Schon merkwürdig, wie sich der sonst seriöse ZDF-Journalist Claus Kleber in letzter Zeit fast unverhohlen zum Fürsprecher des Zeitgeistes macht.
Seine Bemerkung, nach einer Studie ginge es Kindern in homosexuellen Partnerschaften besser als in normalen Ehen, ist hanebüchen. Hier handelt es sich um ganz wenige, kaum belastbare Studien, und jeder einigermaßen intelligente Mensch weiß, daß auf jede Studie mindestens eine kommt, die ein entgegengesetztes Ergebnis abliefert.
Interessant auch, wie eindringlich (in heute und im heute-journal) moniert worden ist, daß kein Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz für ein Interview zur Verfügung gestanden hat. Die Stellungnahme der Bischöfe hat doch vorgelegen und ist so klar und eindeutig, daß man sie wirklich nicht erklären oder interpretieren muß.
Daß es sich bei Klebers einseitiger Fragetechnik, die wir schon seit einiger Zeit beobachten, um eine Sprachregelung des ZDF handelt, sieht man auch am Kommentar von Wulf Schmiese. Jede Liebe sei jetzt endlich vor dem Gesetz gleich, sagt der (süßlich wie in einem Kitschroman) – und verfehlt das Thema damit so weit, daß es schon peinlich ist. Als ob gleichgeschlechtliche Liebe bisher eine „verbotene Liebe“ gewesen sei und die armen verzweifelten Menschen erst jetzt erlöst worden seien. Das grenzt in einer Zeit, in der seit langem fast in jedem Tatort eine lesbische Frau oder ein schwuler Mann vorkommt, an Volksverdummung. Aber auch Kleber und Kollegen laufen halt nicht die ganze Zeit mit dem Grundgesetz unter dem Arm herum.
Artikel 6 GG? Scheiß drauf. Ist ja noch aus dem 20. Jahrhundert, das Grundgesetz, und muß dringend modernisiert werden. Am besten nach Beratungen in den sozialen Netzwerken.
Mich schaudert es bei dem Gedanken, was da an „Moderne“ noch alles auf uns zukommt.