„Das macht null Sinn!“

Das sagt jedenfalls eine gewisse Janine Pink zu den von der Bundesregierung beschlossenen Kontaktbeschränkungen.

Und sie muß es wissen, denn sie ist, wie man auf tag24.de nachlesen kann, „die amtierende Promi Big Brother-Gewinnerin“ und hat auf Instagram 530.000 Follower.

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Humor in den Zeiten des Coronavirus

Ja, es gibt ihn noch! Am meisten habe ich gestern über diese Schlagzeile geschmunzelt:

Nach Aufforderung durch Parteiführung:
AfD-„Flügel“ löst sich auf.

Lachen wird ja oft dadurch ausgelöst, daß im Alltag Gegensätzliches aufeinanderprallt. In diesem Fall ist es anders. Das Lustige an dieser Schlagzeile ist, daß die Parteiführung und der Flügel als zwei voneinander verschiedene Dinge angesprochen werden. Denn nur dann kann – logischerweise – der eine den anderen zu etwas auffordern.

Aber ich merke schon, Humor kann und sollte man nicht erklären.

PS: Auf der Facebook-Seite „Der Flügel“ heißt es übrigens immer noch (Stand: Sonntag, 14 Uhr):

Die kursierenden Medienmeldungen über einen angeblich heute gefassten „Beschluss zur Auflösung des Flügels“ sind unzutreffend.

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Walter-Borjans kritisiert Söder

Norbert Walter-Borjans, der zusammen mit Saskia Esken das neue Traumpaar an der Spitze der SPD bildet, möchte auch ein bißchen von der Corona-Krise profitieren, und er glaubt allen Ernstes, daß ihm das am besten gelingt, wenn er den bayerischen Ministerpräsidenten Söder angreift (hier nachzulesen):

Es wäre besser, wenn die Länder, wie vereinbart, mit der Kanzlerin abgestimmt handeln würden. Wer jetzt so tut, als kenne sie oder er das Patentrezept im Umgang mit dieser Situation, streut den Bürgerinnen und Bürgern Sand in die Augen.

Man stelle sich einmal vor, Helmut Schmidt hätte während der Sturmflut von 1962 die Maßnahmen erst einmal mit allen Instanzen „abgestimmt“, statt einfach das Nötige zu tun. Die Folgen wären fürchterlich gewesen.

Ich finde es ganz erstaunlich, wie schnell der von vielen unterschätzte (und oft herabsetzend behandelte) Markus Söder zu einem tatkräftigen Politiker geworden ist, der das richtige Wort zur richtigen Zeit findet und sofort handelt, wo es nötig ist. So einen wünschte ich mir als Kanzler.

Die SPD freilich kann von solchen Politikern zur Zeit nur träumen. Vielleicht grantelt sie deshalb an allen herum.

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Der Toilettenpapier-Rechner

Ja, es gibt ihn wirklich, und man kann mit Fug und Recht sagen, daß die Welt auf ihn gewartet hat: auf den Toilettenpapier-Rechner nämlich.

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Kunden*innen

Den folgenden Satz zum Coronavirus hat die bayerische Grünen-Vorsitzende Katharina Schulze tatsächlich so gesagt (hier nachzulesen):

Es ist Bürgerinnen- und Bürgerpflicht, daran mitzuwirken, die Ausbreitung zu verlangsamen.

Da denkt man, daß man schon alle feministischen Sprachdummheiten kennengelernt hat, und dann kommt eine Politikerin und redet von einer „Bürgerinnen- und Bürgerpflicht“! Auch eine Grüne müßte erröten, wenn sie einen solchen sprachlichen Unfug von sich gibt.

Ein anderes Beispiel. Die „Rhein-Main–Deponie GmbH“ hat beschlossen, zwei ihrer Wertstoffhöfe bis auf weiteres zu schließen, weil sich dort zu viele Menschen eingefunden haben. In ihrer Stellungnahme heißt es:

Diese Vorsichtsmaßnahme dient dem Schutz der Kunden*innen und Mitarbeiter*innen.

Vergewaltigung ist ein Verbrechen und wird zurecht hart bestraft. Die Vergewaltigung der deutschen Sprache bleibt straffrei. Und der einzige Grund ist, daß ein bestimmtes politisches Milieu (in dem übrigens die Sprachkultur noch nie zuhause war!) sich mächtig genug fühlt, die deutsche Sprache für ihre ideologischen Zwecke zu mißbrauchen.

Es wäre an der Zeit, gegen diesen hunderttausendfachen Mißbrauch, der inzwischen auch das kleinste Dorf in der Provinz erreicht hat, eine Bewegung ins Leben zu rufen, wie es sie für den sexuellen Mißbrauch schon gibt. Unsere Germanisten wären dazu von Berufs wegen verpflichtet, unsere Schriftsteller auch. Aber von beiden ist wenig zu erwarten.

So bleibt uns, denen die Sprache am Herzen liegt, nur eines: sie nach Kräften zu hüten und zu pflegen – und jene, die sie aus ideologischer Dummheit ihrer Schönheit und Eleganz berauben wollen, der verdienten Lächerlichkeit preiszugeben.

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Der Hilferuf eines Studenten der Geisteswissenschaften

Ich habe ihn in einem einschlägigen Forum im Internet entdeckt:

Hi Leute,
würde mal gerne Eure Meinung wissen: Findet ihr es viel/zu viel, wenn in einer 124 seitigen (davon 105 Seiten Text) Examensarbeit ca. 50 Fehler drin sind? Nun, nach Abgabe…hab ich den dummen Fehler gemacht, nochmal rein zu schauen…und hab ca. 50F gefunden…Wie gesagt, ist nix „Großes“, also keine wiederkehrenden Fehler, die darauf schließen lassen, dass ich die Rechtschriebung überhaupt nicht beherrsche (das tue ich nämlich eigentlich schon!!) nur halt Komma….v.a. bei langen Sätzen….Mist!!!

Hilfe…bin total frustiert, hab mir so viel Mühe gegeben, auch meine Freunde haben die Arbeit Korrektur gelesen, aber es sind trotzdem ca. 50F übrig geblieben:-(

Zur Info: Ist ne Examensarbeit im Fach Geschichte (Lehramt).

Warum wundere ich mich nicht, daß auch die Freunde des Studenten keinen der 50 Fehler entdeckt haben?

Die Kommilitonen beruhigen den Hilfesuchenden:

Man gibt das zwar nicht gerne zu, aber auch viele Professoren sind bei der Kommasetzung nicht 100%ig sicher. Ich würde mir jetzt nicht allzu viele Gedanken drüber machen.

Ein Verwandter arbeitet an einer Uni. Und er schmeißt Arbeiten mit mehr als zwanzig Rechtschreibfehler gleich in den Müll (Physik). Sein Bruder (Germanist) dagegen drückt beide Augen zu bei Kommafehler, weil das ja viele nicht beherrschen.

Ich hatte auch noch ziemlich viele Fehler in meiner BA. Wurden aber vom Betreuer nicht gewertet, weil ich ein ziemlich schweres/anspruchsvolles Thema hatte.

Ein Student ärgert sich, „dass leider doch sehr auf die Form geachtet wird und der Inhalt leider kaum gewürdigt wird“. Ein anderer beruhigt sich ganz pragmatisch:

So wie ich meine beiden Gutachter einschätze, scheinen das aber auch eher Leute zu sein, die mehr auf den eigentlichen Inhalt der Arbeit achten als auf irgendwelche Tipp- und Rechtschreibfehler.

Innenansichten aus einer Kulturnation im 21. Jahrhundert.

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Der NABU macht weiter Politik

In seinem neuesten Newsletter schreibt der Naturschutzbund Deutschland (NABU):

Der Ausbau der erneuerbaren Energien braucht ganz klar ein Aufbruchssignal.

Nein, das braucht er ganz und gar nicht. Die Entscheidung für die Windkraft als Energiebasis einer großen Industriegesellschaft war eine katastrophale Fehlentscheidung, die schlimmste der Ära Merkel. Schon jetzt hat man große Teile der schönsten Mittelgebirgslandschaften für immer zerstört. Die weitere Vermehrung mit Tausenden von zusätzlichen Windrädern wäre das Ende der Natur, so wie der Mensch sie braucht und liebt. Denn nichts ist für den Menschen in seinem weitgehend denaturierten Alltag so wichtig wie eine intakte, unberührte Natur.

Auch dem Menschen muß man schließlich, wie der Zauneidechse und dem Feldhamster, ein artgerechtes Leben ermöglichen. Er braucht zu seiner seelischen Erholung eine stille, ungestörte, von Industrieanlagen verschonte Natur. Das ist keine Naturtümelei, es ist buchstäblich lebensnotwendig.

Und gerade deshalb bräuchte er Naturschutzverbände, denen es endlich wieder weniger um Energiepolitik und den Aufruf zu Demonstrationen, sondern um das ginge, was sie in ihrem Namen führen: den Schutz der Natur.

Auch und gerade den Schutz der Natur vor Windkraftanlagen.

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Und wo bleiben die Tiroler?

Der Landeshauptmann von Tirol, Günther Platter, hat heute den Beschluß seiner Regierung bekanntgegeben, daß wegen des Coronavirus die Skisaison an diesem Wochenende vorzeitig beendet wird und alle Gäste das Land „geordnet“ zu verlassen haben (hier nachzulesen):

Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, aber wir übernehmen Verantwortung für alle Tirolerinnen und für alle, die sich in Tirol aufhalten.

Genauso steht es da: Verantwortung „für alle Tirolerinnen“! Ja, hat der Landeshauptmann denn nicht auch Verantwortung für seine Tiroler?

Wenn das nicht lupenreiner Sexismus ist!

PS: Zur „geordneten Ausreise“ der Gäste heißt es obrigkeitlicherseits:

Alle abreisenden Gäste aus dem Ausland werden registriert, diese können mit einem Formular ausreisen und die eingerichteten Kontrollstellen passieren. Den ausländischen ausreisenden Gästen wird ein Informationsblatt mit klaren Anweisungen ausgehändigt, ohne Zwischenstopp auszureisen und sich zu Hause in Heimquarantäne zu begeben.

Das hätte man vielleicht auch ein ganz klein wenig freundlicher formulieren können.

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Trump: Ein „ausländisches Virus“ greift die USA an

Dieser dumme, grobschlächtige Mann, den offenbar – in einem geheimen Tagebuch darf man das aussprechen! – genauso dumme, grobschlächtige Menschen zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt haben, macht sogar die Corona-Epidemie zum Gegenstand seiner Politik. Er läßt 30 Tage lang keine Europäer mehr ins Land (Briten ausgenommen), denn – man höre und staune! – bei dem Erreger handele es sich um ein „ausländisches Virus“! Die EU ist für ihn ja immer schuld an allem, aber das sollten wir hier im guten, alten Europa als Ritterschlag nehmen. Von einem wie Trump womöglich gelobt zu werden, wäre tatsächlich das schlimmere Übel. Und Trump, daran müssen wir uns immer wieder erinnern, ist nicht Amerika, er ist nur die Karikatur eines amerikanischen Präsidenten, er ist, wie ihn der große amerikanische Romancier Philip Roth genannt hat: ein „prahlerischer Hanswurst“.

Daß es Joe Biden gelingen möge, „Anstand, Würde und Ehre im Weißen Haus wiederherzustellen“, ist auch meine Hoffnung.

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Schlägt die Natur jetzt zurück?

Fast könnte man es meinen. Da hat sich der Mensch die ganze Erde untertan gemacht und bezeichnet mit dem Wort „Anthropozän“ gar ein ganzes Erdzeitalter nach sich selbst. Und dann kommen zwei Winzlinge und zeigen ihm seine Grenze auf.

Der eine, das Coronavirus, ist so klein, daß man ihn in keinem normalen Mikroskop sehen kann. Man braucht dazu ein Rasterelektronenmikroskop, denn die Größe von Viren liegt im Nanometerbereich, und ein Nanometer (nm) ist der milliardste Teil eines Meters. Und dieses unvorstellbar kleine Wesen könnte – im schlimmsten Fall – den Kollaps unserer Weltwirtschaft herbeiführen.

Der andere Winzling ist zwar mit bloßem Auge zu sehen, aber er wiegt, wenn er ausgewachsen ist, gerade einmal 2 g. Seine Stärke ist die massenhafte Vermehrung: die Schwärme der Wüstenheuschrecke (Schistocerca gregaria) können 100 Millionen Tiere und mehr umfassen. Zur Zeit vernichten die Schwärme, die ein biblisches Ausmaß angenommen haben, im östlichen Afrika alles, was grün ist. Hungersnöte scheinen kaum vermeidbar.

Das sollte uns zu denken geben.

Seit ein paar Monaten überschlagen sich unsere Politiker darin, uns zu erklären, wie „demütig“ sie seien. Man kann nur hoffen, daß sie es ernst meinen. Die Natur jedenfalls hat am Ende immer das letzte Wort.

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