Das Online-Wetterportal wetter.com von Pro Sieben gehört wahrscheinlich zu den am häufigsten aufgerufenen Wetterportalen. Es ist bisher noch nicht durch feministische Verunstaltung der deutschen Sprache aufgefallen. Das scheint sich jetzt zu ändern.
Ein Textbeitrag von Lena Hornstein, der in der App von wetter.com zu finden ist, trägt folgenden Titel:
Verschieben sich die Klimazonen?
Die Top 3 User:innen-Fragen im Blitz-Podcast.
Ein hanebüchenes, kaum mehr lesbares Deutsch. Kein anderes Kulturland würde sich so eine grausliche Entstellung der eigenen Sprache bieten lassen. Und die Sprache, das kann man nur immer wieder betonen, ist das Rückgrat einer Kultur!
Lena Hornstein ist, wie sie hier schreibt, bei wetter.com „Video Redakteurin“ (natürlich ohne Bindestrich). Sie hat Kommunikationswissenschaft und Geschichte studiert (Schwerpunkte: Gender Media Studies und Jüdische Geschichte) und danach – Gender Studies in Utrecht.
Das erklärt manches.
Es geht hier im übrigen nicht um Verschwörungstheorien, die kann man getrost dem rechten Lager überlassen. Da ist eben keine planende Hand, die ganze Redaktionen kapert und zum Gendern anhält. Es ist eher ein Gift, das tröpfchenweise überall einsickert. Der Widerstand ist da, aber gerade, wo es darauf ankäme, in den Redaktionen und Verwaltungen, an Schulen und Universitäten und in den Verlagen, ist er viel zu klein. Da ist schon jetzt eine Generation an den Schaltstellen der Macht, der man offenbar nie beigebracht hat, wie kostbar, ja unersetzlich Sprache und Kultur fürs Leben sind. Überleben kann man auch ohne Kultur, ohne Tradition, sogar in einfacher Sprache. Aber kann man so auch leben?
Vielleicht ist die Zeit gekommen, sich in ein neues Kastalien zurückzuziehen. Bis dahin aber wollen wir – ganz im Sinne des Mottos „Gegen die Barbarei!“ – mit aller Kraft gegen den Ungeist kämpfen.
Die bisher erschienenen Folgen der kleinen Reihe „Der lange Marsch des Feminismus durch die Institutionen“ finden Sie hier:
Kathrin Kunkel-Razum, Chefin der DUDEN-Redaktion
Katja Thorwarth und die Frankfurter Rundschau
Nina George und das PEN-Zentrum Deutschland