Kirsten Heisig.

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„Nur“ vegetarisch

Jonathan Safran Foer ist bei uns vor allem als Autor des Buches „Tiere essen“ bekannt, in dem er „auf die Gefahren der Massentierhaltung“ hinweist. Die Wikipedia ist mit ihm aber offenbar nicht ganz zufrieden:

Foer ernährt sich trotz seiner Kritik an der Eier- und Milchproduktion in seinem Buch Tiere essen nur vegetarisch.

„Nur“ vegetarisch, dieser Vorwurf soll nicht etwa heißen, daß er kein Fleisch zu sich nimmt, nein, man wirft ihm vor, daß er „nur“ Vegetarier und kein richtiger Veganer ist. Aber einen tröstlichen Satz hält die Wikipedia doch noch für uns bereit:

Er strebt allerdings eine vegane Ernährungsweise an.

Na, dann is ja gut. Vegetarisch reicht nämlich schon lange nicht mehr, nur wer vegan lebt, ist ein anständiger Mensch! Das rufen uns alle Geschäftemacher vom Aldi bis zur Rügenwälder Mühle zu. Merkwürdig nur, daß bei Veganern (anders als bei den traditionellen Vegetariern) alles wie Fleisch aussehen soll: die veganen Frikadellen sehen aus wie Fleisch, riechen wie Fleisch, schmecken (angeblich) wie Fleisch – aber wenn man die Zutatenliste liest, sieht man, daß es unnatürliche Laborprodukte sind.

Ich kann die Motive von Vegetariern nachvollziehen, auch wenn ich sie nicht teile. Die Veganer mit ihrem missionarischen Eiferertum und ihrer aggressiven Verachtung gegenüber allen Andersessenden haben mich schon immer abgestoßen.

Und das nicht erst seit dem Vegankoch Attila Hildmann.

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Die wunderbare Welt des E-Autos

Gegen Tesla hat das Bundesumweltamt jetzt ein Bußgeld von mehr als 12 Millionen Euro verhängt – weil sich die Firma

nicht an Gesetze gehalten habe, die die Rücknahmeverpflichtungen von Batterieprodukten betreffen.

Es geht um die fachgerechte Entsorgung der Batterien nach Bränden oder Unfällen. Dabei stellt sich folgendes heraus (hier nachzulesen):

Es geht vor allem um die Frage, was mit den hochkomplexen Energiespeichern im Falle eines Schadens, zum Beispiel durch einen Unfall, geschieht.

Fängt der Akku etwa Feuer, wird er zum Problemfall. Schon Brände von kleinen Lithium-Ionen-Batterien müssen mit immensen Mengen Wasser gelöscht werden. Anschließend muss das Batteriepaket noch wochenlang in Wasser gekühlt werden. Lässt es sich nicht mehr vom Auto trennen, muss das ganze Fahrzeug dafür in einem mit Wasser gefüllten Spezialcontainer versenkt werden.

Doch genau für dieses diffizile Verfahren gibt es bislang wenig Anlaufstellen. Während die Halter normaler Autos ihre verunfallte Karosse bei jedem Schrotthändler entsorgen können, müssen sich die Besitzer von Elektroautos an speziell für die komplexen Entsorgungsverfahren zertifizierte Fachbetriebe wenden. Die sind bislang Mangelware.

Wer ein E-Auto kauft, ist selber schuld, könnte man sagen. Denn es spricht nichts für die „E-Mobilität“ – ökologische oder klimatologische Argumente schon gar nicht. Kaum jemand kauft freiwillig ein solches Auto, und weil die Parteien das wissen, wollen sie die potentiellen Autokäufer durch gesetzliche Maßnahmen dazu zwingen: daher schon jetzt der Abgesang auf das benzin- oder dieselgetriebene Auto und die politisch empfohlenen Termine, zu denen deren Produktion auslaufen soll. Auch Markus Söder, der nach seiner Wahl als Retter der Bienen und auch sonst gar nicht „demütig“ genug auftreten konnte, gibt jetzt den harten Hund und empfiehlt für das Ende des Automobils das Jahr 2035.

Aber gemach! Die praktischen Erfahrungen mit diesen ungeliebten und (allein schon durch die Produktion ihrer Batterien) ökologisch schädlichen Fahrzeugen wird die meisten Menschen vom Kauf abhalten. Auch dem will die Politik vorbeugen: indem sie die großen Autobauer dazu drängt, möglichst bald nur noch E-Autos herzustellen. Der Verbraucher soll also gar nicht mehr die Möglichkeit haben, selbst zwischen einem herkömmlichen und einem E-Auto zu entscheiden.

Ob er sich das bieten läßt, wird man sehen.

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Lauter sexistische Sinngedichte

Mehr als 3000 Sinngedichte hat Friedrich von Logau (1605-1655) veröffentlicht. Nicht wenige davon dürften heute der feministischen Zensur zum Opfer fallen – zum Beispiel diese:

Geschmünckte Weiber
Die Damen, die sich gerne schmüncken,
Die lassen sich wol selbst bedüncken,
Daß wo Natur an ihren Gaben
Muß etwas übersehen haben;
Drum wo man Schmuck und Schmüncke schauet,
Thut thörlich, wer der Farbe trauet.

Von den Weiber-Brüsten
Wie kommts, daß Frauen-Volk so klare Stimmen führet?
Weil duppelt Blasebalg hart an ihr Lufftröhr rühret.

Der Mann deß Weibes Haupt
Der Mann ist seines Weibes Haupt;
Wer weiß, ob Virna solches glaubt?
Sie spricht: Was solln zwey Haupter mir?
Ich wär ja sonst ein Wunderthier.

Wenn man bedenkt, was für zarte, verletzliche Gemüter die Menschen heute haben, muß man damit rechnen, daß die von allem Unrat gereinigte Weltliteratur bald auf einen Bruchteil ihres bisherigen Ausmaßes zusammenschrumpfen wird. Alles Anrüchige wird dann wohl in besonders geschützten Depots gelagert, wo es an unseren immer empfindsameren Seelen kein Unheil mehr anrichten kann.

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