Ich fordere ein Tribunal über die Verbrechen des Putin-Regimes!

Putins Truppen, aus Mangel an ausgebildeten Soldaten aufgefüllt mit entlassenen Mördern und Lumpenpack jeder Art, begehen Verbrechen, die man in Europa – selbst nach den Grausamkeiten in Jugoslawien – nicht mehr für möglich gehalten hat. Der Oberbefehlshaber dieser Soldateska, die in der Ukraine mordet, plündert und vergewaltigt, muß mit allen seinen Handlangern sofort vor ein internationales Gericht gestellt werden. Dazu braucht man keine UNO, es genügt, angesichts dieses dreisten Angriffskrieges und der ungeheuerlichen Verbrechen, die von russischen Soldaten jeden Tag in der Ukraine begangen werden, wenn sich 40 oder 50 Staaten dazu entschließen, einen solchen Gerichtshof in der Tradition der Nürnberger Prozesse einzusetzen.

Allein schon, daß Putin überhaupt einen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine führt, ist Grund genug, damit sofort zu beginnen. Die Anwesenheit der Angeklagten wäre wünschenswert, ist aber nicht notwendig; man kann ihrer auch später habhaft werden. Wichtig ist, daß die russischen Kriegsverbrechen, die überall in der Ukraine von Forensikern, Bürgern und Behörden, teils unter Lebensgefahr, dokumentiert worden sind, zusammengetragen und an einem Ort aufbewahrt und gesichtet werden. Das könnte ein dem Gerichtshof angeschlossenes Dokumentationszentrum leisten.

Die Nürnberger Prozesse haben erst beginnen können, als Deutschland besiegt war. Mit der Vorbereitung eines Sondertribunals über Rußlands Vernichtungskrieg gegen sein Nachbarland sollte man nicht warten, bis auch die Ukraine in Schutt und Asche liegt.

In den letzten Tagen hat Putin 30 % der ukrainischen Kraftwerke mit seinen Raketen zerstört. Er will das angebliche „Brudervolk“ buchstäblich vernichten oder (so hat es der US-Luftwaffengeneral Curtis LeMay in den 60er Jahren in Bezug auf Vietnam ausgedrückt) „in die Steinzeit zurückbomben“ („we’ll bomb them back into the Stone Age“). Auch deshalb ist es wichtig, zusammen mit der Lieferung von Waffen sofort mit der juristischen Aufarbeitung und der Einsetzung eines internationalen Strafgerichtshofes zu beginnen.

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„Leben Tod Ekstase“ – wieder so ein grottenschlechter Tatort

Und diesmal war es leider der hessische, dessen Ermittler sich sonst so wohltuend von vielen anderen Darstellern (Typ „Jungbulle mit 3-Tage-Bart“ oder „blutjunge Staatsanwältin“) abheben. Während die Ausgangssituation noch auf einer wahren Geschichte beruhte, war der ganze Rest des Films alberner Klamauk, es war, als hätte man die schlimmsten Knallchargen der hessischen Provinztheater zum Casting eingeladen und aus denen die schlechtesten ausgesucht. Aber sie sind ja gar nicht die Ursache für diesen Mißerfolg, der Schuldige ist der Regisseur, der auch am Drehbuch mitgeschrieben hat: Nikias Chryssos. Natürlich hat er für sein bisheriges Schaffen zahlreihe Auszeichnungen bekommen, und natürlich wird sein Tatort im Feuilleton der Zeit gelobt. Bei uns aber kommt er auf die Negativliste, die immer länger wird: „Tatorte“ von ihm werden wir uns nicht mehr anschauen. Da gibt es wirklich bessere Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben. Viel bessere.

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„Vor dem Richter*in“

Im Zusammenhang mit einem Vorfall bei den Johannitern schreibt ein Leser in einem Kommentar zu einem taz-Artikel folgenden gediegenen Satz:

„Ich hoffe doch das der Typ wg. schwerer Körperverletzung vor dem Richter*in kommt und eine Schmerzensund Verdienstausfall zu zahlen hat.“

Dieser Leser hat beim Internet-Dauerwettbewerb „Wem gelingt es, die meisten Fehler in einem einzigen Satz unterzubringen?“ gute Chancen auf einen der vorderen Plätze.

Aber die Konkurrenz ist groß.

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Putin, kleiner Gernegroß

Eine alte russische Volksweise, fürs 21. Jahrhundert von unbekannter Hand umgedeutet und ins Deutsche übertragen:

Putin, kleiner Gernegroß

Gestern noch ein kleines Licht,
In der Dresdener Zentrale,
Broiler essen mit der Stasi,
Nein, das reicht dem Kleinen nicht.

Putin, kleiner Gernegroß,
Springst der Mamutschka vom Schoß!

„Ja, allmächtig will ich werden,
Ganz wie einst der Dschugaschwili,
Und es soll vor mir auf Erden
Heulen sein und Zähneklappern!“

Putin, kleiner Gernegroß,
Hätt’st Dich nur gelegt ins Moos
Und den Sternen zugeschaut!

„Zittern soll der grause Westen,
Der verkomm’ne, vor dem Putin,
Und vor seiner Kraft und Schönheit
Soll die ganze Welt den Hut zieh’n.“

Putin, kleiner Gernegroß,
Putin, phantasierst doch bloß!

„Die Ukraine, spröde Schöne,
Wenn ich sie nicht haben kann,
Daß sie nie mehr mich verhöhne,
Schick ich ihr den Sensenmann,
Leg das Land in Schutt und Asche
Und vernichte und zermalme,
Was sich in den Weg mir stellt!“

Ach, du armer kleiner Putin,
Was sich in den Weg dir stellt,
Ist doch fast die ganze Welt!

Aber ja, du kannst zerstören,
Auf Kyrill, den dunklen bösen
Eitlen Höllenpriester hören,
Kannst mit deinen Wunderwaffen
Unheil ohnegleichen schaffen –

Und bleibst doch ein kleines Licht,
Denn ein Staatsmann bist Du nicht.
Soviel Blut an deinen Händen:
Putin, du wirst schrecklich enden.

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Jetzt gendert sogar der Kaiser!

Sein Name ist Kaiser, Roland Kaiser. Und er ist sichtlich begeistert vom Gendern. In einem Interview mit dem Rolling Stone (hier nachzulesen) sagt er diesen denkwürdigen Satz:

Man muss die Sprache korrigieren. Manche Begriffe und Redewendungen sind Hunderte von Jahren alt.

Ja, lieber Roland Kaiser, das stimmt – die ganze deutsche Sprache mit ihren alt-, mittel- und neuhochdeutschen Stufen ist allein schon in der Schriftform weit über tausend Jahre alt. Und nicht nur „manche Begriffe“ sind alt, die ganze Sprache ist es. Und eben deshalb sollte jeder, der beruflich mit der Sprache arbeitet, ganz besonders behutsam mit ihr umgehen.

Daß sich die Sprache verändert, ist ein Gemeinplatz, das weiß jeder, der einmal einen Blick in die Lutherbibel von 1545 geworfen hat. Und mancher Abiturient von heute hat selbst mit dem Deutsch der Goethezeit seine Probleme. Aber alle diese Veränderungen unserer Sprache sind langsam und organisch vor sich gegangen: Wörter sind nach und nach verschwunden, neue sind aufgetaucht und haben sich eingebürgert, Fälle (wie der Genitiv) halten sich nach einer langen Übergangszeit nur noch in der gehobenen Schriftsprache usw. Das alles ist normal. Aber noch nie ist es einer kleinen radikalen Gruppe gelungen, die deutsche Sprache allein aus ideologischen Gründen und durch administrativen Druck – z.B. in Schulen, Verwaltungen, Unternehmen und in Presse- und Funkhäusern – und gegen den Willen der großen Mehrheit der Bevölkerung bis zur Unkenntlichkeit zu verstümmeln.

Und wie ist der kaiserliche Blick aufs Gendern zustandegekommen? Schon der Zwischentitel im Interview verrät es: „Die eigenen Kinder als Jungbrunnen“:

Laut Kaiser prägen Kinder auch die sprachlichen Gepflogenheiten älterer Geburtenjahrgänge: „Wir Menschen, die wir seit vielen, vielen Jahrzehnten Sprachen und Umgangsformen haben, lernen durch Kinder, das Thema mit dem Gendern anders zu nehmen.“

Früher haben die Kinder von ihren Eltern gelernt, was gut und richtig ist. Heute ist es offenbar umgekehrt.

Wir leben in merkwürdigen Zeiten.

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Eine menschliche Revolution?

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So wird auf Twitter eine Meldung der F.A.Z. angekündigt. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Eine Revolution aus medizinischer Sicht, mit dem Nobelpreis belohnt? Um welche Revolution geht es da? Aus psychologischer und psychiatrischer Sicht kann man fast jede Revolution beschreiben, und manche hätte es nicht gegeben, wenn sich die revolutionären Akteure rechtzeitig um therapeutische Hilfe bemüht hätten. Aber medizinisch?

Und „menschliche Revolution“ – das klingt ein bißchen nach Prag 1968. Angestaubt.

Auf die Begründung des Karolinska-Instituts darf man gespannt sein.

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Was passiert da im Gehirn aus?

Das Internet – man weiß es – ist eine Heimstatt vollendeter Sprachbeherrschung. Hier ein Beispiel auf der Seite von vital.de (eine Überschrift in fettgedruckten Riesenbuchstaben):

Im Gespräch mit Neurologin: Das passiert im Gehirn aus und diese 4 Störungen können auftreten.

Vielleicht hätte man – statt der Neurologin – erst einmal das Gespräch mit einer Deutschlehrerin suchen sollen?

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Männergeschenke

Es ist noch nicht so lange her, da habe ich zum Geburtstag ein „Männergeschenk“ bekommen: eine Art Kugelschreiber, der aber – praktisch unsichtbar – in zusammengeschraubten Teilen auch noch eine Trillerpfeife, einen Kompaß, einen Feueranzünder, einen Kapselheber und einen Schraubenzieher enthielt. Was will der Mann mehr?

Aber was macht so etwas zu einem Männergeschenk? Wenn man bei Google nach „Männergeschenken“ sucht, findet man fast nur folgendes:

Whisky
Messer
Bierbrau-Sets
Grillzubehör
Multifunktionswerkzeuge
Mützen mit LED-Leuchte.

Was macht den Mann also zum Mann? Erst einmal braut der Mann sein Bier. Dann bereitet er den Grill vor, legt das Grillzubehör zurecht und schneidet mit seinem Messer die Fleischstücke in die richtige Größe. Sein Multifunktionswerkzeug liegt bereit, falls am Grill etwas zu schrauben ist. Während das Fleisch brutzelt, schaltet er die LED-Leuchte seiner Mütze ein, und wenn ihm dann seine Frau einen Whiskey einschenkt, denkt er zufrieden:

Hier bin ich Mann, hier darf ich’s sein.

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Immer mehr Zeitgeistliche auch in der katholischen Kirche

Wer das nicht glaubt, lese den Artikel „Keine neue Sexualethik ohne Beschäftigung mit Geschlechtsidentitäten“ von Andreas Lob-Hüdepohl zur vierten Synodalversammlung (hier einzusehen). Darin geht es dem Professor für Theologische Ethik und Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken um den

Abbau von Ressentiments gegenüber queeren Menschen. Gegenüber Menschen also, die quer zu den üblichen „Normal“-Standards von männlich oder weiblich stehen; die als Trans*frau oder Intersex*Person um die gleiche Anerkennung ihrer Menschenwürde, ja ihrer Gottebenbildlichkeit kämpfen.

Er zitiert u.a. den Deutschen Ethikrat, der – „in breitgefächerter interdisziplinärer Besetzung und unter Beteiligung von katholischen Theologen“ – zu folgendem Schluß gekommen sei:

Das hormonale Geschlecht ist im Unterschied zum genetischen Geschlecht nicht typologisch binär (das heißt strikt männlich oder strikt weiblich), sondern prägt sich auf einer gleitenden Skala aus, bei der der individuelle Status auch zwischen den beiden Polen liegen kann.

Lob-Hüdepohls Fazit:

Eine „erneuerte“ Sexualethik, die Fragen der geschlechtlichen Identität ausklammern würde – womöglich sogar nur aus reiner kirchenpolitischer Opportunität –, eine solche Sexualethik würde die personale Identität des Menschen faktisch erneut halbieren. Dann lieber keine „erneuerte“ Sexualethik, deren „Neuigkeit“ weit hinter den seit langem allen zugänglichen Einsichten über Sinn und Gestaltung menschlicher Sexualität zurückbleibt.

Die katholische Kirche hat mit ihrer verqueren Sexualmoral tatsächlich eine große Bürde zu tragen. Sie hat jahrhundertelang Männer, die Männer lieben, und Frauen, die Frauen lieben, nach alttestamentarischer Art von ihrer Nächstenliebe ausgeschlossen. Sie weigert sich bis heute, solche Paare, die einander lieben und um den Segen ihrer Kirche bitten, zu segnen. Darum sollte es gehen. Lob-Hüdepohl geht es aber, das erkennt man man schon an seiner Sprache („queere Menschen“, „Trans*frau“, „Intersex*Person“), um die Durchsetzung der Forderungen einer kleinen Minderheit, die sich mit ihren halb- und unwissenschaftlichen Theorien ohne den kräftig wehenden Zeitgeist und ohne die blinde Unterstützung aus dem grünen Lager nirgendwo durchsetzen könnte.

Deshalb freue ich mich über die Ablehnung des enstsprechenden Antrags durch knapp 40% der Bischöfe. Geistliche können wir nicht genug haben – noch mehr Zeitgeistliche brauchen wir wirklich nicht.

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Robert Habeck – vielleicht doch besser „Hühner, Schweine, Kühe melken“?

Nach dem, was Habeck gestern bei Maischberger an wirtschaftspolitischem Sachverstand gezeigt hat, ist man fassungslos. Über die vielen kleinen Bäcker, Blumenhändler usw., die angesichts der Energiekosten um ihre Existenz bangen, sagte er:

Dann sind die nicht insolvent automatisch, aber sie hören vielleicht auf zu verkaufen.

Und auf die Frage, ob er mit einer Insolvenzwelle unter ihnen rechne:

Nein, das tue ich nicht. Ich kann mir vorstellen, dass bestimmte Branchen einfach erstmal aufhören zu produzieren.

Na, dann is ja gut.

PS: Vielleicht hätte Habeck ja wirklich in die Abteilung „Kühe melken“ gehört. Aber da sitzt ja schon der Cem Özdemir, von dem man freilich kaum mehr etwas hört – und wenn, dann nur enttäuschend Ideologisches.

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