China ist seit der Machtergreifung Mao Tse-tungs eine Parteidiktatur – und es ist bis auf den heutigen Tag eine Diktatur geblieben. Das wird von der Partei selbst nicht etwa verbrämt oder beschönigt (wie früher in manchen Ländern des Ostblocks), nein: man brüstet sich sogar damit.
Xi Jinping, der neue Kaiser von China, dessen Macht (politisch und zeitlich) praktisch unumschränkt ist, will jetzt auch noch die letzten zaghaften Versuche, ein ganz klein wenig Demokratie zu wagen, energisch ausrotten.
Interdienstleister, so liest man heute in der F.A.Z., müssen ab sofort verhindern, daß
schädliche, falsche und provokative Informationen
verbreitet werden. Und weiter: die Medien im Internet sollten nur noch
positive Informationen verbreiten, die politisch korrekte Richtung einhalten und die öffentliche Meinung in die richtige Richtung lenken.
Da ist die brave new world Aldous Huxleys offenbar in greifbare Nähe gerückt.
PS: Finden Sie nicht auch, daß der „freie Westen“ mit China ausgesprochen behutsam und liebevoll, man könnte auch sagen: devot umgeht? Darf man denn eine Diktatur, nur weil sie wirtschaftlich und militärisch fast schon eine Großmacht ist, nicht mehr Diktatur nennen?