Ach, die Frau Baerbock! Fast könnte man Mitleid mit ihr bekommen. Jetzt hat sie auch noch in einer Diskussion beim Zentralrat der Juden in Deutschland das „N-Wort“ ausgesprochen! Dabei ist das eine Falschmeldung, der die meisten Zeitungen aufgesessen sind. Sie hat nämlich nicht „N-Wort“ gesagt, sondern „Neger“. Und genau genommen nicht einmal das, denn sie hat das Wort nur zitiert, es soll – schwarz auf weiß – auf dem Arbeitsblatt eines Schülers gestanden haben. Was es für die deutsche Sprache und unser Verhältnis zu Geschichte und Kultur bedeutet, wenn ein Wort selbst innerhalb von Anführungszeichen durch eine verhüllende Bezeichnung ersetzt werden muß, darüber ein andermal mehr.
Ich will nur auf einen kleinen Beitrag von Kathrin Reikowski auf merkur.de verweisen, der veranschaulicht, wie die Larmoyanz (vulnerability nennt man das in den USA) bis zur Absurdität übertrieben wird. Selbst wenn man das Wort nur zitiert, könne es bei Betroffenen zu einer „Re-Traumatisierung“ kommen. Reikowski zitiert den farbigen Musiker David Mayonga, der in einem Interview zum „N-Wort“ folgendes sagte:
Fällt das Wort ohne Vorwarnung, dann muss ich damit rechnen, dass da etwa ein Mann, der am Steuer eines Autos sitzt und ein Interview hört, plötzlich unkonzentriert ist oder sogar weinen muss.
Also, dazu fällt mir jetzt wirklich nichts mehr ein.