„Pre-Rezo-Zeit“

Ja, so hat es die Welt-Journalistin Franziska Zimmerer kürzlich getwittert: die CDU sei mit ihrer neuen Wahlkampagne „in die Pre-Rezo-Zeit“ zurückgefallen.

Für sie wird der blauhaarige Youtuber und Selbstvermarkter Rezo mit seinem peinlichen Filmchen „Die Zerstörung der CDU“ zum Angelpunkt einer neuen Zeitrechnung.

Wir leben also im Jahr 2 nach Rezo, und Jesus ist im Jahr 1986 vor Rezo gekreuzigt worden.

Der Wikipedia ist Leben und Werk Rezo des Großen übrigens einen seitenlangen Beitrag von fast 10.000 Wörtern wert, mehr als sie Heinrich Böll (knapp 8.000 Wörter) oder Hans-Dietrich Genscher (nicht einmal 6.000 Wörter) gönnt.

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Es gibt keine „Schwarzfahrer“ mehr – Neues aus dem linksgrünen Narrenhaus

Nach Berlin hat nun auch die Münchner Verkehrsgesellschaft das Wort „schwarzfahren“ von allen Plakaten und Aufklebern im Stadtgebiet entfernt – als „Maßnahme für eine zeitgemäßere Kommunikation“ (hier nachzulesen). Auch die Berliner Verkehrsbetriebe verwenden es nicht mehr – „um nicht in Rassismus-Verdacht zu geraten“.

Kann Dummheit Sünde sein? Oh ja! Mir wird jedenfalls angst und bange, wenn ich sehe, wie gerade große Unternehmen vor kleinen, lautstarken, medial hochgepuschten Lobbygrüppchen (LGBT, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland) auf die Knie gehen. Wieviel peinliche Unbedarftheit, wieviel vorauseilender Gehorsam gehört dazu, solche in der Sache völlig unbegründeten Positionen einzunehmen!

„Schwarzfahren“ hat natürlich nicht das geringste mit der Hautfarbe zu tun, dazu hätten ein paar Minuten Nachschlagen in einem guten Herkunftswörterbuch genügt.

Es gibt nämlich das alte, noch im 19. Jahrhundert bei Grillparzer belegte Wort „Schwärzer“, das einen Schmuggler bezeichnete oder – wie man früher sagte – einen „Schleichhändler“. Das Wort kommt vermutlich wie viele andere aus dem Rotwelschen, der Gaunersprache, die einst unter Bettlern und beim fahrenden Volk verbreitet war. Einer, der Tabak geschmuggelt hat, war ein „Tobacksschwarzer“, die Verben schwarzen oder schwerzen bedeuteten also soviel wie schmuggeln. Swerze war die Nacht, deshalb geht es bei den heutigen Wörtern Schwarzmarkt, Schwarzfahrer oder Schwarzarbeit immer um illegale Handlungen, die man zumindest früher im Dunkel der Nacht ausführte.

Was große Unternehmen wie Audi oder die Verkehrsbetriebe in München oder Berlin dazu bringt, sich bei kleinen Lobbygruppen anzubiedern, weiß ich nicht. Es ist mir auch ziemlich gleichgültig. Belehrbar sind sie ohnehin nicht. Aber vielleicht kann man ja den einen oder anderen Bewohner des Narrenhauses doch dazu bringen, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Auch ein Narrenhaus hat ja eine Tür, durch die man hinaus ins Freie tritt, und es hat Fenster, die man öffnen kann, um frische Luft ins Dumpfe zu lassen.

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„Gemeine rächte Hetze“ in der taz? „Es ist vorbei, Baerbock!“

Merkwürdiges ereignet sich gerade in der deutschen Medienlandschaft. Da fordert eine gewisse Silke Mertins ausgerechnet in der taz, dem Zentralorgan des linksgrünen Lagers, unter der Überschrift „Es ist vorbei, Baerbock!“ Annalena Baerbock auf, von ihrer Kandidatur zurückzutreten und Robert Habeck das Feld zu überlassen. Sie sei „zu jung, zu unerfahren und politisch zu unreif“. Treffender kann man es eigentlich nicht sagen, aber viele taz-Leser empören sich darüber. Der Blogger Don Alphonso zum Beispiel wittert, so wörtlich, „gemeine, rächte Hetze in der Schmutzkampagne gegen Baerbock“. Und eine Leserin schreibt (hier in der Original-Orthographie wiedergegeben):

die alten weißem männer versuchen mit einer schmutzkampagne gegen die person baerbock ihre macht zu sichern. da sie inhaltlich keine antwort auf bestehende fragen habe, ist die strategie die person, die für antworten steht, als unglaubwürdig darzustellen. es wäre naive bis dumm zu glauben, dies würde bei einem anderen kandidaten anders werden. die einzige chance, den alten weißen männern ihre macht streitig zu machen, ist sie inhaltlich zu stellen und da verlange ich von den medien aufzuhören, nur über personen anstelle von inhalten zu berichten. es ist eine schande, dass auch die taz sich nicht zu schade ist bei diesem spiel mitzumachen.

Da klingt schon die (durchaus begründete!) Ahnung mit, daß es nichts wird mit der grünen Kanzlerschaft – nur liegt der Grund dafür nicht bei den mythischen „alten weißen Männern“ (übrigens einer der dümmsten urban legends der letzten Jahrzehnte), sondern bei einer ehrgeizigen, aber naiven und politisch unerfahrenen Frau, die nicht einmal ihre „innere Motivation“ in eigenen Worten ausdrücken kann. Einer „rächten Hetze“ bedurfte es da gar nicht.

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Schorle – was ist das eigentlich?

Jetzt, wo man endlich wieder einkehren und im Biergarten ein Kaltgetränk zu sich nehmen darf, ist die „Schorle“ wieder (buchstäblich) in aller Munde. Aber was ist eine Schorle – und wo kommt das Wort her?

Nach dem Duden handelt es sich bei der Schorle um ein

Getränk aus mit Mineralwasser gemischtem Wein oder [Apfel]saft.

Als Beispiele nennt er

(landschaftlich) saure Schorle (mit Mineralwasser verdünnter Wein oder Apfelsaft)
(landschaftlich) süße Schorle (mit Limonade gemischter Wein oder Apfelsaft).

Das ist aber nur ein kleiner Ausschnitt der Mischgetränke, die man zur Zeit im Biergarten bestellen kann. Gehen wir einmal die beliebtesten dieser Getränke durch.

Mischgetränke mit Wein
Weinschorle ist eine Mischung aus Wein und Mineralwasser. Man kann den Wein aber auch süß (mit Zitronenlimonade) oder sauer (mit saurem Mineralwasser) trinken.

Mischgetränke mit Apfelwein
Wer – vor allem in Hessen – den Apfelwein nicht pur trinken will, mischt ihn mit Limonade, dann wird er ein Süßgespritzter, oder mit Mineralwasser, dann ist es ein Sauergespritzter.

Mischgetränke mit Bier
Die sind ebenfalls sehr beliebt, bei ihnen spricht man aber nicht von Schorle. Viele Namen sind nur regional verbreitet, andere kennt man inzwischen fast überall. Zum Beispiel Radler (Bier und Limonade), Diesel (Bier und Cola) oder Russ (Weizenbier und Zitronenlimonade).

Aber woher kommt jetzt das Wort Schorle?

Der heutige Online-Duden hält sich da heraus und sagt kurz und bündig: „Herkunft ungeklärt“. Im Etymologie-Duden ist es 1989 noch wortreicher zugegangen:

Laut Duden-Herkunftswörterbuch ist das Wort Schorlemorle eine seit dem 18. Jahrhundert zuerst als Schurlemurle in Niederbayern bezeugte Bezeichnung für ein Mischgetränk aus Wein und Mineralwasser. Die Herkunft des Wortes ist ungewiss; es handelt sich vielleicht um eine sprachspielerische Bildung, ähnlich wie die schon für das 16. Jahrhundert bezeugten Bezeichnungen für Bier scormorrium in Münster und Murlepuff in Straßburg. Das in Süddeutschland seit dem 16. Jahrhundert bezeugte Schurimuri („aufgeregter, hektischer Mensch“) und das ältere niederdeutsche Schurrmurr („Mischmasch“) könnten damit verwandt sein.

Im „Kluge“, dem Etymologischen Wörterbuch der deutschen Sprache, heißt es:

Schorlemorle f./n., heute meist Schorle f. (18. Jh.). Bezeugt in verschiedenen Abwandlungen. Zugrunde liegt wohl mundartliches (wobd.) schuren (’sprudeln‘) mit Anpassungen nach allen Seiten.

Das Kleine Konversationslexikon von Brockhaus (1906) definiert das Getränk so:

Schorlemorle (Schurlemurle), Getränk aus Weißwein, Selterswasser, Zucker und Zitrone.

Also, halten wir fest: schon um 1740 nannte man in Franken ein Mischgetränk aus Wein und Mineralwasser „Schurlemurle“. Daraus ist wohl erst Schorlemorle und dann das heutige Wort „Schorle“ entstanden.

PS: Wer den Band „Reklame – Produktwerbung im Plakat 1890-1918“ (DB 104) der leider schon lange eingestellten Digitalen Bibliothek besitzt, findet dort ein Reklameplakat aus dem Jahr 1918, auf dem zu sehen ist, wie eine elegante Dame ihre Schorle schlürft. Der Text lautet: „Wein-Schorle – HERGESTELLT AUS PRIMA PFÄLZER WEISSWEIN“. Auch in einer Dichtung von Max Dauthendey (Bänkelsang vom Balzer auf der Balz, München 1904) wird der „Schorle Morle“ erwähnt. Und im „Fachbuch für Kellner“ (Leipzig 1962) heißt es zur Schorle: „Sie wird aus Weiß- oder Rotwein mit Selterswasser hergestellt und dann als Schorle weiß oder Schorle rot an den warmen Sommertagen als erfrischendes Getränk von unseren Gästen gern getrunken.“

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Annalena Baerbock: „Kein Sachbuch oder so …“

So langsam kommen mir Zweifel, ob Frau Baerbock überhaupt versteht, worum es in der Diskussion über ihr neues Buch geht. Sie hat darin, wenn die Presseberichte stimmen, ganze Absätze aus verschiedenen Quellen wörtlich oder fast wörtlich übernommen, ohne sie zu kennzeichnen. Bei einer wissenschatlichen Arbeit wäre das ein grobes Vergehen, das auch Folgen gehabt hätte. In einem Sachbuch, noch dazu, wenn es von einem Politiker stammt, nimmt man so etwas nicht ganz so ernst. Um ein Plagiat im rechtlichen Sinne handelt es sich also nicht. Aber Baerbock bestreitet mit einer merkwürdigen Formulierung, daß sie überhaupt ein Sachbuch geschrieben hat.

Ich hab kein Sachbuch oder so geschrieben, sondern das, was ich mit diesem Land machen will.

Wenn es kein Sachbuch ist, was ist es dann? Und wenn sie damit, wie sie sagt, „ihre persönlichen Ziele und ihre innere Motivation“ darstellen wollte, warum dann von anderen abschreiben? Wenn sie uns ihre „innere Motivation“ vorstellen will, dann soll sie das gefälligst auch in ihren eigenen Worten tun.

Oder kann sie das vielleicht gar nicht?

Gehört sie zu der Generation, die „im Internet recherchiert“, statt sich eigene Gedanken zu machen? Es geht hier doch nicht um Rechtliches, es geht um Ehrlichkeit und Anstand. Und es geht auch um Kompetenz und Lebenserfahrung. Wer in einer Bundestagsdebatte sagt, die SPD habe in den 60er Jahren „die Soziale Marktwirtschaft auf den Weg gebracht“, hätte vielleicht noch ein bißchen intensiver in einem guten Buch (oder notfalls im Internet) recherchieren sollen. Völkerrecht ist eben doch nicht alles.

Eine Politikerin, die ihr angeblich ganz „persönliches“ Buch aus (wie sie selbst sagt) „öffentlichen Quellen“ zusammenschustert, mag ja eine gerade noch akzepteble Parteichefin sein, aber – deutsche Kanzlerin? Wenn man bedenkt, was an internationalen Konflikten auf Deutschland, Europa und die Welt zukommt, von den zunehmend autoritären Staaten innerhalb der EU über das aggressive Rußland bis hin zu einem China, das sich offen zu seinen Welteroberungsplänen bekennt, dann graust es mich, ehrlich gesagt, wenn ich mir eine Annalena Baerbock als Kanzlerin meines Landes vorstelle.

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Menschen weiblichen Geschlechts

Ja, so steht es im Wikipedia-Artikel „Frau“:

Dieser Artikel behandelt Menschen weiblichen Geschlechts.

Ach, was waren das für schöne Zeiten, damals, als es noch Männer und Frauen gab – die Jüngeren werden sich daran gar nicht mehr erinnern. Heute verliebt sich ein Mensch männlichen Geschlechts in einen Menschen weiblichen Geschlechts – aber selbst das ist ja schon überholt. Ich bin eben immer noch viel zu heteronormativ.

Sie wissen nicht, was das ist? Die Wikipedia, die von Tag zu Tag jünger, weiblicher und fortschrittlicher wird, erklärt es Ihnen ganz genau:

Heteronormativität bezeichnet eine Weltanschauung, welche die Heterosexualität als soziale Norm postuliert. Zugrunde liegt eine binäre Geschlechterordnung, in welcher das anatomische/biologische Geschlecht mit Geschlechtsidentität, Geschlechtsrolle und sexueller Orientierung gleichgesetzt wird. Das heteronormative Geschlechtermodell geht von einer dualen Einteilung in Mann und Frau aus, wobei es als selbstverständlich angesehen wird, dass eine heterosexuelle Entwicklung vorgesehen ist und damit der „normalen“ Verhaltensweise entspricht – andere Aspekte der menschlichen Sexualität werden oftmals pathologisiert. Damit können Homophobie und andere Formen der sozialen Menschenfeindlichkeit einhergehen.

Das waren mal wieder ein paar Zeilen aus dem feministischen Narrenhaus, in dem die Wikipedia mittlerweile viele Zimmer belegt (es werden täglich mehr).

Übrigens: gibt es denn keine Frauen mehr, die öffentlich dagegen protestieren, zu einem „Menschen weiblichen Geschlechts“ degradiert zu werden? Ist die Frauenpower jetzt zu einer „Power von menstruierenden Personen“ geworden? Und sind Frauen heute nicht Manns genug, sich gegen diesen pseudoakademischen Unfug zu wehren?

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„Statt 2,29 Euro kostenlos“

So ein sensationelles Angebot findet man heute auf netzwelt.de:

Statt 2,29 Euro kostenlos: Dieses beliebte Handyspiel gibt es heute gratis.

Ich weiß nicht, wie „beliebt“ das Handyspiel ist, das hier verschenkt wird, aber eines weiß ich: bei solchen Nachrichten, die Google News übrigens eifrig weiterverbreitet, handelt es sich um gewöhnliches click baiting – also um Dummenfang, wie zum Beispiel auch bei Schlagzeilen wie „ALDI-Kundin bekommt an der Kasse einen Wutanfall – das hat sie erlebt“ und dergleichen. Damit will man nur Nutzer auf die eigene Seite locken, um durch höhere Zugriffszahlen die Werbeeinnahmen zu vergrößern. Aber gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen – auch der Enkeltrick funktioniert ja allerorten.

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Ethische Genderfonds – ach, wir leben in einer schönen neuen Welt!

Die feministisch bewegte Geldanlegerin von heute investiert natürlich in einen Genderfonds – „ethisches Investment“ nennt man das. Eine Studie habe ergeben, so ist hier nachzulesen, daß Unternehmen mit einem hohen Frauenanteil wirtschaftlich erfolgreicher seien. Eine Finanzberaterin von der FrauenFinanzBeratung in Stuttgart (ja, so etwas gibt es wirklich!) ist aber skeptisch: der kausale Zusammenhang zwischen Frauenanteil und wirtschaftlichem Erfolg sei von den Studien nicht ausreichend belegt worden.

Als ethisch korrekt gelten auch die Waldfonds, die eine Zeitlang bei wohlhabenden, aber blauäugigen Naturfreunden beliebt waren. Denen hatte man weisgemacht, daß blühende Waldlandschaften in Costa Rica oder Paraguay dem Anleger eine Rendite von bis zu 12% im Jahr bescheren würden. Aber was da soviel Geld abwerfen sollte, war kein naturnaher Wald, man investierte laut Wikipedia „überwiegend in Plantagenwirtschaft, das heißt in die Monokultur einer Baumart (Eukalyptus, Kiefer, Teak etc)“.

Das alles ist so wenig ethisch und ökologisch, wie es die Investitionen in Ackerland, Solarparks und Windkraftanlagen sind. Aber, wie man so schön sagt: „Mundus vult decipi, ergo decipiatur“.

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Knien gegen den Rassismus – das soll eine „respektvolle Geste“ sein?

Man kniet nur vor Gott. Es ist immer ein Gebet, eine Bitte, wenn man niederkniet. So ist es im Gottesdienst, so war es auch bei Willy Brandt, dessen Kniefall am Ehrenmal für die Toten des Warschauer Ghettos 1970 eine Bitte um Vergebung für die deutschen Verbrechen war.

Daß die deutschen Fußballer heute abend mit ihrem Kniefall „ein Zeichen gegen Rassismus“ setzen wollen, ist nur billige Nachahmung einer kleinen Minderheit der National Football League, die selbst in den USA umstritten ist. Aber die UEFA ist da sehr großzügig:

Jeder Spieler, der eine Gleichstellung von Menschen fordert, indem er sich niederkniet, hat die Erlaubnis dazu.

Was ist denn, um Himmels willen, die abstrakte „Gleichstellung von Menschen“? Und vor wem oder was und vor allem: warum soll ich da niederknien? Man kann nicht für etwas oder gegen etwas knien, das ist einfach nur ungehörig. Und vor allem: es blendet den schwarzen Rassismus komplett aus, der – von den USA ausgehend – inzwischen die linke Szene in Deutschland erreicht hat und das Märchen von einem „systemischen Rassismus“ in unserem Land propagandistisch anheizt. Dazu sollten sich unsere Fußballspieler nicht hergeben.

PS: Es ist ein typisches Beispiel der Säkularisierung religiöser Symbole und Handlungen, wie es übrigens auch der Regenbogen ist, der nach der Bibel ein Zeichen des Bundes zwischen Gott und den Menschen ist (Genesis 9, 12-16):

Das ist das Zeichen des Bundes, den ich geschlossen habe zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier bei euch auf ewig: Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. Und wenn es kommt, dass ich Wetterwolken über die Erde führe, so soll man meinen Bogen sehen in den Wolken. Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, dass hinfort keine Sintflut mehr komme, die alles Fleisch verderbe. Darum soll mein Bogen in den Wolken sein, dass ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, das auf Erden ist.

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„Armin Laschet blamiert sich“ – aber Britt-Marie Lakämper und Sascha Lobo haben voll den Durchblick

Jeder Mensch blamiert sich manchmal. Natürlich auch Politiker. Annalena Baerbock hat sich in der kurzen Zeit ihrer Kanzlerkandidatur schon oft blamiert, Lindner sowieso, und der vom demütigen Bienenretter zum „harten Hund“ mutierte Söder erst recht. Jetzt hat sich also, wenn man der Welt glaubt, auch Armin Laschet blamiert.

Aber was hat er gesagt? Es geht um die sog. Delta-Variante des Corona-Virus, die von einigen Politikern und Virologen (Lauterbach immer vorneweg) schon wieder als Drohkulisse für künftige Einschränkungen ins Spiel gebracht wird.

Laschet sagte dazu:

Wenn trotz der Verbreitung der Delta-Variante die Inzidenz nicht steigt, sondern jede Woche immer weiter sinkt, scheint ja die Auswirkung nicht so groß zu sein.

Was erlauben Laschet! – möchte man da ausrufen. Und das tut Frau Lakämper von der Welt auch und tadelt Laschet deshalb scharf. Alle, schreibt sie, hätten immer einen Virologen an ihrer Seite, wenn sie vor die Kameras träten. Nur Laschet nicht. Und dann wagt der es auch noch, die Menschen zu beruhigen! Das geht gar nicht. Jetzt hätte Laschet natürlich etwa den Virologen Klaus Stöhr zitieren können, hat er aber nicht. Stöhr sagte in einem Interview mit dem MDR (hier nachzulesen):

Die Bekämpfungsmaßnahmen werden auch weiter funktionieren, die RNA-Viren – und dazu gehören auch die Coronaviren – haben diese Möglichkeit, sich zu irren, wenn sie sich vermehren. Dadurch gibt es hier und dort mal ein paar andere Aminosäuren. Zum Glück sehen wir jetzt, und das sind die Zahlen aus England, dass sich die Delta-Variante höchstwahrscheinlich etwas leichter übertragen lässt, aber die Erkrankungsschwere scheint vierfach geringer zu sein. Das sind noch vorläufige Daten. Also dass mehr Hospitalisierungen auftreten, weil die Erkrankung vielleicht schwerer verläuft, das trifft nicht zu.

Jetzt muß man Frau Lakämper aber zugutehalten, daß sie – schon, um sich nicht selbst zu blamieren! – auch einen Fachmann an ihrer Seite hat. Es ist der Blogger und Werbetexter Sascha Lobo, der in den Talkshows als „Internetfachmann“ herumgereicht wird und eine Irokesenfrisur trägt, um „einen höheren Wiedererkennungswert zu erzielen“ (Wikipedia). Also genau der richtige Fachmann!

Und natürlich, so die Welt-Journalistin, erntet Laschet für seine unaufgeregten Worte „Spott und Entsetzen im Netz“. Was sagt „das Netz“? – das ist offenbar auch für eine ausgebildete Welt-Journalistin heutzutage der entscheidende Prüfstein für Qualität. So wenden sich überall gestandene Journalisten an „das Netz“, als sei es ein göttliches Orakel, die Pythia von Delphi womöglich – dabei sind es doch, wenn man ihre Kommentare aufmerksam liest, mehrheitlich von Bosheit und Dummheit nur so strotzende Menschen, die im Schutz der Anonymität das herauslassen, was man umgangssprachlich „die Sau“ nennt.

Ein Journalist, der noch (Berufs-) Ehre und Anstand hat, sollte sich zuallerletzt darum kümmern, was „das Netz“ sagt.

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