Es gibt keine „Schwarzfahrer“ mehr – Neues aus dem linksgrünen Narrenhaus

Nach Berlin hat nun auch die Münchner Verkehrsgesellschaft das Wort „schwarzfahren“ von allen Plakaten und Aufklebern im Stadtgebiet entfernt – als „Maßnahme für eine zeitgemäßere Kommunikation“ (hier nachzulesen). Auch die Berliner Verkehrsbetriebe verwenden es nicht mehr – „um nicht in Rassismus-Verdacht zu geraten“.

Kann Dummheit Sünde sein? Oh ja! Mir wird jedenfalls angst und bange, wenn ich sehe, wie gerade große Unternehmen vor kleinen, lautstarken, medial hochgepuschten Lobbygrüppchen (LGBT, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland) auf die Knie gehen. Wieviel peinliche Unbedarftheit, wieviel vorauseilender Gehorsam gehört dazu, solche in der Sache völlig unbegründeten Positionen einzunehmen!

„Schwarzfahren“ hat natürlich nicht das geringste mit der Hautfarbe zu tun, dazu hätten ein paar Minuten Nachschlagen in einem guten Herkunftswörterbuch genügt.

Es gibt nämlich das alte, noch im 19. Jahrhundert bei Grillparzer belegte Wort „Schwärzer“, das einen Schmuggler bezeichnete oder – wie man früher sagte – einen „Schleichhändler“. Das Wort kommt vermutlich wie viele andere aus dem Rotwelschen, der Gaunersprache, die einst unter Bettlern und beim fahrenden Volk verbreitet war. Einer, der Tabak geschmuggelt hat, war ein „Tobacksschwarzer“, die Verben schwarzen oder schwerzen bedeuteten also soviel wie schmuggeln. Swerze war die Nacht, deshalb geht es bei den heutigen Wörtern Schwarzmarkt, Schwarzfahrer oder Schwarzarbeit immer um illegale Handlungen, die man zumindest früher im Dunkel der Nacht ausführte.

Was große Unternehmen wie Audi oder die Verkehrsbetriebe in München oder Berlin dazu bringt, sich bei kleinen Lobbygruppen anzubiedern, weiß ich nicht. Es ist mir auch ziemlich gleichgültig. Belehrbar sind sie ohnehin nicht. Aber vielleicht kann man ja den einen oder anderen Bewohner des Narrenhauses doch dazu bringen, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Auch ein Narrenhaus hat ja eine Tür, durch die man hinaus ins Freie tritt, und es hat Fenster, die man öffnen kann, um frische Luft ins Dumpfe zu lassen.

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