Nico Rosberg oder: Man müßte bis drei zählen können

Das Zitat des Tages kommt von einem nicht so ganz bekannten Portal (hier nachzulesen):

Nico Rosberg hat es geschafft: Nach Michael Schumacher und Sebastian Vettel ist er der zweite deutsche Weltmeister der Formel-1-Geschichte.

So, liebe Redakteure von Motorsport Total, jetzt wollen wir einmal gemeinsam das kleine Einmaleins üben: eins-zwei-drei, eins-zwei-drei, eins-zwei-drei …

PS:  Die Herren Redakteure haben heute abend offenbar wirklich geübt – jetzt, um 22.20 Uhr, heißt es korrekt: „der dritte deutsche Weltmeister“.

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Der Sultan läßt eine Journalistin festnehmen, die für den WDR berichtet

Das sanfte Gesäusel, das aus Deutschland kommt, stört einen Erdogan nicht. Da kann er der Merkel hundert Watschen geben, er weiß: sie hält ihm auch bei der hundertundersten die andere Wange hin.

Jetzt hat er die Journalistin Hatice Kamer von seinen Schergen verhaften lassen, die als eine der letzten Journalistinnen für den WDR und die BBC noch aus den Kurdengebieten berichtet hat. Jede Opposition, jede freie Presse, jede unabhängige Justiz landet in den Gefängnissen des Sultans.

Jetzt will ich aber doch endlich einmal etwas anderes aus Berlin hören als die leisen „Sorgen“ des Regierungssprechers. Es geht hier um ein NATO-Mitglied, das alles mit Füßen tritt, was die Werte des Westens ausmacht.

Wer hier nicht den Mund aufmacht, ist ein Kollaborateur des türkischen Diktators. Es ist ein Unding, daß nur der Deutsche Journalisten-Verband protestiert und die deutsche Regierung feige schweigt.

PS:  Inzwischen soll die Journalistin wieder frei sein. Das kann sich in einem Willkürstaat wie der Türkei aber sofort wieder ändern. Ich warte immer noch auf ein kraftvolles Wort aus Berlin (das aber, wie ich vermute, erst am Sankt-Nimmerleins-Tag kommen wird).

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Wunder Schön!

In einem Reiseforum schreibt ein User, das Hotel habe eine

Wunder Schöne Lage.

Und du, lieber User, hast eine Wunder Schöne Rechtschreibung!

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Woolworth-Filiale verkauft keinen Weihnachtsschmuck mehr

Das Woolworth-Kaufhaus in der Dortmunder Nordstadt hat den Weihnachtsschmuck aus seinem Sortiment genommen: von Weihnachtskugeln, Lametta und Lichterketten soll es nur noch wenige Reste geben. Und dann nichts mehr.

Und das gerade in der Vorweihnachtszeit? Wie kommt das?

Über 70 % der Bewohner in der Nordstadt haben einen Migrationshintergrund. Eine erschreckende Reportage der F.A.Z. über dieses Viertel kann man hier einsehen. Da sind, wie man lesen kann, die Viertel zwischen den Dealern fast auf deutsche Art gründlich aufgeteilt zwischen Libanesen, Bulgaren und Nordafrikanern. Es ist eine No-Go-Area, ohne Nachfrage nach Lametta und Weihnachtskugeln.

Da würde man gern einmal wissen, was die rotgrüne NRW-Regierung gegen so einen „Brennpunkt“ unternimmt. Ich vermute: nichts. Ist doch alles so schön bunt hier!

Die dümmste Pointe zu dieser Geschichte hat aber ein Redakteur der Rheinischen Post verfaßt, ein gewisser Lothar Schröder, seines Zeichens Feuilletonredakteur: er bezeichnet die Abschaffung des Weihnachtsschmucks bei Woolworth als „eine der erfreulichsten Nachrichten dieser Adventszeit“.

Und warum? „Weil nämlich Lametta, Engelchen und Lichterketten herzlich wenig mit Advent und Heiligabend zu tun haben.“ Ach jehchen! Da hat aber mal einer das Negative so kräftig positiviert, daß sich alle Balken biegen.

Da sollen wir also an Weihnachten, wenn es nach dem Herrn Redakteur geht, alle im kahlen Wohnzimmer sitzen, ohne Baum, ohne Lametta, ohne Lichterglanz, und nur ans liebe Jesuskind denken? Ohne mich, lieber Lothar Schröder! Bei uns wird es auch dieses Jahr wieder einen schönen Baum geben, dessen Spitze bis zur Zimmerdecke reicht, es wird Lametta und eine Lichterkette geben, und auch ein paar Engelchen aus Stroh werden am Baum hängen. Das sind nämlich auch Traditionen, da brauche ich als Christenmensch nun wirklich keine journalistischen Belehrungen.

Und ich brauche schon gar keine Belehrung, die mir die Ghettobildung in der Nordstadt (für die ja irgendjemand endlich einmal die politische Verantwotung übernehmen muß!) und das völlig moralfreie Verhalten einer Kaufhauskette als Rückkehr zu wahrer Christlichkeit schönreden will.

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Erdogan will Europa erpressen – Zitate des Tages

Der türkische Ministerpräsident Yildirim (hier nachzulesen):

Wir sind einer der Faktoren, die Europa beschützen. Wenn Flüchtlinge durchkommen, werden sie Europa überfluten und übernehmen.

Das ist die Sprache eines Erpressers. Und jeder Kriminalist weiß: mit Erpressern verhandelt man nicht. Sie werden nur immer dreister.

Der Sultan läßt sich natürlich nicht lumpen. Von ihm sollen folgende Zitate stammen:

Ihr habt euch der Menschheit gegenüber nie ehrlich verhalten.

Paßt auf, wenn Ihr noch weitergeht, dann werden diese Grenzübergänge geöffnet. Lasst Euch das gesagt sein!

Lieber mächtiger Sultan! Du hast inzwischen auch die letzten demokratischen Flämmchen in deinem Land ausgelöscht. Du hast alles, was frei und liberal ist, in deine Kerker geworfen. Das ist kein Zeichen von Größe, es ist ein Zeichen erbärmlicher Schwäche.

Und da glaubst du allen Ernstes, du kannst uns drohen? Ausgerechnet du?

Wir im alten Europa freuen uns über jeden Demokraten, egal, wo er lebt. Aber niemand hier will eine Türkei, die Demokraten, Journalisten, Schriftsteller, Lehrer, Beamte zu Zehntausenden ins Gefängnis wirft. Sultane und Diktatoren haben in unserem guten alten Europa nichts zu suchen.

Laß dir das gesagt sein!

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Donald Trump – THIS LAND IS NOT YOUR LAND!

Was für eine Zeit – überall schießen die kleinen Möchtegern-Diktatoren, die Egomanen, die häßlichen Gesichter der Politik wie Pilze aus dem Boden: Putin, Erdogan, Orbán, Duterte, Trump oder (auf deutlich niedrigerem, eher provinziellem Niveau) einer wie Höcke.

Nun ist es ja in der Geschichte der Menschheit nichts Neues, daß es solche Egomanen gibt (es sind übrigens, wie man sieht, fast immer Männer). Daß aber Wähler in freien Wahlen überall auf der Welt in konzertanter Einmütigkeit solche Typen wählen, ist schon seltsam.

Es ist beunruhigend.

Was aber die USA betrifft, so bin ich doch optimistisch. Die Vereinigten Staaten – from California to the New York island, from the redwood forest to the Gulf Stream waters, um mit Woody Guthrie zu reden – haben schon ganz andere Stürme überstanden, und sie werden auch jetzt wieder zusammen dieses schöne alte Lied singen:

We shall overcome, we shall overcome,
We shall overcome some day;
Oh, deep in my heart, I do believe,
We shall overcome some day.

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Noch 25 Tage – dann winkt er wieder, der Winkemann von Berwang!

Unbedingt im Kalender rot anstreichen: am 16. Dezember 2016 nimmt die Sonnalmbahn den Winterbetrieb auf, und dann haben wir gute Chancen, (fast) jeden Morgen gegen 8.33 Uhr dem Winkemann beim Winken zuzuschauen!

Apropos „Winterbetrieb“: durch das Föhnwetter ist fast der ganze Schnee in Berwang geschmolzen. Da, wo der Winkemann immer steht, sieht man jetzt die braun-grüne Grasnarbe. Ob sich das bis Mitte Dezember noch ändert?

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Pabst Franziskus und die F.A.Z.

Heute morgen habe ich zum ersten Mal in der F.A.Z. (auf der Leserbriefseite) etwas von einem Papst gelesen, den es gar nicht gibt: „Pabst Franziskus“.

Anderswo ist das schon gang und gäbe. Wer etwa bei Google die beiden Suchwörter „Pabst“ und „Vatikan“ zusammen eingibt, bekommt mehr als 32.000 Ergebnisse. Besonders „päbstlich“ geht es übrigens bei denen zu, die das christliche Abendland verteidigen wollen. Ein Blick in die einschlägigen Foren genügt.

Ich kann nur hoffen, daß es sich zumindest bei der F.A.Z. um einen einmaligen Ausrutscher handelt.

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Erdogan: Straffreiheit für Vergewaltiger!

Genau das wollte der Sultan durchsetzen: wenn eine Frau vergewaltigt wird und dann ihren Vergewaltiger heiratet, sollte der Mann (also der Täter!) straflos ausgehen. So etwas ist in muslimischen Ländern gang und gäbe, aber in der Türkei hat sich – zurecht! – ein Sturm der Entrüstung erhoben.

Jetzt hat Erdogan das Gesetz, über das heute abgestimmt werden sollte, in letzter Minute zurückgezogen – aber keinesfalls, um ganz darauf zu verzichten. Nein, es soll nur in einem Ausschuß „überprüft“ werden.

Es ist gute alte islamische Sitte, daß bei Vergewaltigungen das Opfer bestraft wird und der Mann, selbst wenn er formal verurteilt wird, bald wieder in Freiheit ist. Ich habe an dieser Stelle schon mehrmals über solche Fälle (aus den Golfstaaten, Afghanistan oder dem Maghreb) berichtet. Für Erdogan sollte das ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer „islamischen Republik “ sein. Daß die Proteste gegen dieses abscheuliche Gesetz so groß waren, daß es erst einmal zurückgezogen werden mußte, ist ermutigend.

PS:  Was für ein Druck aus der Familie auf dem Vergewaltigungsopfer lastet, wie es gedrängt wird, seinen Peiniger auch noch zu heiraten, damit die „Familienehre“ wiederhergestellt wird, kann man sich vorstellen. Es ist ja immer die Frau, die die Ehre beschmutzt, nicht der Mann, nicht der Täter. Daß auf diese Weise die Moralvorstellung des 7. Jahrhunderts in der Türkei des 21. Jahrhunderts rechtlich kodifiziert werden soll, ist eine Schande.

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Ein seltsamer „Psychotherapeut“ bei Anne Will

Vor zwei Wochen habe ich davon gesprochen, daß die Talkshow von Anne Will, die einmal sehr seriös war, immer mehr trivialisiert und „maischbergerisiert“ wird. Damals hatte sie mit einer vollvermummten schweizerischen Konvertitin gesprochen, als sei das die normalste Sache von der Welt. Gestern abend war einer ihrer Gäste ein – sagen wir es nicht gerichtsverwertbar – recht „merkwürdiger Psychotherapeut“ aus dem Osten, der seine gesamte Ausbildung noch in der DDR gemacht hatte. Was hat ihn prädestiniert, bei Anne Will zu sitzen und über die Kanzlerin zu reden? Das kann man in der Wikipedia nachlesen:

Im Januar 2016 erregte er Aufmerksamkeit, als er Angela Merkel ein „Selbstwertdefizit“ sowie ein „narzißtisches Grundproblem“ unterstellte. Ihr Handeln in der Flüchtlingskrise sei „vollkommen irrational“.

Viel irrationaler waren aber seine Redebeiträge gestern abend. Es ging ihm nur darum, die Kanzlerin abzuwatschen, und dafür mißbrauchte er seinen pseudowissenschaftlichen Jargon. Man kann weiß Gott genug gegen Merkels Politik vorbringen (vieles an der Kritik teile ich, wie man überall in meinem Tagebuch nachlesen kann), aber das sollte man gefälligst im politischen Diskurs tun und nicht pseudopsychologisch. Wer Merkel politisch angreift, muß das, wie es sich gehört, auch in politischer Rede tun, statt sich hinter einem psychologischen Kauderwelsch zu verstecken.

Und dann bleibt immer noch die Frage: wer um Himmels willen hat diesen Mann in eine Talkshow eingeladen? Anne Will? Ihre Redaktion? Wer?

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