Der ewige Lauterbach

Zwischen seinen schon nicht mehr zählbaren Talkshowauftritten hat Karl Lauterbach (SPD) doch noch Zeit für einen wichtigen Tweet gefunden. Sein Thema: der für ihn unerträgliche Glühweinausschank in Köln in Zeiten von Corona. Und er fragt:

Ist es in anderen Städten auch so katastrophal?

Leider nicht! möchte man ihm da zurufen. Denn Lauterbach ist der Fundamentalist unter den Epidemiologen und Virologen. Für ihn zählt nur die erbarmungslose Ausrottung des Virus mit Stumpf und Stiel.

Ich mag nun wirklich mit der seltsamen Melange von Menschen, die sich dreist „Querdenker“ nennen, nichts zu tun haben. Aber das brutale und unverhältnismäßige Berufsverbot für Cafés, Restaurants und Hotels will mir nicht einleuchten. Die seriöse Gastronomie hat nach der ersten Schließung im Frühjahr mehr für die Gesundheit ihrer Gäste getan als jede andere Berufsgruppe. Sie hat sogar – das haben wir im Sommer mehrfach selbst erlebt – die vorgeschriebenen Hygienekonzepte übererfüllt. Womit begründet also die Regierung diese neuerliche Schließung? Mit einer bloßen Vermutung: man wisse ja nicht, was der Grund für den starken Anstieg der Infektionszahlen im Herbst sei – es könnten die Restaurants sein! Nicht die Spur eines Belegs dafür, schon gar keine Studien, nur ein blindes Stochern im Nebel. Dabei hat sich im Sommer, nach allem, was wir wissen, praktisch niemand in Restaurants und Cafés angesteckt. Und mit einer so nichtssagenden Begründung – „es könnte aber sein, man weiß es nicht“ – nimmt man einem ganzen Berufsstand das Einkommen und der Bevölkerung eine der wenigen Vergnügungen, die ihr noch bleiben.

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