Über das Köpfen

Das Köpfen ist ja dank einer modernen Strömung im Islam wieder gesellschaftsfähig geworden. Neu ist diese Tötungsart freilich nicht; in gar nicht so wenigen „wilden Stämmen“, wie man sie früher nannte, war es gang und gäbe, die Köpfe der im Krieg besiegten Feinde als Trophäen mit nach Hause zu bringen. Daß aber selbst einem so rohen Verhalten ein Fünkchen Kultur innewohnte, beschrieb der schottische Anthropologe James George Frazer in seinem Buch „The Golden Bough“. Die siegreichen Krieger auf der Insel Timor mußten Opfer darbringen, um die Seelen der getöteten Feinde milde zu stimmen, und sie baten ihre Opfer in einem von Tanz begleiteten Gesang um Verzeihung (zitiert nach Freuds Übersetzung in „Totem und Tabu“):

Zürne uns nicht, weil wir deinen Kopf hier bei uns haben; wäre uns das Glück nicht hold gewesen, so hingen jetzt vielleicht unsere Köpfe in deinem Dorf. Wir haben dir ein Opfer gebracht, um dich zu besänftigen. Nun darf dein Geist zufrieden sein und uns in Ruhe lassen. Warum bist du unser Feind gewesen? Wären wir nicht besser Freunde geblieben? Dann wäre dein Blut nicht vergossen und dein Kopf nicht abgeschnitten worden.

Das hat doch – angesichts des vergossenen Blutes – etwas so bieder Treuherziges und Versöhnliches, das man nur staunen kann. Dem Kopfabschneider von heute ist eine solche posthume Milde jedenfalls völlig fremd.

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Das „N-Wort“ gefährdet sogar die Verkehrssicherheit!

Ach, die Frau Baerbock! Fast könnte man Mitleid mit ihr bekommen. Jetzt hat sie auch noch in einer Diskussion beim Zentralrat der Juden in Deutschland das „N-Wort“ ausgesprochen! Dabei ist das eine Falschmeldung, der die meisten Zeitungen aufgesessen sind. Sie hat nämlich nicht „N-Wort“ gesagt, sondern „Neger“. Und genau genommen nicht einmal das, denn sie hat das Wort nur zitiert, es soll – schwarz auf weiß – auf dem Arbeitsblatt eines Schülers gestanden haben. Was es für die deutsche Sprache und unser Verhältnis zu Geschichte und Kultur bedeutet, wenn ein Wort selbst innerhalb von Anführungszeichen durch eine verhüllende Bezeichnung ersetzt werden muß, darüber ein andermal mehr.

Ich will nur auf einen kleinen Beitrag von Kathrin Reikowski auf merkur.de verweisen, der veranschaulicht, wie die Larmoyanz (vulnerability nennt man das in den USA) bis zur Absurdität übertrieben wird. Selbst wenn man das Wort nur zitiert, könne es bei Betroffenen zu einer „Re-Traumatisierung“ kommen. Reikowski zitiert den farbigen Musiker David Mayonga, der in einem Interview zum „N-Wort“ folgendes sagte:

Fällt das Wort ohne Vorwarnung, dann muss ich damit rechnen, dass da etwa ein Mann, der am Steuer eines Autos sitzt und ein Interview hört, plötzlich unkonzentriert ist oder sogar weinen muss.

Also, dazu fällt mir jetzt wirklich nichts mehr ein.

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Fundstücke aus Eckermanns „Gesprächen mit Goethe“ (1): Vögel für die Ewigkeit

In lockerer Folge will ich an dieser Stelle hin und wieder ein Fundstück aus Eckermanns „Gesprächen mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens“ wiedergeben. Es beginnt auf eine etwas brutale Weise ornithologisch.

Am 1. März 1830 war Eckermann wieder einmal „bei Goethe zu Tisch“. Der Dichter erzählte die folgende Anekdote:

Wir reden über Sammlungen ausgestopfter Vögel, wobei Goethe erzählt, daß ein Engländer mehrere Hunderte lebendiger Vögel in großen Behältern gefüttert habe. Von diesen seien einige gestorben, und er habe sie ausstopfen lassen. Diese ausgestopften hätten ihm nun so gefallen, daß ihm der Gedanke gekommen, ob es nicht besser sei, sie alle todtschlagen und ausstopfen zu lassen; welchen Gedanken er denn auch alsobald ausgeführt habe.

Wie die Tischgesellschaft auf diese Anekdote reagiert hat, ist nicht bekannt. Eckermann schweigt darüber. Man hätte sich aber zweifellos in ernsten Gedanken über Leben, Tod und Ewigkeit ergehen können, denn im ausgestopften Zustand war den Tieren sicher ein längeres Dasein beschieden als zu ihren Lebzeiten. Moderne, philosophisch weniger interessierte Zeitgenossen werden allerdings eher an Verrichtungen denken, die sich im Keller von Bates Motel abgespielt haben.

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Auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) läuft jetzt den Grünen hinterher

Je größer die Macht der Grünen in Städten, Ländern und im Bund wird, umso mehr Verbände beugen sich ihrem Druck. Bei den Naturschutzverbänden – vor allem beim NABU – ist das offensichtlich, aber auch ein Forschungsinstitut wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) paßt sich dem Zeitgeist an (hier nachzulesen):

Ganz auf fossile Brennstoffe, auf Braunkohle, Steinkohle, Erdgas und auch Atomkraft zur Energieversorgung verzichten – das geht offenbar doch. Deutschland könnte seinen Bedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien decken, wenn das Ausbautempo bei Wind- und Solarenergie stark gesteigert wird, ergeben Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin.

Das geht also „offenbar doch“ – eine merkwürdige Formulierung, die nicht gerade überzeugend wirkt. Und wie soll das „Ausbautempo bei Wind- und Solarenergie stark gesteigert“ werden? Das geht nur, wenn man den Bürgern ihre Mitsprache- und Einspruchsrechte drastisch zusammenstreicht und der Wind- und Solarenergie auch noch die letzten Flächen zur Verfügung stellt. Ich habe das schon vor Jahren an dieser Stelle prognostiziert: nur mit einer „fürsorglichen Diktatur“, gestützt auf grüne Mehrheiten auf allen Ebenen, kann diese Umerziehung des Volkes gelingen. Dann werden die schönen roten und grauen Dächer unserer Dörfer verschwinden, und selbst unsere Weinberge werden unter meterhohen Gestellen für Solarpaneele unsichtbar werden – wie es die grün-schwarze Regierung von Baden-Württemberg gerade beschlossen hat.

Ich, für mein Teil, möchte in einem solchen Land nicht leben.

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Unterverwerfung

Die Welt (hier nachzulesen) zitiert heute in ihrer Online-Ausgabe Marine Le Pen, die sich auf Charles de Gaulle beruft:

Ich bin nicht mit allem einverstanden, aber ich teile seine außenpolitische Vision, seine Verweigerung der Unterordnung und Unterverwerfung.

Wenn das nicht wortschöpferisch ist!

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„Klima-Pledge“ – Die „politisch neutralen“ Naturschutzverbände trommeln immer unverfrorener für die Grünen

Fast in jedem Newsletter des NABU wird man von deren „Campaignerin“ Thea Ehlich gedrängt, die Grünen zu wählen. Natürlich schreibt sie nicht „Wählt gefälligst die Grünen!“ Sie schreibt, ich solle dem NABU feierlich versprechen, „bei der Bundestagswahl der Partei meine Stimme zu geben, die sich aus meiner Sicht am überzeugendsten für Klima und Natur einsetzt“. Wenn man dann sieht, daß der NABU-Chef Anfang des Jahres ein geheimes Strategieabkommen mit den Grünen abgeschlossen hat, das nur durch Zufall an die Öffentlichkeit gelangt ist, kann man sich leicht ausmalen, in welchen Stall die Schäflein getrieben werden sollen. Noch einmal die NABU-Campaignerin:

Geben Sie Natur und Artenvielfalt Ihre Stimme – am Wahltag oder am besten schon vorher per Briefwahl.

Und warum „am besten schon vorher per Briefwahl“? Weil man sich schnell und ohne Einschaltung der kritischen Vernunft für die Grünen entscheiden soll. Sonst könnte man ja noch in der Wahlkabine zu Verstand kommen! Da geht’s beim NABU jetzt zu wie in den Dauerwerbesendungen: „Nur noch ein Stück auf Lager! Rufen Sie sofort an!“

So eine schamlose, kaum verhohlene Wahlwerbung eines parteipolitisch neutralen Verbandes hat man lange nicht mehr erlebt.

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„Baerbock bricht Urlaub ab“

Daß Annalena Baerbock – ganz, als wäre sie schon Kanzlerin – angesichts der Überschwemmungskatastrophe ihren Urlaub abbricht, war vielen Medien eine Schlagzeile wert. Der Hessische Rundfunk, dem die Welt gar nicht grün, nachhaltig und feministisch genug sein kann, meinte in einem Kommentar, diese Geste sei „menschlich und taktisch klug“.

Menschlich und taktisch klug! Mehr muß man über Baerbock und den Hessischen Rundfunk nicht sagen.

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Baerbock: Außenministerin unter Laschet? Und darf’s auch ein bißchen autoritärer sein?

Auf web.de macht sich Wolfram Weimer so seine Gedanken, wie ein schwarz-grünes Kabinett besetzt sein könnte. Außenministerin, meint er, würde wohl Annalena Baerbock werden.

Schon bei dem Gedanken daran wird mir ganz anders. Da stelle ich mir vor, wie sie in Gesprächen oder gar in weltpolitischen Krisen im Nahen Osten oder im Südchinesischen Meer auf Putin, Xi oder Biden trifft – sie, die sogar in der Klimadebatte, also ihrem eigensten Gebiet, Formulierungshilfe in Anspruch nehmen muß. Die Statur, deutsche Interessen in der Welt mit Augenmaß, aber auch kraftvoll zu vertreten, hat sie nun wirklich nicht.

In ihrem umstrittenen Buch, sagt Baerbock, wollte sie beschreiben, „was ich mit diesem Land machen will“. Was für ein Land das – Gott bewahre! – sein würde, läßt sich weniger am grünen Parteiprogramm, sondern viel besser an „Jetzt für morgen“, dem viel konkreteren Regierungsprogramm von Baden-Württemberg betrachten. Ich lasse einmal alles beiseite, was an geläufigen Schrecklichkeiten ohnehin von den Grünen zu erwarten ist: die weitere Zerstörung der deutschen Sprache, die Anbetung und Heiligsprechung auch der letzten sexuellen Spielart, noch mehr dumme „Geschlechtergerechtigkeit“, der quichoteske Kampf gegen einen „systemischen Rassismus“, den es in Deutschland gar nicht gibt (Diskriminierung ja, aber nichts, was auch nur im entferntesten mit dem Rassenhaß in den USA zu vergleichen ist) usw.

Ich will aber auf ein paar Dinge hinweisen, die schwarz auf weiß im Regierungsprogramm für Baden-Württemberg (hier im Wortlaut nachzulesen) stehen, die aber kaum diskutiert werden.

Die Grünen – das wissen die Jüngeren unter uns vielleicht gar nicht – waren ja wirklich einmal grün! Da haben sie sich noch um Tiere und Pflanzen, um Feuchtwiesen und naturnahe Wälder gesorgt, und sie haben couragiert gegen Monokulturen in der Forst- und Landwirtschaft gekämpft. Aber spätestens nach der „Energiewende“ war alles anders. Da wurden unter dem Beifall der „Grünen“ (die man heute wirklich nicht mehr ohne Anführungszeichen schreiben darf!) im ganzen Land bis hin zur kleinsten Parzelle subventionierte Monokulturen aus Raps, Mais und Getreide geschaffen, die das Artensterben exponentiell beschleunigt haben. Ein gedüngtes, mit Pestiziden behandeltes Maisfeld ist ein Todesacker, da lebt nichts mehr. Und das Rapsöl, eines der gesundheitlich wertvollsten Öle überhaupt, kommt nicht in die Pfanne, sondern zur Verbrennung in den Motor. Und jetzt die „Klimawende“, die von den Grünen mit brutaler Gewalt durchgesetzt werden soll, obwohl sie – Deutschland ist nur für 2% des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich – nachweislich nicht den geringsten meßbaren Effekt auf das Weltklima hat. Und für diesen Nulleffekt soll Deutschland unwiderbringlich seiner letzten Schönheiten beraubt werden.

Schon jetzt findet man in unseren Mittelgebirgen oft keine Blickachse mehr, die nicht von immer größeren Windrädern (optisch und akustisch!) beeinträchtigt wird. Bis tief in die Natur hinein verfolgen den Wanderer diese Industrieanlagen und zerstören ein für allemal, was der Mensch am dringendsten braucht: unberührte Natur. Auch jene, die das heute noch als übertriebene Empfindsamkeit von Schöngeistern abtun, werden einmal merken, was dieser Verlust für sie bedeutet.

Wir werden, so steht es im Regierungsprogramm für Baden-Württemberg,

ein Flächenziel für Windkraft- und Freiflächenphotovoltaikanlagen in Höhe von zwei Prozent der Landesfläche festlegen, neue Windkraftstandorte im Staatswald und auf Landesflächen ausweisen […]

Viele Menschen wollen das nicht, und sie haben in hunderten Fällen erfolgreich gegen diesen Wahnsinn geklagt. Aber wenn man die Menschen nicht überzeugen kann, dann zwingt man sie zu ihrem Glück – das ist gute alte Grünen-Tradition. Wenn Baerbock, Habeck und Co. die Politik in Deutschland bestimmen, wird die Genehmigung für Windkraftanlagen „schlanker“ werden, die Rechte der Anwohner sollen beschnitten, Einspruchsmöglichkeiten aufgehoben und die Mindestabstände zu bebauten Gelände immer weiter reduziert werden. Sogar in Landschafts- und Naturschutzgebieten dürfen schon jetzt nach einem vom Zeitgeist inspirierten Urteil des OVG Lüneburg Windkraftanlagen gebaut werden, wenn ein „öffentliches Interesse“ (Klimawandel!) besteht.

Wir werden, heißt es im Programm weiter,

Photovoltaikprojekte entlang von Autobahnen und Zugstrecken starten […] Das Potenzial von Agri-Photovoltaik, gerade bei den Sonderkulturen wie Obst- und Weinbau, muss für eine erfolgreiche Energiewende ausgeschöpft werden. Wir werden deswegen weitere Pilotanlagen über verschiedenen Kulturen unterstützen.

Wenn man das liest, fällt einem nur ein einziges Wort ein: Barbarei. Weinberge gehören zu den ältesten Kulturlandschaften unseres Landes, doch selbst vor deren Verschandelung schrecken die Grünen nicht zurück. Wer seinen Blick heute noch über grüne Weinreben gleiten läßt, wird dann vor lauter Photovoltaik kein Grün mehr sehen. Und warum nicht auch Streuobstwiesen überbauen? Wenn’s dem vermeintlichen Klimaschutz dient, sind wir zu jeder Schandtat bereit.

Die Grünen haben jedes Gefühl für Schönheit, Kultur und Geschichte verloren. Oder hatten sie das noch nie? Sie haben jedenfalls ihre Anfänge und ihre ureigenen Ziele verraten, sie sind – wie die Chefetagen der Naturschutzverbände – nur noch Lobbyisten der Windkraft- und Photovoltaik-Industrie, mit der es übrigens immer mehr personelle Verquickungen gibt.

Noch ein Beispiel gefällig?

Wir werden eine Solarpflicht für alle neuen Gebäude festschreiben.

Auch das ist eine Barbarei sondergleichen. Viele Dörfer und viele kleine Städte, gerade hier in Hessen, haben noch ein wunderschönes Ensemble aus roten oder grauen Dächern. „A thing of beauty is a joy forever“, heißt es in einem Gedicht von John Keats, und Schönheit, liebe Grüne, ist kein Luxus, dessen man sich einfach so entledigt. Schönheit, Ruhe, unberührte Natur – das alles ist lebensnotwendig für den Menschen, heute mehr denn je. Das wirft man nicht weg, nur weil uns irgendwelche Aktivisten und Kanzlerkandidatinnen unter Zeitdruck setzen wollen. Nein, je größer und wichtiger die Aufgaben sind, umso gründlicher und umfassender muß man darüber nachdenken. Sonst geht es uns wie mit der Kanzlerin, die uns mit ihrer sinnlosen Schnellabschaltung der Kernkraftwerke eine wichtige Option für eine klimafreundliche Stromerzeugung aus der Hand gerissen hat.

Ich kann nur dringend davon abraten, die Grünen zu wählen. Und wenn Sie doch dazu neigen sollten, dann lesen Sie wenigstens deren Partei- und Regierungsprogramme aufmerksam durch, damit Sie sehen, was da (auch finanziell!) auf Sie zukommt.

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Die Abschaffung des Mittelaters durch den Rektor der Universität von Leicester oder: Sex und Diversität statt Chaucer und Beowulf

Noch vor wenigen Jahren war die Universität von Leicester stolz darauf, die Gebeine Richards III. (1452-1485) entdeckt zu haben. Jetzt hat sie das komplette Mittelalter aus dem Lehrplan für Literatur gestrichen.

Treibende Kraft dieser Demontage ist der 1966 in Sri Lanka geborene Rektor der Universität, Nishan Canagarajah. Seine Fachgebiete sind (hier nachzulesen)

electronics and information sciences
digital signal processing
multimedia signal processing
image segmentation and texture classification.

Außerdem war er technischer Berater verschiedener Weltfirmen und Institutionen wie Sony, Toshiba und der BBC. Mit den Geisteswissenschaften verbindet ihn offenbar gar nichts. Sein Jahresgehalt beläuft sich auf umgerechnet 300.000 Euro.

Sein Kahlschlag könnte an der Universität 145 Professoren und anderen Beschäftigten den Job kosten. Das, so Canagarajah, sei nötig, damit die Universität „auch weiterhin Exzellenz abliefern kann“. Dazu müsse erst einmal der ganze Lehrplan „dekolonialisiert“ werden. Er solle, wie man hier erfährt, „aufregend innovativ“ werden:

Eine chronologische Literaturgeschichte, eine Auswahl von Modulen über Rasse, Ethnie, Sexualität und Diversität“.

In der „chronologischen Literaturgeschichte“ darf dann freilich die englische Literatur vor dem Jahr 1500 nicht mehr gelehrt werden, weder vom Epos Beowulf noch von den Canterbury Tales des „father of English poetry“, Geoffrey Chaucer, werden die Studenten dann noch etwas hören. Auch die Forschung zu Marlowe, Milton und Donne wird nach den Plänen des Rektors an den Rand gedrängt. Shakespeare wird gerade noch geduldet – der Rest ist Schweigen.

Führend ist Leicester unter seinem Rektor dann nur noch in der politischen Korrektheit. So wurde letztes Jahr der Internationale Frauentag in International Womxn’s Day (mit x statt e) umbenannt, „um den Tag für die Transgender-Community freundlicher zu gestalten“. Der Universität von Leicester bleibt also, selbst wenn sie die seriösen Studiengänge zusammenstreicht, immerhin noch der Ruf, Britain’s most ‘woke’ university zu sein.

Wir gratulieren!

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„Wegen ihren Zukunftsplänen“

Auf bunte.de liest man in übergroßen Buchstaben diese Schlagzeile über den Schauspieler Sky du Mont:

Anruf bei Ex-Frau Mirja – wegen ihren Zukunftsplänen!

So ein Deutsch hätte man früher nicht einmal einem Volontär durchgehen lassen.

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