Maischberger – eine Krawallshow, die niemand braucht

Nachdem sich der von Jutta Ditfurth immer wieder angepöbelte Bosbach aus der Talkshow entfernt hatte, schickte Maischberger ein geradezu staatstragendes, hochmoralisches Statement hinterher:

Mein Versuch, ihn zum Bleiben zu bewegen, schlug leider fehl. Das ist immer eine Niederlage in einer Sendung, deren Aufgabe es ist, Menschen ins Gespräch zu bringen – gerade, wenn sie noch so unterschiedliche Meinungen haben. Wir wollen gesellschaftliche und politische Kontroversen im Fernsehen so führen, wie sie im Leben stattfinden: ungeschnitten und ungeschönt. Das tut manchmal weh. Auch mir, wenn es nicht gelingt, meine Gäste im Dialog zu halten.

Dieses scheinheilige Statement hätte sie sich wirklich sparen können, denn bei fast allen Talkshows von Maischberger geht es darum, schon durch die Auswahl der Gäste möglichst viel Krawall zu erzeugen. Insofern war es für sie ein gelungener Abend.

Die zweite Rechtfertigung, die Maischberger heute hinterherschickt, ist freilich unverfroren genug:

Ich möchte mich ausdrücklich bei Frau Ditfurth für den Versuch entschuldigen, sie aus der Sendung komplimentieren zu wollen. Das war eine unüberlegte Kurzschlussreaktion, getrieben von dem Wunsch, in der Sendung den Ausgleich der Seiten wiederherzustellen. Es war ein Fehler, den ich bedauere.

Nein, eine Kurzschlußreaktion war das nicht. Es war der Versuch, sich doch noch journalistisch an das linksgrüne Milieu anzubiedern, das für schwere Verbrechen gegen Leib und Leben in Hamburg verantwortlich ist. Die Talkshow Maischberger, die eher auf SAT1 oder RTL2 aufgehoben wäre, sollte man so schnell wie möglich absetzen.

PS:  Hoimar von Ditfurth, der Vater der geifernden Linksgrünen, war einer der besten Wissenschaftsjournalisten in Deutschland – ein besonnener, kluger Mann. Er wird sich im Grabe umdrehen, wenn er hört, was für einen Qauark seine Tochter absondert.

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Einfach abknallen, die linken Plünderer!

Das fordert die AfD-Abgeordnete Christel Weißig nach den Krawallen in Hamburg auf Facebook:

Plünderer werden sofort erschossen, warum gilt das nicht bei uns?

Ein paar Stunden später hat sie den Satz wieder gelöscht. Warum eigentlich? Zu seinen Meinungen sollte man als Politiker stehen.

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Sigmar Gabriel ist wieder ganz der alte

Nach seinem Wechsel ins Außenministerium hatte man eine Zeitlang den Eindruck, daß Gabriel ein ganz anderer Mensch geworden war: friedlich, ohne die alte Aggressivität, oft beinahe fröhlich.

Jetzt ist er wieder ganz der alte. Ein Haudrauf, ein Grobian.

Beispiele gefällig? Nach den linken Krawallen in Hamburg sagt er, die CDU – das ist, wohlgemerkt, die Partei, mit der er am Koalitionstisch sitzt! – zeige „ein bisher nicht gekanntes Maß an Verlogenheit“. Und weiter (hier nachzulesen):

Merkel trage die Verantwortung für die Wahl des Gipfelorts. Sie habe damit das „heimliche Ziel“ der Selbstinszenierung kurz vor der Bundestagswahl verfolgt. Auch politisch nannte er den Gipfel einen „totalen Fehlschlag“.

Wenn man sich eine solche Illoyalität gegenüber dem Koalitionspartner überhaupt erklären kann, dann allenfalls so, daß er mit diesem maßlosen Angriff den Bruch der Koalition noch vor der Bundestagswahl provozieren wollte. Da kennt er Merkel freilich noch immer nicht gut genug. Den Gefallen, die SPD-Minister zu entlassen und die Koalition vorzeitig zu beenden, tut ihm die Kanzlerin nicht. Im Gegenteil: bei einem Essen lobt sie ihn:

Ehrlich gesagt, ich habe mich gefreut, dass der Außenminister Sigmar Gabriel mich begleitet hat nach Hamburg, dass er die Außenminister aus verschiedenen Ländern getroffen hat, dass er an verschiedenen Gesprächen unter anderem mit dem amerikanischen Präsidenten teilgenommen hat und ich glaube, das hat mit zum Erfolg dieses Gipfels beigetragen.

So pariert man einen sinn- und hirnlosen Angriff. Aber das wird ein Polterer wie Gabriel nie lernen.

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Hebron – eine „islamische Stadt“?

Der Antisemitismus, der sich unter dem Deckmantel der „Israelkritik“ versteckt – das hat bei der UNO eine lange Tradition. Es waren der Ostblock und die sog. „blockfreien Staaten“, die seit den 60er Jahren immer wieder haarsträubende Resolutionen gegen Israel verabschiedeten.

Daß es damit kein Ende hat, zeigt die Entscheidung der UNESCO, die Altstadt von Hebron als Weltkulturerbe zu feiern. Da haben doch die Herren, die sich zum Hüter der Weltkultur ernannt haben, die Unverfrorenheit, Hebron als „islamische Stadt“ zu bezeichnen. Und Hebron ist auf einmal „palästinensisches Weltkulturerbe“. Ausgerechnet Hebron, das im dritten Jahrtausend vor Christus gegründet wurde und immer jüdisch war, wenn nicht gerade muslimische Krieger – ganz im Sinne des Propheten – die Stadt mit Feuer und Schwert erobert haben.

Eine schändliche Sprachregelung, die freilich für die UNO typisch ist.

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Friedliche Demonstranten gegen gewalttätige Polizisten

Dieses Märchen wollen uns die Veranstalter der Proteste gegen den G20-Gipfel erzählen. Sie kommen mit human touch stories über herzensgute Demonstranten, denen es nur um den Kampf gegen Hunger und Krieg in der Welt geht. Sie erzählen uns Lügen, daß sich die Balken biegen, denn sie wissen sehr genau, welche Gewalttäter da immer in ihren Reihen sind. So wie sich die Muslime als unschuldige Friedensengelein präsentieren, die mit den Mördern im Namen des Propheten rein gar nichts zu tun haben, so haben die Aktivisten von Attac & Co. mit den Vermummten vom Schwarzen Block nichts zu tun.

Ich bin klein, mein Herz ist rein – so liest sich ihre Selbstdarstellung. Die Bösen: das sind natürlich die Polizisten, die „Bullen“. Sie provozieren, sie schlagen zu, nur durch sie kommt Gewalt überhaupt erst ins Spiel. Ja, da muß man doch einfach Autohäuser und Geldautomaten anzünden, die Bullen lassen einem ja keine Wahl!

Genauso argumentieren die angeblich friedlichen Veranstalter. Noch nie habe ich gehört, daß sich diese feinen Damen und Herrn ernsthaft von dem Pöbel distanzieren, den sie in ihrer Mitte dulden.

Ist da vielleicht doch eine „klammheimliche Freude“ im Spiel? Abscheu vor den Gewaltexzessen jedenfalls nicht.

Hat man von den „friedlichen“ Veranstaltern je Lob oder wenigstens Verständnis für die armen Polizisten gehört, die sich dem angereisten Pack entgegenstellen müssen?

Laut Attac

haben die Teilnehmer eine bemerkenswerte Disziplin an den Tag gelegt, um ihre politische Kritik an der G20 auf die Straße zu bringen.

Die Rauchschwaden über Altona haben heute morgen jedem gezeigt, wie bemerkenswert die Disziplin der „Demonstranten“ war.

PS:  Auch nach den Gewaltexzessen kommen von Attac die gewohnten scheinheiligen Stellungnahmen:

Attac hat mit den sinnlosen Zerstörungen der vergangenen Nacht in Hamburg nichts zu tun und lehnt sie ab. Es gibt einen klaren Konsens in unserem Netzwerk, dass von Attac-Aktivitäten keine Gewalt ausgeht. Wir verstehen gut, dass die von den Zerstörungen betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner in Hamburg aufgebracht sind. Zugleich kritisieren wir die vorangegangen massiven Polizeiübergriffe und Einschränkungen der Versammlungsfreiheit in Hamburg.

So dürfen die Veranstalter aber nicht mehr davonkommen: wer weiß, daß sich in seinen Reihen aktive Vertreter des Landfriedensbruchs befinden (und Attac und die anderen wissen das sehr genau!), muß als Mittäter verantwortlich gemacht und vor Gericht gestellt werden – genau wie die „Rechtsanwälte“, die den Gewaltexzeß schon in den Vorbereitungen rechtlich begleitet haben. Daß Häuser, in denen solche Gewaltakte geplant und im einzelnen vorbereitet werden, geräumt werden müssen, liegt auf der Hand. Es darf nicht länger sein, daß eine rotgrüne Koalition ihre schützende Hand über Kriminelle hält. Im übrigen: wie kann es sein, daß die Polizei jetzt die Bevölkerung um Handybilder und -videos bitten muß? Wer ist politisch dafür verantwortlich, daß es keine Überwachungskameras an allen gefährdeten Straßen und Plätzen gibt, um die Straftäter zu identifizieren?

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Noch ist Polen nicht verloren

Polen und Ungarn werden von Regimen beherrscht, die mit dem demokratischen Geist des guten, alten Europa nur noch wenig zu tun haben. Gerade die katholisch-reaktionäre Regierung in Warschau tut alles, um die Gewaltenteilung aufzuheben und die freie Presse und die unabhängige Justiz zu beseitigen.

Klar, daß sich ein Trump da wohlfühlt.

Aber er sollte vorsichtig sein: der Wind wird sich auch einmal wieder drehen in Polen. Eine solche Regierung hat das Land nämlich nicht verdient.

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„Deutschland begeht Selbstmord“

Auf so eine Idee kommt nur ein großmäuliger Sultan. Warum also begeht Deutschland, das alte Nazi-Deutschland, Selbstmord?

Weil es den großen Sultan hier nicht mehr reden läßt. Sagt der Sultan.

Auf so einen Quark muß man erst einmal kommen.

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Eine Frau mit gefalligem Aussehen und frohlichem Charakter

Wie begehrt man auch im vorgerückten Alter noch sein kann, zeigt eine E-Mail, die ich heute bekommen habe:

Hallo
Einleitung – das ist eine Chance, sie kennen zu lernen, die nur einmal passiert. Ich hoffe, dass Sie nicht uber eine neue Bekanntschaft ausmachen. Du hast mir schon gefallen, jetzt bin ich dran zu prasentieren. Ich habe ein gefalliges Aussehen, frohlichen Charakter, Witz und Lebensweisheit, die Fahigkeit, gut zu kochen und sprechen.
Nicht nur der Mensch, mit dem ich alles zu teilen haben konnte. Vielleicht war es Ihnen? Jetzt bin ich fur eine neue Beziehung gesetzt. Nur mochte ich warnen, dass ich in eine ernsthafte Beziehung nur interessiert war. Ich hoffe, dass Sie das gleiche Ziel der Liebe mit mir haben. ich richtig?
Ich werde Ihnen mein fotos schicken. Ich ware daran interessiert, Ihre Meinung uber mich wissen. Ich werde bereit sein, alle Ihre Fragen zu beantworten, die Sie interessieren.
Ich bin freimutig eine Frau, und ich kann sagen, ohne Probleme alle. Wenn ich Sie daran interessiert sind und bereit, unseren Dialog fortzusetzen, dann stellen Sie sicher, mir Ihr Foto senden.
Mit grosser Hoffnung werde ich auf eine Antwort von Ihnen warten.
Lyudmila.

Liebe Lyudmila, es ist schön zu hören, daß Sie freimutig eine Frau sind. Ich bin freimutig ein Mann! Leider bin ich nicht fur eine neue Beziehung gesetzt, und so dumm, daß ich den Mailanhang mit Ihrem Foto öffne, bin ich auch nicht.

PS:  Der Bauernfänger, der solche Mails verschickt, sollte das Wort „Einleitung“ besser löschen, bevor er auf den „Senden“-Knopf drückt. Ich richtig?

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Eine Ehe ist eine Ehe ist eine Ehe! oder: Hier irrt Jürgen Kaube

Da traut man seinen Augen nicht. Der von mir geschätzte Jürgen Kaube, einer der Herausgeber der F.A.Z., widerspricht in einem merkwürdig verschwurbelten Artikel im Feuilleton seiner Zeitung den eigenen Kollegen. Die haben nämlich in den letzten Tagen mit großer Präzision herausgearbeitet, daß eine „Ehe für alle“ (übrigens auch sprachlich eine selten dumme Parole!) mit Buchstaben und Geist des Grundgesetzes nicht vereinbar ist.

Nun hat es in der F.A.Z. eine lange Tradition, daß man im Feuilleton bei manchen Themen ein bißchen liberaler ist, ein bißchen anders argumentiert als im politischen Teil der Zeitung. Das ist gut so, und oft macht es auch wirklich Spaß, wenn man beobachtet, wie sich da zwei Fraktionen innerhalb der Redaktion intellektuell miteinander messen. Im Fall Kaube freilich bleibe ich ratlos zurück.

„Der Staat hat nicht darüber zu befinden, was ’natürlich‘ ist“, schreibt er gleich am Anfang kategorisch ((hier nachzulesen). Als ob der Staat das täte! Das Grundgesetz jedenfalls tut es nicht, es schützt und stärkt nur, was für Staat und Gesellschaft von elementarer Bedeutung ist, und das ist nicht nur das Recht, sondern die Pflicht einer Verfassung. Daß man jenseits des Rechts darüber nachdenken darf, ob etwas „normal“ oder „natürlich“ ist, versteht sich von selbst, und ich sehe nicht ein, daß ich mir das verbieten lassen sollte. Wenn über 90% der Paare bei uns heterosexuell sind, dann ist das normal, und niemand wird diskriminiert, wenn man diesen Tatbestand feststellt.

Aber dann argumentiert Kaube mit einer List, man könnte freilich auch, etwas bösartiger sagen: er baut einen kleinen Popanz auf, damit er umso kräftiger draufschlagen kann.

Der Schutzanspruch der Ehe ist in den meisten Argumentationen an den Gedanken gebunden, dass Familien soziale Gebilde sind, in denen Kinder gut heranwachsen.

Haben sie es bemerkt? Das Wörtchen „gut“ ist der kleine Popanz. Keine Verfassung der Welt würde es wagen zu behaupten, daß alle Kinder in Familien „gut heranwachsen“. Dagegen spricht der gesunde Menschenverstand. Entscheidend ist, daß überhaupt aus der Ehe Kinder entstehen können und damit der Fortbestand der Gesellschaft gesichert ist. Das trifft auf homosexuelle Partnerschaften nicht zu, deshalb sind sie immer auf heterosexuelle „Leihmütter“ (im weitesten Sinne des Wortes) angewiesen.

Kaube haut dann noch lange auf den Popanz ein, den er selbst geschaffen hat:

Es gibt Kernfamilien, in denen Kinder schlechter heranwachsen, als wenn sie von den Großeltern oder jemand anderem erzogen würden. Dass Mann und Frau Kinder bekommen können, qualifiziert sie noch nicht dazu, sie auch erziehen zu können.

Seit es die Liebesheirat gibt, gibt es auch die Hasskrisen, von denen noch niemand behauptet hat, sie seien ein Beitrag zum Gemeinwohl oder dem der Kinder.

Das sind haargenau dieselben Nebelkerzen, die von den Schwulenverbänden geworfen werden. Sie klingen plausibel, gehen aber am politischen und rechtlichen Kern der Sache vorbei.

Des Themas noch weniger würdig sind allerdings Beiträge, die aufgrund von Affekten wissen, was richtig ist, um dann an den Haaren Begründungen für diese Affekte herbeizuziehen, die aus Vorurteilen mitunter der niedrigsten Art zusammengefaselt sind.

Was meint Kaube damit? Vor allen: wen meint er da? Die Wutbürger im Internet? Die sind keiner Beachtung wert. Und in den gedruckten Medien habe ich zu diesem Thema keinen einzigen Artikel gelesen, in dem „Vorurteile der niedrigsten Art“ artikuliert worden wären. Natürlich gibt es die noch, und wahrscheinlich wird es sie immer geben. Aber in der ernsthaften Diskussion spielen sie doch keine Rolle.

Dann erwähnt Kaube neue „Entwicklungen auf dem Gebiet der Liebe, der Sexualität, der Erziehung, der Reproduktionsmedizin und der familiären Rollenbilder“. Alles richtig, aber was hat das mit der Schutzfunktion von Art. 6 GG zu tun? Der Staat mischt sich doch nicht in Liebe, Sexualität und Erziehung ein – es sei denn, daß Rechte etwa von Kindern verletzt werden. Und bei der Reproduktionsmedizin hat er (was ja auch die F.A.Z. immer wieder schreibt) wahrhaftig jedes Recht, sich einzumischen. Wenn hier also nur gesagt werden soll, daß sich eine Gesellschaft laufend verändert, dann ist das ein Platitüde. Die Aufgabe einer Verfassung ist es aber nicht, sich stromlinienförmig an den Zeitgeist anzupassen. Im Gegenteil, sie formuliert das Wichtige, Unverrückbare, jene Werte und Grundrechte, die man notfalls auch gegen den Zeitgeist verteidigen muß. Dazu ist sie da.

Dann kämpft Kaube gegen die „Redensart“,

es habe die Natur die Ehe hervorgebracht, um die Reproduktion der Arten zu garantieren.

Wer sagt denn so etwas? Jeder halbwegs gebildete Mensch weiß doch, daß die Ehe ein Ergebnis der menschlichen Kultur ist (eines der großartigsten übrigens!). Sie bändigt ja gerade die Natur, sie soll, auch wenn ihr das natürlich nicht immer gelingt, die aggressiven Bestandteile der Sexualität mildern und kanalisieren und so ein friedliches, auf Dauer angelegtes Zusammenleben von Mann und Frau herbeiführen. Also: schon wieder ein Popanz!

„Wer die Ehe idealisiert“, sagt Kaube, „kennt einige ihrer Wirklichkeiten nicht“. Aber wer, um Himmels willen, idealisiert denn die Ehe? Sie ist ein gesellschaftlicher Kompromiß, sie bedeutet lebenslange Arbeit – und natürlich kann sie scheitern. Und sie ist trotzdem eine der größten Errungenschaften in der Geschichte der Menschheit.

Übrigens waren den „Müttern und Vätern des Grundgesetzes“, über die Sie hier Näheres erfahren können, Naivität und Idealisierung fremd, dazu genügt ein Blick ins Grundgesetz. Das waren alles gestandene Männer und Frauen, mit aller Lebenserfahrung, die Menschen haben können. Sie haben weder die Ehe noch sonst etwas idealisiert. Sie haben nur Pflöcke eingeschlagen, und sie haben bei sparsamem Umgang mit der Sprache am Ende eine der besten Verfassungen der Welt geschaffen.

Wir sollten unser Grundgesetz so lassen, wie es ist, und vor allem sollten wir uns nicht vom Zeitgeist Interpretationen aufzwingen lassen, die seinem Geist und seinen Buchstaben widersprechen.

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Claus Kleber und die „Ehe für alle“

Schon merkwürdig, wie sich der sonst seriöse ZDF-Journalist Claus Kleber in letzter Zeit fast unverhohlen zum Fürsprecher des Zeitgeistes macht.

Seine Bemerkung, nach einer Studie ginge es Kindern in homosexuellen Partnerschaften besser als in normalen Ehen, ist hanebüchen. Hier handelt es sich um ganz wenige, kaum belastbare Studien, und jeder einigermaßen intelligente Mensch weiß, daß auf jede Studie mindestens eine kommt, die ein entgegengesetztes Ergebnis abliefert.

Interessant auch, wie eindringlich (in heute und im heute-journal) moniert worden ist, daß kein Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz für ein Interview zur Verfügung gestanden hat. Die Stellungnahme der Bischöfe hat doch vorgelegen und ist so klar und eindeutig, daß man sie wirklich nicht erklären oder interpretieren muß.

Daß es sich bei Klebers einseitiger Fragetechnik, die wir schon seit einiger Zeit beobachten, um eine Sprachregelung des ZDF handelt, sieht man auch am Kommentar von Wulf Schmiese. Jede Liebe sei jetzt endlich vor dem Gesetz gleich, sagt der (süßlich wie in einem Kitschroman) – und verfehlt das Thema damit so weit, daß es schon peinlich ist. Als ob gleichgeschlechtliche Liebe bisher eine „verbotene Liebe“ gewesen sei und die armen verzweifelten Menschen erst jetzt erlöst worden seien. Das grenzt in einer Zeit, in der seit langem fast in jedem Tatort eine lesbische Frau oder ein schwuler Mann vorkommt, an Volksverdummung. Aber auch Kleber und Kollegen laufen halt nicht die ganze Zeit mit dem Grundgesetz unter dem Arm herum.

Artikel 6 GG? Scheiß drauf. Ist ja noch aus dem 20. Jahrhundert, das Grundgesetz, und muß dringend modernisiert werden. Am besten nach Beratungen in den sozialen Netzwerken.

Mich schaudert es bei dem Gedanken, was da an „Moderne“ noch alles auf uns zukommt.

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