Fast in jedem Newsletter des NABU wird man von deren „Campaignerin“ Thea Ehlich gedrängt, die Grünen zu wählen. Natürlich schreibt sie nicht „Wählt gefälligst die Grünen!“ Sie schreibt, ich solle dem NABU feierlich versprechen, „bei der Bundestagswahl der Partei meine Stimme zu geben, die sich aus meiner Sicht am überzeugendsten für Klima und Natur einsetzt“. Wenn man dann sieht, daß der NABU-Chef Anfang des Jahres ein geheimes Strategieabkommen mit den Grünen abgeschlossen hat, das nur durch Zufall an die Öffentlichkeit gelangt ist, kann man sich leicht ausmalen, in welchen Stall die Schäflein getrieben werden sollen. Noch einmal die NABU-Campaignerin:
Geben Sie Natur und Artenvielfalt Ihre Stimme – am Wahltag oder am besten schon vorher per Briefwahl.
Und warum „am besten schon vorher per Briefwahl“? Weil man sich schnell und ohne Einschaltung der kritischen Vernunft für die Grünen entscheiden soll. Sonst könnte man ja noch in der Wahlkabine zu Verstand kommen! Da geht’s beim NABU jetzt zu wie in den Dauerwerbesendungen: „Nur noch ein Stück auf Lager! Rufen Sie sofort an!“
So eine schamlose, kaum verhohlene Wahlwerbung eines parteipolitisch neutralen Verbandes hat man lange nicht mehr erlebt.