Fridtjof Küchemann, Feuilleton-Redakteur der F.A.Z., hat gestern im großen Kommentar auf Seite eins lobende Worte für die Frankfurter Buchmesse gefunden:
Veranstaltungen wie eine Diskussion unter dem Titel „Wie machen wir Kinder zu kleinen Lese*heldinnen?“ bezeugen: Die Schulung und Motivation von Leseanfängern stehen durchaus im Fokus der Buchmesse.
Er wird sich damit herausreden, daß es sich um ein Zitat handelt, das er als gewissenhafter Jounalist genauso wiedergeben muß, wie es im Veranstaltungskalender der Buchmesse steht.
Daß ihm aber der Widerspruch – da die Hinführung der Kinder zum Lesen von (doch hoffentlich in gutem Deutsch geschriebenen!) Büchern, dort der Diskussionstitel im plumpen Aktivistendeutsch – gar nicht aufgefallen oder, wie ich vermute, völlig gleichgültig ist, sieht man schon daran, daß er darauf nicht weiter eingeht. Es entbehrt nicht der Ironie, daß er gleich im folgenden Satz von der „Pflegebedürftigkeit“ der „höchstausgebildeten Leseweisen“ spricht, aber gleichzeitig den Titel der Diskussion unkommentiert läßt.
Was aus einer Generation wird, die womöglich schon in der Grundschule zum Lesen von verunstalteten deutschen Sätzen mit Sternchen, Unterstrich, Knacklauten und dem Aktivisten-Partizip („Studierende“, „Geflüchtete“ usw.) erzogen wird, mag ich mir gar nicht vorstellen.