Sind unsere Lehrer „faule Säcke“?

Unser Altbundeskanzler Schröder hat sie jedenfalls einmal so genannt. Adolph Freiherr von Knigge ist da ganz anderer Meinung – ich übrigens auch. Aber hören wir, was Knigge in seinem Buch „Über den Umgang mit Menschen“ über den Lehrerstand schreibt:

Es ist wahrlich eine höchst schwere Arbeit, Menschen zu bilden – eine Arbeit, die sich nicht mit Gelde bezahlen läßt. Der geringste Dorfschulmeister, wenn er seine Pflichten treulich erfüllt, ist eine wichtigere und nützlichere Person im Staate als der Finanzminister, und da sein Gehalt gewöhnlich sparsam genug abgemessen ist, was kann da billiger sein, als daß man diesem Manne wenigstens durch einige Ehrenbezeugung das Leben süß und das Joch erträglich zu machen suche?

„Über den Umgang mit Menschen“ ist übrigens keineswegs das, was wir heute als Benimmbuch (oder eben als Knigge) bezeichnen. Es geht hier nicht darum, wie man einen Tisch deckt, oder ob man einer Dame in den Mantel hilft. Der Freiherr war ein bedeutender Aufklärer des 18. Jahrhunderts, und in seinem Buch geht es darum, wie man höflich und gesittet miteinander umgeht.

Das wieder zu lernen könnte auch Altbundeskanzlern nicht schaden.

Dieser Beitrag wurde unter Philosophie, Sonstiges, Sprache und Literatur veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert