„Forschende“ – schon wieder Dummdeutsch auf heilpraxisnet.de

Das liest man heute auf dem Portal von heilpraxisnet.de, das immer für eine dummdeutsche Überschrift gut ist:

Gesund Alt werden: Forschende konnten endgültig das Geheimnis enthüllen.

Ein Adjektiv („alt“) mitten im Satz großgeschrieben – und dann noch gleich fünfmal im Artikel und feministisch korrekt das Wort „Forschende“, wohl in Anlehnung an Studierende, Radfahrende usw.

Aber heute kann ja jeder schreiben, wie er will. Hauptsache, man zeigt, daß man aus einem fortschrittlichen Milieu kommt (beim „Geflüchteten“ statt des vollkommen ausreichenden „Flüchtling“ ist es genauso).

Übrigens: wer etwas gegen die Ausbreitung des Dummdeutschen tun will, sollte unbedingt den Aufruf des Vereins Deutsche Sprache gegen den Gender-Unfug unterschreiben. Das haben inzwischen schon 52.105 Menschen getan. Zu den Erstunterzeichnern zählen u.a. Dieter Hallervorden, Monika Maron, Christean Wagner, Gerhard Stadelmaier, Rüdiger Safranski, Reiner Kunze und Prinz Asfa-Wossen Asserate.

Zum Unterschreiben besuchen Sie einfach diese Seite.

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Von harmonischen Arbeitern und schönen Chefköchen

Ein paar Fundstücke aus Restaurantkritiken auf Google Maps:

Meiner Meinung nach, dass das Essen sehr lecker ist. Dienstleistung ist sehr gut. Die Arbeiter sind harmonisch.

Ein Restaurant gab mir zurück. Ich habe darin meine Beute nicht Tage passiert aber muss bestellt werden um es zu essen.

Die Atmosphäre ist sehr süß.

Die wunderschöne Atmosphäre und die Essens-Pracht und der schönste Chefkoch.

Restaurant süß und eingebildet. Ich probierte die Hühnersuppe mit Sahne und war mehr als Rknawah. Das Gericht ist klein und teuer. Stimmt, mein Konto hat 120 Euro.

Rätselhaft ist auch folgende Bewertung eines libanesischen Restaurants in Frankfurt:

Guter Laden. Eine große Auswahl an Schuhen.

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Google News und „heilpraxisnet.de“ – ein Herz und eine Seele!

In der Rubrik „Gesundheit“ findet man heute auf Google News gleich vier Links zu interessanten Themen auf heilpraxisnet.de:

Altersforscher: Der Schlüssel zu einer gesunden Alterung ist geklärt
Alterungsforschung: Der Weg zur gesunden Alterung ist endlich enträtselt worden
Alterungsforschung: Das Rätsel gesunder Alterung wurde nun entschlüsselt
Alterungsforschung: Das Rätsel der gesunden Alterung wurde nun entschlüsselt.

Da ist ja ein Beitrag interessanter als der andere!

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Nancy Pelosi: „He’s just not worth it!“

Was soll man über Trump noch sagen? Daß er ein erschreckend dummer, böser Mensch ist? Daß er sprachlich, geistig und moralisch seinem Amt nicht gewachsen ist?

Nancy Pelosi, die Sprecherin des Repräsentantenhauses, verzichtete darauf, das alles zu wiederholen. Auf die Frage, ob man gegen Trump ein Amtsenthebungsverfahren einleiten sollte, sagte sie nur:

He’s just not worth it.

„Er ist es nicht wert“ – ein Satz wie in Erz gegossen. Mehr ist zu Trump nicht zu sagen.

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Gerhard Augst

Gerhard Augst, den ich in meinem Germanistikstudium noch als freundlichen Seminarleiter kennengelernt habe, hat gerade ein Buch über den deutschen „Bildungswortschatz“ veröffentlicht (Der Bildungswortschatz – Darstellung und Wörterverzeichnis, Hildesheim 2019).

Leider war Augst aber auch von Anfang an einer der Befürworter und am Ende auch einer der Organisatoren der sog. „Rechtschreibreform“, deren fürchterliche Folgen man in der heutigen Schüler- und Erwachsenengeneration überall beobachten kann.

Da hilft ein „Bildungswortschatz“ auch nicht weiter.

Und ich vermisse immer noch ein mea culpa, mea maxima culpa jener Professoren, die an dieser fatalen „Reform“ beteiligt waren.

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Verliebt in den Bart

Auf der Internetseite promiflash.de gibt es aufregende Neuigkeiten:

Sylvie Meis verliebte sich während Filmszene in ihren Bart!

Also, das ist ja eigentlich nicht sehr charmant, über einen Damenbart zu schreiben. Und warum sich diese Sylvie Meis auch noch in ihren Bart verliebt hat, bleibt wohl vollends ein Geheimnis.

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Eine „Fasten ähnliche Ernährungsform“

Das Portal heilpraxisnet.de gehört zu meinen Lieblingsseiten im Internet. Hier werden mit großem Ernst die doofsten Studien vorgestellt, und der Sprachgebrauch ist oft innovativ.

Hier zum Beispiel:

Fasten ähnliche Ernährungsform konnte chronische Darm-Entzündung heilen.

Im Text ist dann von „Fasten ähnlichen Diätzyklen“ die Rede.

Stört sich eigentlich niemand mehr an einer solchen Getrenntschreibung?

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Der langsame Niedergang der Wikipedia, dargestellt am Beitrag über den Journalisten Matthias Kamann

Weil mir der Name des Journalisten Matthias Kamann von der Welt ein paarmal im Internet begegnet ist, wollte ich in der Wikipedia mehr über ihn erfahren. Nach vier oder fünf banalen Sätzen über seinen beruflichen Werdegang mußte ich folgendes lesen:

Aus Kamanns Artikeln für die Welt geht eine klare antioppositionelle und damit regierungstreue Einstellung hervor. Die Zeitschrift Welt gehört zur Axel Springer SE. Friede Springer, die Witwe des verstorbenen Axel Springer, und Bundeskanzlerin Angela Merkel pflegen eine enge Freundschaft.

Da traut man seinen Augen nicht. Ist soviel geistige Schlichtheit möglich? Ist das jetzt das neue Niveau der Wikipedia? Und wo bleiben die Mechanismen, die einen so dummen Eintrag, der von unverhohlener politischer Einseitigkeit strotzt, verhindern könnten?

Aber sehen wir uns die goldenen Worte einmal genauer an. Kamann ist also „klar antioppositionell“. Aber gegen welche Partei der Opposition kämpft er denn, wenn das so „klar“ ist? Gegen die AfD? Gegen die Grünen? Gegen die FDP? Oder gegen alle? Wir erfahren es nicht. Wir erfahren nur, daß er antioppositionell ist „und damit“ eine „regierungstreue Einstellung“ hat.

Was aber ist eine „regierungstreue Einstellung“? Man ahnt schon: da kommt bald „die Merkel“ ins Spiel. Aber wie kommt der Autor an dieses Ziel? Er fügt ein paar scheinbar nüchterne Fakten aneinander, die den Anschein von Kausalität erwecken sollen.

„Die Zeitschrift Welt gehört zur Axel Springer SE.“
Leider falsch! Setzen, mangelhaft! Die „Welt“ ist nämlich keine Zeitschrift, sondern eine Zeitung, genauer gesagt: eine Tageszeitung. Wer diesen Unterschied nicht kennt, sollte erst einmal wieder die Schulbank drücken oder einen guten Volkshochschulkurs besuchen. Eine Zeitschrift erscheint nämlich per definitionem niemals täglich, sondern – wie es im Duden steht – „wöchentlich bis mehrmals jährlich“.

Nur daß die Zeitung zum Medienkonzern Springer gehört, ist richtig. Aber was will uns der Dichter damit sagen?

Friede Springer ist „die Witwe des verstorbenen Axel Springer“
Noch sieht man nicht, worauf der unbekannte Autor hinauswill. Ja, Axel Springer hat 1946 einen Verlag gegründet, der im Lauf der Jahre zu einem großen Medienkonzern geworden ist, und nach seinem Tod im Jahr 1985 war Friede, seine Ehefrau, „die Witwe des verstorbenen Axel Springer“.

Wir wissen aber leider immer noch nicht, was das alles mit Matthias Kamann zu tun hat. Aber jetzt kommt es:

Friede Springer und Bundeskanzlerin Angela Merkel pflegen eine enge Freundschaft.

Das ist also des Pudels Kern. Fassen wir die Logik dieses Beitrags einmal zusammen:

Kamann schreibt für die Welt.
Die Welt gehört zum Springer-Konzern.
Springer hat durch seinen Tod Frau Friede zur Witwe gemacht.
Die Witwe pflegt eine enge Freundschaft mit der Kanzlerin.
Also hat Matthias Kamann eine regierungstreue Einstellung.

Wer jetzt immer noch nicht weiß, wie der Hase läuft, sollte einmal die von Wikipedia dokumentierte „Diskussion“ über den Artikel lesen. Dort findet man folgende Beiträge über Matthias Kamann:

Seine Artikel und twitter-Einträge, insbesondere zur AfD, zeichnen sich durch Polemik, Überzeichnungen und Agitation aus.

Das ist in der Tat richtig. Die Arbeit von Herrn Kamann besteht komplett aus Propaganda und Hetze gegen die Alternative für Deutschland. Sie werden es nicht schaffen, einen Artikel von ihm mit einer positiven Überschrift über die AfD zu finden.

Ich habe noch vor ein paar Jahren an verschiedenen Artikeln der Wikipedia mitgearbeitet, aber das habe ich bald wieder aufgegeben. Da wird man von Bürschchen belehrt und zurechtgewiesen, die vom Inhalt der Artikel keine Ahnung haben und mit jugendlicher Arroganz ihre Meinung durchsetzen. Das muß man sich nicht antun.

Gegen AfD-Propaganda in der Wikipedia haben sie offenbar nichts einzuwenden.

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AKK macht einen Witz

Und der geht so (hier nachzulesen):

Wer war denn von euch vor Kurzem mal in Berlin? Da seht ihr doch die Latte-macchiato-Fraktion, die die Toiletten für das dritte Geschlecht einführen. Das ist für die Männer, die noch nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder noch sitzen müssen. Dafür, dazwischen, ist diese Toilette.

Ein lahmer Witz, sicher. Da hätte man sich eine bessere Pointe gewünscht. Aber rechtfertigt das einen Shitstorm, der bis in die seriösen Tageszeitungen hinein Wellen schlägt?

Ein absurdes Theaterstück, ausgelöst von Menschen, die sich in einem fort empören, weil sie einfach nicht erwachsen werden wollen. Auf Twitter und Facebook warten sie förmlich auf solche Anlässe, denn ein Tag ohne Empörung ist für sie ein verlorener Tag.

Auch hier sieht man, wie perfekt die Lobbyarbeit der Schwulenverbände (LGBT usw.) und ihres politischen Arms (Grüne, Linke, SPD) funktioniert. Über alles darf man inzwischen Witze machen: über die Kirche und den Papst zum Beispiel (das geht immer!), über den Altersunterschied bei den Macrons, über „die Merkel“ sowieso – nur über zwei Gruppen auf keinen Fall: Muslime und Menschen, die nicht heterosexuell sind.

Beide Gruppen nehmen sich selbst so ernst, daß sie auch keinen Spaß ertragen, der von außen kommt. Wer einen der (meist wirklich geschmacklosen) Schwulenwitze macht, hat es immerhin noch gut: ihn trifft nur der Aufschrei der User samt Shitstorm. Wer über Muslime lacht, verliert unter Umständen sein Leben.

Humorlosigkeit ist übrigens auch typisch für Populisten jeder Couleur. Ein Musterbeispiel dafür ist die AfD. Wer einmal eine Bundestagssitzung miterlebt und das hämische Dauergrinsen von Weidel und Gauland in der ersten Reihe gesehen hat, weiß, daß der Humor in dieser Fraktion keine Heimstatt hat. Häme ist nämlich das Gegenteil von Humor.

Im übrigen: ein derber, oft auch geschmackloser Witz, wie er zur Fastnacht gehört, ist keineswegs gleich eine Diskriminierung, auf die man mit der großen Minderheiten- und Betroffenheitskeule reagieren muß!

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„Schüler und Studentinnen“

Ja, so steht es wirklich in der Online-Ausgabe der Zeit:

In Deutschland versammeln sich derzeit jeden Freitag unter dem Motto Fridays for Future in zahlreichen Städten Schüler und Studentinnen während der Unterrichtszeit, um gegen ausbleibende Maßnahmen gegen den Klimawandel zu protestieren.

Schüler und Studentinnen? Also keine Schülerinnen? Keine Studenten?

Da fragt man sich schon, wie eine Wochenzeitung wie die Zeit dazu kommt, sich an der Verhunzung der deutschen Sprache durch die aggressive Genderlobby zu beteiligen.

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