Frauen gehören an den Herd oder ins Bett – oder doch besser an die Lidl-Kasse?

Sigmar Gabriel warnt vor einer „chauvinistischen Internationale“ und fährt fort:

Es geht ihnen um ein echtes Rollback in die alten schlechten Zeiten, in denen Frauen an den Herd oder ins Bett gehörten, Schwule in den Knast und Gewerkschaften höchstens an den Katzentisch.

Also, das klingt irgendwie ziemlich retro, oder? Frauen an den Herd? Sieht der Gabriel eigentlich nie Kochsendungen im Fernsehen? Da drängen sich Frauen an den Herd und können nicht genug davon kriegen! Übrigens gibt’s auch für mich kaum etwas Schöneres, als „am Herd“ für die Familie zu kochen. Was daran zur „chauvinistischen Internationale“ oder zum „Rollback“ gehören soll, verstehe ich nicht.

Und die Gewerkschaften „am Katzentisch“? Da hat der SPD-Chef offenbar nicht bemerkt, daß immer mehr kleine „Gewerkschaften“, die eigentlich eher Lobbyverbände ziemlich Gutverdienender sind, ihre ganz speziellen Interessen ganz unsolidarisch (und mit großer Brutalität) gegen die große Mehrheit der Bevölkerung durchsetzen. Von wegen Katzentisch!

Also, lieber Sigmar: daß Frauen an den Herd „oder ins Bett“ gehören, das ist doch wieder nur so ein Popanz von dir, damit du so richtig fortschrittlich erscheinen kannst. Einen Popanz erfindet man nämlich, um dann feste auf ihn draufzuschlagen. So ist es heute leider mit euch Sozialdemokraten. Ihr habt keine Basis, keine Stammwähler mehr, ihr habt auch keine Themen mehr, die einen Hund hinter dem Ofen hervorlocken. Und ihr habt keine Politiker mit Charisma mehr. Deshalb wärmt ihr nun aus lauter Verzweiflung die abgestandenen Themen der 70er Jahre wieder auf.

Frauen, so möchte ich dein Statement zusammenfassen, gehören nicht an den Herd, auch nicht ins Bett, sondern – an die Lidl-Kasse.

Da haben sie doch gleich ein viel erfüllteres Leben.

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Oskar Lafontaine wird zum Haßprediger

Ich habe Oskar Lafontaine noch als klugen Politiker in Erinnerung, der sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt. Damals hat er zur Führungsmannschaft der SPD gehört. Das ist lange her. Sehr lange.

Jetzt schreibt er auf seiner Facebookseite folgendes (hier nachzulesen):

Hillary Clinton
Die vermutlich nächste Terroristin im Weißen Haus
Nach deutschem Recht ist diejenige eine Terroristin, die rechtswidrig Gewalt anwendet, um politische Ziele durchzusetzen. Das trifft auf Hillary Clinton, die auch „Killary“ genannt wird, in vollem Umfang zu … Um ihre imperialen Ziele durchzusetzen führen die USA rücksichtslos Krieg und morden weiter. Und Europa soll die Kriegs-Flüchtlinge aufnehmen. Wann verweigert Europa endlich dem zerstörerischen US-Imperialismus die Gefolgschaft und wahrt seine eigenen Interessen?

Ich habe nicht die geringsten Illusionen über die Linke, aber die Sprache dieses Absatzes hat mich denn doch erschüttert. Sie erinnert mich an die RAF-Verlautbarungen und den Stil der maoistischen Grüppchen in den 60er Jahren – und natürlich: an Trump und seine fanatischen, haßerfüllten Anhänger. Eines kann man zumindest erkennen: linke und rechte Extremisten sprechen dieselbe Sprache und verstehen sich wunderbar.

Und Hillary Clinton ist also eine Terroristin und wird „Killary“ genannt. Von wem eigentlich? Vom den ganz rechten Amerikanern? Von der NRA? Von Trump persönlich? Oder nur von Oskar Lafontaine?

Es ist eine ekelhafte Sprache, deren sich Lafontaine hier bedient. Ich finde, er sollte sich dafür schämen.

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Nicht nur „Women for Trump“, sondern auch „Christen für Trump“

Von den Katholiken in den USA haben 52 % für Trump und 45 % für Hillary gestimmt. Das hätte ich mir (mindestens!) umgekehrt gewünscht. Aber noch viel erschreckender ist eine andere Zahl: von den weißen evangelikalen Wählern haben sage und schreibe 81 % für den Haßprediger gestimmt!

Was sind das für Christenmenschen.

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Nur die AfD gratuliert zur „Zeitenwende“

Das Entsetzen in Deutschland ist groß, aber eine Partei ist aus dem Häuschen vor Freude: die AfD. Sie kann dem Haßprediger, der demnächst ins Weiße Haus einzieht, gar nicht emphatisch genug gratulieren. Der feine Herr Meuthen schreibt:

Wir gratulieren Donald Trump zu seinem grandiosen Wahlsieg. Sein Sieg ist ein gutes Signal für die Welt und markiert eine Zeitenwende. Genauso wie die AfD in Deutschland hat Trump es im US-Wahlkampf verstanden, die Sorgen und Nöte der Menschen aufzugreifen und klar und mutig die Missstände im Establishment anzuprangern.

Wir sind zuversichtlich, dass mit der neuen Trump-Administration eine rationale Außen- und Wirtschaftspolitik gemeinsam und auf Augenhöhe gestaltet werden kann.

Wie dumm muß man sein, solche Sätze zu schreiben? Da läßt sich auch die Frau Petry nicht lumpen (oder trumpen?):

Dieses Wahlergebnis macht Mut für Deutschland und Europa, denn Trump hat tatsächlich die Karten zur politischen Zeitenwende in der Hand. Ich gratuliere Donald Trump zu seinem Wahlsieg und zu dieser historischen Chance.

Und ich gratuliere der AfD zu ihrer politischen Dummheit, denn solche abstrusen Ansichten sind in Deutschland nun wirklich nicht mehrheitsfähig. Daß sie dann auch noch ausgerechnet „die großen Konflikte in der Ukraine und in Syrien im Einvernehmen mit Russland“ beenden möchte, zeigt nur, welche politische Kultur in dieser „Partei“ herrscht.

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Der Haßprediger Trump wird Präsident

Und damit ist zumindest eines endgültig widerlegt: daß der Mensch die Krone der Schöpfung ist.

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Der Niedergang einer Talkshow – Anne Will wird immer mehr zur Maischberger

Es war ein neuer Tiefpunkt des öffentlich-rechtlichen Fernsehens: Anne Will gab gleich zwei Islamisten ein Forum zur besten Sendezeit am Sonntagabend. Eine Konvertitin aus der Schweiz durfte vollverschleiert im Niqab auftreten und über die Islamophobie in Deutschland schimpfen, und Anne Will plauderte mit der Vermummten, als sei das die normalste Sache der Welt. Ein Berliner Imam, dessen Moschee vom Verfassungsschutz beobachtet wird, weil dort immer wieder Haßprediger auftreten, war auch da – und stellte sich dumm (man kennt das ja von vielen „Imamen“ bei ihren Fernsehauftritten). „Ich bin klein, mein Herz ist rein – so könnte man seinen Auftritt zusammenfassen. Dazu kam noch ein Vater, dessen Tochter nach Syrien aufgebrochen ist: auch er schiebt, ohne einen Anflug von Selbstkritik, die Schuld daran den deutschen Behörden zu.

Ein Trauerspiel, und ich frage noch einmal: warum lädt man Menschen ein, die das Fernsehen nur als Forum für ihre islamistische Ideologie und für ihre dreisten Lügen mißbrauchen? Warum gibt man einer kleinen radikalen Minderheit unter den Muslimen immer und immer wieder die Gelegenheit, ihren Haß und ihre politische Propaganda zu verbreiten? Anne Will reagiert darauf kühl und abstrakt:

Das gehört zu unserem Werteverständnis, dass wir uns mit anderen Meinungen auseinandersetzen.

Dann könnten wir aber auch einen Neonazi in Springerstiefeln ins Studio holen (am besten mit Hakenkreuz am Hemd!) oder einen Hell’s Angel oder einen Rauschgiftdealer, damit die alle nach unserem „Werteverständnis“ ihre „anderen Meinungen“ darlegen können.

Und überhaupt: warum werden nicht Vertreter der großen Mehrheit der gut integrierten deutschen Muslime eingeladen, die unser „Werteverständnis“ längst teilen? Die Antwort liegt auf der Hand: weil eine Talkshow im Grunde doch nichts anderes ist als eine seichte Unterhaltungssendung, und da tragen ein wie aus der Zeit gefallener Imam aus Leipzig im wallenden Gewand oder eine vollverschleierte „Frauenbeauftragte“ aus der Schweiz natürlich viel mehr zum Entertainment bei als eine Gemüsehändlerin, die hier unter uns lebt und froh ist, nicht in der Türkei oder in Saudi-Arabien zu leben.

Mit Werteverständnis hat diese Gästeauswahl, die sich in allen Talkshows ständig wiederholt, nun wirklich gar nichts zu tun. Es ist nichts anderes als ein Abdriften in den politischen Klamauk, in den sorgfältig geplanten billigen Schlagabtausch (natürlich mit Muslimas im Publikum, die an der richtigen Stelle applaudieren, wir sind ja auch da immer schön ausgewogen!). Es ist eine offenbar nicht mehr aufzuhaltende Maischbergerisierung der Talkshows, die sich schon lange bei Plasberg gezeigt und nun auch Anne Will und ihre Redaktion eingeholt hat.

Was uns fehlt, sind wirkliche Diskussionen, wirkliche Gespräche, wie früher bei Günter Gaus: zwei Menschen, zwei kluge Köpfe, die verschiedener Meinung sind, aber vernünftig und ruhig miteinander diskutieren.

Krawall haben wir im wirklichen Leben genug, den brauchen wir nicht auch noch im Fernsehen.

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Seehofer und Trump – ein neues Traumpaar?

Also sprach der Horst in der Bild am Sonntag (hier nachzulesen):

Wenn das amerikanische Volk sich in einer demokratischen Abstimmung für eine Person entscheidet, haben das Demokraten in Deutschland und Bayern zu akzeptieren.

Wir dürfen uns nicht als Oberlehrer der ganzen Welt aufführen. Das amerikanische Volk wählt, wer es führt und sonst niemand. Wir würden ihn wie jeden gewählten amerikanischen Präsidenten gern als Gast in Bayern begrüßen. Wir würden Donald Trump genauso behandeln wie Hillary Clinton: Beide wären herzlich willkommen in München.

Gell, Horst, da tät’st dich freuen, wenn er Präsident würde, der Trump. Dann hätt’st einen zweiten Spezi, neben dem Orbán.

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Das Zitat des Tages – diesmal von einem slowenischen „Philosophen“

So lautet es (es findet sich in einem Gastbeitrag in der ZEIT, hier nachzulesen):

Trump ist abstoßend. Was ist noch abstoßender? Der wirtschaftshörige und aggressive Konsens, für den Hillary Clinton steht.

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Die Kurden gehen auf die Straße – und die Türken?

Sie hätten mindestens genauso viel Grund, auf die Straße zu gehen, um gegen Erdogan, den Totengräber der Demokratie in der Türkei, zu protestieren.

Aber sie tun es nicht. Wenn sie überhaupt einmal demonstrieren, dann mit türkischen Fahnen und Bildern des Sultans für Erdogan.

Das ist nicht gerade ein Zeichen von demokratischer Gesinnung – und von Integration schon gar nicht.

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Das Woman Ekaterinka möchte mich unbedingt kennenlernen

Und folgendes schreibt mir das Woman Ekaterinka (so ihr E-Mail-Name):

Guten Tag zauberhafte Unbekannter. Ich sehe, dass Sie suchen nach erneuten und ansprechenden Frauenbekanntschaft. Haben wir beide haben viel gemeinsam, ich bin ebenfalls auf der Suche nach neuen gediegen Relation mit einem guten Mann. Ich will probieren, fuer Du Traumpaar sein. Hier ist kleine Informationen ueber mich: Mein Name ist Katyusha. Ich bin nicht sehr junges Maedchen, aber in besten Tagen. Jetzt ich bin vereinsamt, und ich will eine neue Liebesbeziehung zu starten, ich bin bereit fuer alles von sich selbst zu widmen. Ich bin froehlich, und ich bin Wort geben, dass ich dich nicht stumpfen und probieren du Ihr Leben zu verschoenern. Ich finde daran Gefallen zu experimentieren, ich hasse Beschraenkungen und gefallen das Leben in lebhafte Farben. Bedauerlicherweise ohne liebreich passioniert Mann das Leben ist nicht vollstaendig. Daher ich Sie schreibe.

Liebe Katyusha!
Da fühle ich mich aber sehr geschmeichelt, daß du mich einen liebreich passioniert Mann nennst und mich nicht einmal stumpfen willst. Trotzdem: ich habe mein gediegen Relation schon vor 39 Jahren gefunden und dabei bleibt es.
Dein zauberhafte Unbekannter.

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