Eine kleine Liebeserklärung an den Odenwald

Es ist schon eine langjährige Tradition in unserer Familie, daß wir einen gemeinsamen Osterspaziergang machen – obwohl Osterspaziergang oft gar nicht zutrifft. So ist es eben bei beweglichen Festen: manchmal ist es noch zu früh im Jahr, es ist kühl und regnerisch, und wer will da durchs Gebirge wandern? Also warten wir besseres Wetter ab, auch wenn es darüber April oder Mai wird.

Aber dann! Dann werden Käsebrote geschmiert, dann wird der Paprika in Streifen geschnitten und Kaffee gekocht, und ab geht es in den Odenwald.

Ach, der Odenwald! Es ist einfach die schönste Landschaft, die es gibt weit und breit. Sehen Sie selbst:

Am schönsten ist der Odenwald da, wo er im Westen beginnt. In der Rheinebene zieht an seinem Fuß die Bergstraße von Nord nach Süd, und die kleinen Städte darin – Seeheim-Jugenheim, Zwingenberg, Bensheim und Heppenheim (eine schöner als die andere!) laden alle zum Verweilen ein. Weinberge ziehen sich am Hang bis ins Gebirg hinauf, und die Natur ist immer ein bißchen milder als anderswo, sogar wärmer noch als im Herzen des Rhein-Main-Gebiets.

Wenn man endlich die Weinberge bis hinauf zur Anhöhe durchquert hat, betritt man das eigentliche Gebirge. Hier beginnt eine Landschaft, die man sich lieblicher nicht vorstellen kann: alles ist sanfthügelig, Buchenwälder wechseln sich mit Wiesen und Weiden ab, die ersten Apfelbäume blühen im April und verströmen ihren Duft, und nirgendwo ist Langeweile. Es ist eine Landschaft, in der sich Natur und Kultur auf eine ganz wunderbare und stille Art miteinander verbinden. Kleine Bäche plätschern am Wiesengrund, von Sumpfdotterblumen und Schlüsselblumen gesäumt, und alle Wiesen strahlen mit den goldenen Blüten des Löwenzahns. Überall singen Vögel, ein Rotmilan fliegt über die Wipfel, und der silberne Glanz der alten Buchenstämme begleitet den Wanderer:

Immer einmal trifft man auf alte Baumstümpfe, wie hier in der Nähe von Ober-Hambach, die von Moosen und Flechten überwachsen sind:

Die alten Römer hatten für so eine Landschaft das schöne Wort amoenus. Karl Ernst Georges hat dafür in seinem Lateinisch-deutschen Handwörterbuch die deutschen Entsprechungen gesammelt:

anmutig, reizend, lachend, wonnig, lieblich, gefällig.

Besser kann man den Odenwald zwischen dem Melibokus im Norden und der Starkenburg im Süden nicht beschreiben.

PS:  Und am schönsten: auf der ganzen Wanderung, die uns von Ober-Hambach über die Jägerrast zu den kleinen Dörfern Mittershausen und Scheuerberg und wieder zurück zum Parkplatz Goldbrunnen geführt hat, haben wir nicht eine einzige Windkraftanlage gesehen!

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China unter Xi Jinping: eine Parteidiktatur alten, sehr alten Stils!

China ist seit der Machtergreifung Mao Tse-tungs eine Parteidiktatur – und es ist bis auf den heutigen Tag eine Diktatur geblieben. Das wird von der Partei selbst nicht etwa verbrämt oder beschönigt (wie früher in manchen Ländern des Ostblocks), nein: man brüstet sich sogar damit.

Xi Jinping, der neue Kaiser von China, dessen Macht (politisch und zeitlich) praktisch unumschränkt ist, will jetzt auch noch die letzten zaghaften Versuche, ein ganz klein wenig Demokratie zu wagen, energisch ausrotten.

Interdienstleister, so liest man heute in der F.A.Z., müssen ab sofort verhindern, daß

schädliche, falsche und provokative Informationen

verbreitet werden. Und weiter: die Medien im Internet sollten nur noch

positive Informationen verbreiten, die politisch korrekte Richtung einhalten und die öffentliche Meinung in die richtige Richtung lenken.

Da ist die brave new world Aldous Huxleys offenbar in greifbare Nähe gerückt.

PS:  Finden Sie nicht auch, daß der „freie Westen“ mit China ausgesprochen behutsam und liebevoll, man könnte auch sagen: devot umgeht? Darf man denn eine Diktatur, nur weil sie wirtschaftlich und militärisch fast schon eine Großmacht ist, nicht mehr Diktatur nennen?

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Super-Star

Es muß ja nicht immer um Politik gehen! Diesen Star, der sich vor unserem Balkon in einem Blütenmeer niedergelassen hat, kann ich meinen Lesern nicht vorenthalten:

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New York Times: „The president is not above the law“

Das sollten Sie unbedingt lesen: die New York Times hat heute statt der üblichen Kommentare und Leserbriefe einen ganzseitigen Leitartikel mit dem Titel

THE PRESIDENT IS NOT ABOVE THE LAW

veröffentlicht (hier im Wortlaut zu lesen). Es ist so etwas wie eine letzte Warnung an Donald Trump, denn der steht möglicherweise kurz davor, den Sonderermittler Robert Mueller zu entlassen und die USA damit in eine schwere Verfassungskrise zu stürzen.

Der Artikel beginnt mit einem Zitat aus dem Jahr 1999. Damals hatte ein republikanischer Senator während der Affäre um Bill Clinton gesagt:

This great nation can tolerate a president who makes mistakes. But it cannot tolerate one who makes a mistake and then breaks the law to cover it up.

Und so schließt der Artikel der New York Times:

The president is not a king but a citizen, deserving of the presumption of innocence and other protections, yet also vulnerable to lawful scrutiny. We hope Mr. Trump recognizes this. If he doesn’t, how Republican lawmakers respond will shape the future not only of this presidency and of one of the country’s great political parties, but of the American experiment itself.

Ob die Republikaner freilich, die Trump nominiert haben und bis heute unterstützen, ihrer Verantwortung im Fall einer Staatskrise gerecht werden, mag man bezweifeln. Es gibt nur wenige unter ihnen (McCain ist einer davon!), die den Mut haben, dem unsäglichen Präsidenten die Stirn zu bieten.

Wenn sie vor der Frage stehen, ob ihnen der Präsident wichtiger ist als ihr Land, dann könnten sie das plumpe Mantra „America first!“ neu definieren. Ob sie den Mut dazu aufbringen, ist eher unwahrscheinlich, aber die Frage, mit der sie vielleicht schon sehr bald konfrontiert werden, ist seit heute in der Welt.

Dank New York Times.

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Lieber Wladimir Wladimirowitsch Putin!

Nach langer Zeit drängt es mich, Dir wieder einmal zu schreiben. Ich lese nämlich gerade, was Du über den „Aggressionsakt“ der USA gegen Syrien geschrieben hast:

Ein Aggressionsakt, der gegen einen souveränen Staat ohne Mandat des UN-Sicherheitsrates und unter Verletzung der UN-Charta und der Normen und Grundsätze des Völkerrechts verübt wurde.

Russland verurteilt den Angriff auf Syrien, wo russische Soldaten die legitime Regierung bei der Terrorismusbekämpfung unterstützen, aufs Schärfste.

Durch ihre Aktionen verschlimmern die USA die ohnehin schon katastrophale humanitäre Situation in Syrien und bringen den Zivilisten Leid.

Jetzt habe ich nur eine Bitte, Wladimir Wladimirowitsch: setze doch einmal an die Stelle des Wortes „Syrien“ die Wörter „Ostukraine“ oder „Krim“ und schreibe „Rußland“ statt „die USA“. Verstehst Du, was ich damit sagen will?

Aus Deiner Zeit als KGB-Offizier in Dresden, wo Du Deine deutschen Sprachkenntnisse vervollkommnet hast, kennst Du sicher noch das schöne Sprichwort

Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit mit Steinen werfen.

Denke doch einmal gründlich darüber nach.

Dein Lupulus
aus dem feindlichen Ausland.

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Absurdes und Antichristliches im katholischen Katechismus

Ich habe an dieser Stelle schon mehrmals über haarsträubende Sätze aus dem Katholischen Katechismus zitiert, die sich mit dem Verhältnis von Mensch und Tier beschäftigen. Man kann sich denken, daß die Meinungen der Amtskirche zu Ehe und  Sexualität nicht weniger ärgerlich sind. Nur ein paar Beispiele:

Die leibliche Vereinigung ist nur dann moralisch zu rechtfertigen, wenn zwischen dem Mann und der Frau eine endgültige Lebensgemeinschaft gegründet worden ist.

Jede Empfängnisverhütung ist des Teufels, außer der „zeitweiligen Enthaltsamkeit“. Ähnliches liest man zu Sex außerhalb der Ehe:

Unzucht ist die körperliche Vereinigung zwischen einem Mann und einer Frau, die nicht miteinander verheiratet sind. Sie ist ein schwerer Verstoß gegen die Würde dieser Menschen und der menschlichen Geschlechtlichkeit selbst, die von Natur aus auf das Wohl der Ehegatten sowie auf die Zeugung und Erziehung von Kindern hingeordnet ist. Zudem ist sie ein schweres Ärgernis, wenn dadurch junge Menschen sittlich verdorben werden.

Eine Scheidung bei einer mißlungenen Ehe wird kategorisch abgelehnt:

Die Ehescheidung ist ein schwerer Verstoß gegen das natürliche Sittengesetz.

Und zur Homosexualität kommen auch nur verschwurbelte Mahnungen:

Homosexuelle Menschen sind zur Keuschheit gerufen. Durch die Tugenden der Selbstbeherrschung, die zur inneren Freiheit erziehen, können und sollen sie sich – vielleicht auch mit Hilfe einer selbstlosen Freundschaft -‚ durch das Gebet und die sakramentale Gnade Schritt um Schritt, aber entschieden der christlichen Vollkommenheit annähern.

Das alles hat mit den zentralen Tugenden des Christentums (Nächstenliebe und Barmherzigkeit) und mit dem in den Evangelien beschriebenen Leben Jesu nichts zu tun. Im Gegenteil: es ist der Versuch, an die Stelle des Evangeliums ein mitleidloses, hartherziges geistliches Regime zu setzen, das an die Stelle christlicher Barmherzigkeit einen wirklichkeitsfremden pseudomoralischen Rigorismus setzen möchte.

Menschenfreundlich ist das nicht. Eher pharisäerhaft.

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Die Meinungsfreiheit wird in den USA von innen ausgehöhlt

Es sind erschütternde Zahlen, die man in einem Artikel der F.A.Z. unter dem Titel „Vielfalt statt Freiheit“ lesen muß:

Einer neuen Umfrage des Gallup Instituts und der Knight Foundation zufolge sind Vielfalt und Inklusion 53 Prozent der amerikanischen Studenten wichtiger als Meinungsfreiheit … Erstmals sind sie mehrheitlich der Überzeugung, dass Vielfalt … nur durch Einschränkung der Meinungsfreiheit erreicht werden kann.

Immerhin 37 Prozent der Befragten finden es in Ordnung, zu diesem Zweck einen Redner niederzubrüllen.

Und das tun sie immer öfter, weil sich im „Land der Freien“ – the land of the free and the home of the brave heißt es in der US-Hymne – die Universitätsleitungen dem Druck der politisch korrekten Moralapostel beugen und eher die eigenen Professoren entlassen, als diesen Wohlstandskindern einmal beizubringen, daß es zur Meinungsfreiheit gehört, auch gegnerische, ja sogar dumme und absurde Meinungen anzuhören und zu ertragen.

Das heißt ja nicht, daß man sich diese Meinungen zueigen macht, man darf und muß auf sie argumentativ eingehen. Aber eben argumentativ, und niemals – wirklich niemals! – administrativ, und schon gar nicht mit Gebrüll und Terror.

Von einem „Tugendterror“ kann man bei uns gottlob noch nicht sprechen, und ich bin froh darüber, daß es in meinem Land immer noch eine große Mehrheit für den common sense gibt. Aber Haß und Hysterie nehmen zu, nicht nur an den politischen Rändern. Hetzkampagnen der dümmsten Art sind vom Internet längst in die deutschen Universitäten geschwappt, auch da werden schon wieder – offen oder unter dem Schutz der Anonymität – abweichende Meinungen niedergebügelt, weil man nicht Manns genug ist, sich mit ihnen geistig auseinanderzusetzen.

Diesen Anfängen muß man wehren, wenn wir nicht bald auch bei uns Zustände haben wollen wie in den USA, wo es kleinen Grüppchen von Wohlstandskindern immer öfter gelingt, Andersdenkende durch Beschimpfung und Denunziation zum Schweigen zu bringen. Wenn ein Professor von der Universitätsleitung gemaßregelt oder gar entlassen wird, weil er eine von der Mehrheit abweichende Meinung vertritt (und das nur deshalb, weil die Gremien Angst vor shitstorms und Haßkampagnen ihrer Studenten haben!), dann ist höchste Wachsamkeit geboten.

Der Kongreß, so steht es kategorisch im ersten Zusatzartikel der US-Verfassung,

shall make no law … abridging the freedom of speech, or of the press.

Und auch bei uns heißt es in Artikel 5 GG:

Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

Wer hätte gedacht, daß man wenige Jahrzehnte nach dem Ende der Hitlerdiktatur solche Sätze den Menschen in den westlichen Ländern wieder mahnend ins Gedächtnis rufen muß! Aber es ist schon so: Freiheit und Demokratie sind immer gefährdet, durch Aushöhlung von innen sogar noch viel mehr als durch Angriffe von außen.

Und eine abstrakte Intelligenz, das sieht man heute an vielen Universitäten (und man weiß es aus der Geschichte), ist noch lange kein Garant für politische Klugheit.

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Die Winkemann-Saison 2017/18 ist zu Ende gegangen – wieder mit einem schönen Fest!

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – wer am Sonntagmorgen gegen 8.33 Uhr auf 3sat das „Alpenpanorama“ eingeschaltet hatte, sah an der Bergstation der Berwanger Sonnalmbahn ein buntes und fröhliches Getümmel:

Schon an den vielen Fahnen, die geschwenkt wurden, konnte man sehen, daß die kleine Veranstaltung inzwischen eine internationale Dimension bekommen hat. Viele Menschen aus aller Welt freuen sich jeden Morgen über den Winkemann, der ihnen immer zur selben Zeit zuwinkt – und einige winken gar zurück.

Die diesjährige Saison kann man als solide bezeichnen: dreimal war morgens beim Winken ein Gast dabei, ansonsten ging alles seinen gewohnten Gang. Besondere Ereignisse gab es nicht – wenn man von dem Fest am Ende absieht, für das inzwischen Berwang selbst auf seiner Internetseite wirbt.

Jetzt liegen also viele Monate „Alpenpanorama“ ohne Winkemann vor uns, dafür sehen wir wieder, wie der viele Schnee langsam schmilzt und bald grünes Gras die Almen überzieht. Und auch Kühe kann man spätestens im Juni beobachten – hin und wieder sogar da, wo vor kurzem noch der Winkemann gestanden hat.

Übrigens: es wäre schön, wenn jemand, der beim Fest dabei war, uns ein bißchen über das Winkemannfest berichten könnte. Gerne an dieser Stelle.

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Die Deutsche Bank und die gute alte „Jägermentalität“

Christian Sewing, der neue Chef der Deutschen Bank, will sein Haus in eine „neue Ära“ führen.

Und wie?

Die Deutsche Bank, sagt er, müsse „ihre Jägermentalität zurückgewinnen“. Und wörtlich:

Solide darf nicht unser Anspruch sein.

An ihrer Sprache sollt ihr sie erkennen,  könnte man da – ein biblisches Zitat leicht verändernd – sagen. Da ist also wieder einer aus dem großen Pool der Manager an die Macht gekommen, die in den letzten Jahrzehnten schon so viele deutsche Unternehmen mit ihrer „Jägermentalität“ ins Unglück gestürzt haben.

Es sind eben keine verantwortungsvollen Bankiers, sondern – Banker. 

Man redet heute viel darüber, daß die Flüchtlinge gefälligst unser Grundgesetz als Richtschnur ihres Handelns anerkennen müßten. Wenn es aber um die grundgesetzlich verbriefte Sozialpflichtigkeit des Eigentums geht, dann stellen sich ausgerechnet unsere Manager immer wieder als nicht integrierbar heraus.

Hier noch einmal im Wortlaut der Passus aus Art. 14 GG:

Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

Ein Satz, der diesen Managern so fremd ist, als käme er von einem anderen Planeten.

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Er nannte sie Hasi – Eine anonyme Frau beschuldigt einen anonymen WDR-Auslandskorrespondenten einer sexuellen Belästigung, die sechs Jahre zurückliegt

Ganz Deutschland wird immer mehr zu einem einzigen #metoo-Narrenhaus.

Da hat ein sog. Rechercheteam, bestehend aus Journalisten des „Stern“ und einem dubiosen „Recherchezentrum Correctiv.org“ („wir decken Mißstände auf“) Abgründiges herausgefunden. Ein „langjähriger Auslandskorrespondent“ des WDR, dessen Name „aus rechtlichen Gründen“ nicht genannt wird, soll vor Jahren eine Praktikantin, die auch anonym bleiben möchte, sexuell belästigt haben (hier nachzulesen):

Später kehrten sie ins Hotel zurück. „Ich musste auf dem Weg in mein Zimmer an seinem Zimmer vorbei“, erzählt die junge Frau. „Im Flur lud er mich auf einen Drink zu sich ein.“ Sie beschreibt, wie unangenehm ihr das Angebot war. Sie habe ihrem Chef aber keine böse Absicht unterstellen wollen. „In seinem Zimmer schenkte er Champagner ein und addete mich auf Facebook. Dann zeigte er mir auf seinem Laptop Bang-Bus-Pornos.“ Sie habe das Zimmer dann verlassen, sagt die Frau, die ihre Angaben mit einer eidesstattlichen Versicherung untermauert.

Über Jahre hat sie nichts von dem Vorfall erzählt – bis ihr Ende 2016 eine Freundin von einer ähnlichen Erfahrung berichtete.

Es ist zu befürchten, daß wir mit solchen Geschichten auch in der Zukunft noch viele Jahre traktiert werden. Das Schlimme dabei ist, daß die vielen Fälle von wirklicher Belästigung und von echtem Machtmißbrauch bis hin zur Vergewaltigung in der Flut von läppischen Erlebnissen dieser Art untergehen.

„Hasi“ habe sie der Mann vom WDR genannt und den Arm um sie gelegt. Kein Wunder, daß sie da bis heute traumatisiert ist.

Aber im Ernst: sind denn Frauen heutzutage so zarte Pflänzchen, daß sie dummer Anmache (die es doch schon immer gegeben hat!) nicht mehr begegnen können? Brauchen sie dazu jetzt ein Rechercheteam und gerichtlichen Beistand?

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