Erst durch diesen Tweet des New York Times-Autors Farhad Manjoo hat die Welt erfahren, wie sich das Schicksal deutscher Abiturienten mit dem sonst in unserem Land fast unbekannten US-Kolumnisten verknüpft hat:
Students in Germany (from what I’m gathering maybe students in all of Germany??) were apparently asked to analyze a column of mine on a big exam and I am getting lots of messages saying either thanks for helping them get an A or … ruining their lives.
Was war passiert? Man hat in NRW den Schülern für das Englisch-Abitur drei Texte zur Auswahl angeboten; einer davon war die Kolumne von Farhad Manjoo. Bald darauf wurde der Journalist, der gänzlich ahnungslos war, mit teils freundlichen, teils sehr unfreundlichen Texten unserer Abiturienten fast überschwemmt. Einige hätten sich bei ihm bedankt, daß sie durch ihn zur Bestnote gekommen seien, andere warfen ihm vor, er habe ihr Leben ruiniert.
Besonders schön finde ich folgenden Satz aus dem Bericht der F.A.Z. über diese Affäre:
Unter anderem klagten Betroffene, daß der Artikel komplizierte Vokabeln enthalten habe.
Also, das geht ja nun gar nicht! Komplizierte Vokabeln! Im Abitur! Ich fordere im Namen der Gerechtigkeit, der Inklusion und der Chancengleichheit die freie Wahl der Abiturienten zwischen einem Abitur mit komplizierten Vokabeln und einem Abitur in einfacher Sprache. Erste Versuche damit könnten schon bald in Berlin beginnen.