Sigmar Gabriel ist wieder ganz der alte

Nach seinem Wechsel ins Außenministerium hatte man eine Zeitlang den Eindruck, daß Gabriel ein ganz anderer Mensch geworden war: friedlich, ohne die alte Aggressivität, oft beinahe fröhlich.

Jetzt ist er wieder ganz der alte. Ein Haudrauf, ein Grobian.

Beispiele gefällig? Nach den linken Krawallen in Hamburg sagt er, die CDU – das ist, wohlgemerkt, die Partei, mit der er am Koalitionstisch sitzt! – zeige „ein bisher nicht gekanntes Maß an Verlogenheit“. Und weiter (hier nachzulesen):

Merkel trage die Verantwortung für die Wahl des Gipfelorts. Sie habe damit das „heimliche Ziel“ der Selbstinszenierung kurz vor der Bundestagswahl verfolgt. Auch politisch nannte er den Gipfel einen „totalen Fehlschlag“.

Wenn man sich eine solche Illoyalität gegenüber dem Koalitionspartner überhaupt erklären kann, dann allenfalls so, daß er mit diesem maßlosen Angriff den Bruch der Koalition noch vor der Bundestagswahl provozieren wollte. Da kennt er Merkel freilich noch immer nicht gut genug. Den Gefallen, die SPD-Minister zu entlassen und die Koalition vorzeitig zu beenden, tut ihm die Kanzlerin nicht. Im Gegenteil: bei einem Essen lobt sie ihn:

Ehrlich gesagt, ich habe mich gefreut, dass der Außenminister Sigmar Gabriel mich begleitet hat nach Hamburg, dass er die Außenminister aus verschiedenen Ländern getroffen hat, dass er an verschiedenen Gesprächen unter anderem mit dem amerikanischen Präsidenten teilgenommen hat und ich glaube, das hat mit zum Erfolg dieses Gipfels beigetragen.

So pariert man einen sinn- und hirnlosen Angriff. Aber das wird ein Polterer wie Gabriel nie lernen.

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