Theo Sommer und die deutschen Fernsehgrößen

Auch dem heute 91jährigen Theo Sommer, der fast zwanzig Jahre lang Chefredakteur der ZEIT und danach einer ihrer Herausgeber war, ist jetzt der Kragen geplatzt. Als „alter weißer Mann, der sich schwarzärgert“, kommentiert er aus Anlaß der Abschaffung des Wortes „Schwarzfahren“ durch den Hamburger Verkehrsverbund die grassierende politsche Korrektheit (hier nachzulesen). Und worüber ärgert er sich?

Über die überempfindliche, gendergeschlechtliche oder identitätspolitische Verschandelung der deutschen Sprache. Über die Anmaßung von Minderheiten, der Mehrheit vorzuschreiben, was sie denken und wie sie sich ausdrücken darf. Und über die eilfertige Devotheit, mit der sich staatliche Behörden, öffentliche Institutionen und deutsche Fernsehgrößen den modischen Anwandlungen der Sprach- und Denkpanscher unterwerfen.

Die „eilfertige Devotheit“ der deutschen Fernsehgrößen mag, wer will, im ZDF und anderswo genießen – wir nicht. Wir sehen uns das heute-journal, früher einmal ein journalistisches Glanzstück des ZDF, schon lange nicht mehr an. Die peinliche Anbiederung des Senders an eine kleine radikale Minderheit, die mit ihren Netzwerken in immer mehr Institutionen eindringt, muß man sich nicht antun. Es wundert mich freilich, daß die ständigen Verstöße der öffentlich-rechtlichen Sender gegen den gesetzlichen Kultur- und Bildungsauftrag, zu dem selbstverständlich der amtliche Sprachgebrauch gehört, kein gerichtliches Nachspiel haben. Freilich haben die Grünen zusammen mit der SPD dafür gesorgt, daß mit Susanne Baer, die sieben Jahre lang das GenderKompetenzZentrum an der Humboldt-Universität geleitet hat, der grüne Zeitgeist nun auch in den Ersten Senat des Bundesverfassungsgerichts eingezogen ist.

Auf die Gerichte sollte man sich also nicht verlassen. Der sicherste Weg, das Schlimmste zu verhindern, ist – auf keinen Fall die Grünen zu wählen. Grün im Sinne einer Liebe zu Pflanzen, Tieren und Natur sind die „Grünen“ nämlich schon lange nicht mehr, ihnen liegt nur noch die Lobbyarbeit für „LGBT“, die Windkraft- und Solarindustrie und die Feminismusgrüppchen am Herzen.

Was ist daran grün? Nichts.

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