Richard Grenell, Trumps Mann in Berlin, sollte – so Wolfgang Kubicki – aus Deutschland ausgewiesen werden. Verstehen kann man so eine Forderung, denn Grenell verhält sich nicht, wie man es von einem Botschafter erwarten sollte – eher benimmt er sich wie der Statthalter eines Imperiums im Feindesland. Aber warum sollte er mehr Kinderstube haben als sein Herr und Meister?
Auch wenn es mir ein bißchen wehtut: in diesem Fall muß ich eine Stellungnahme von Ralf Stegner nicht nur zitieren, ich will sie sogar (von den fehlenden Bindestrichen abgesehen) ausdrücklich billigen:
Mr. Grenell verhält sich als US Botschafter in Deutschland, wie man das bei der Trump Administration erwartet: Ungehobelt, flegelhaft, intellektuell untertourig, politisch der Rolle unangemessen. Halten wir das aus? Klar! Beziehungen zu den USA sind wichtiger als Trump oder Grenell.
Genauso ist es. Wenn sich einer wie ein Rüpel verhält, sollte man ihm zeigen, wie souverän sich das „alte Europa“ (erinnern Sie sich an dieses Zitat?) in einem solchen Fall verhält. Grenell einen Spiegel vorzuhalten, ist allemal besser, als sich auf das niedrige moralische Niveau von Trumps Administration herabziehen zu lassen.