Eine „Kirche mit offenen Türen“ solle die Kirche sein, sagt Papst Franziskus in seinem Apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium:
Die Kirche ist berufen, immer das offene Haus des Vaters zu sein. Eines der konkreten Zeichen dieser Öffnung ist es, überall Kirchen mit offenen Türen zu haben. So stößt einer, wenn er einer Eingebung des Geistes folgen will und näherkommt, weil er Gott sucht, nicht auf die Kälte einer verschlossenen Tür.
Die „offene Tür“ ist also nicht nur metaphorisch gemeint. Das betrifft auch ein ärgerliches Phänomen italienischer Kirchen, dem wir zum ersten Mal vor vielen Jahren in Venedig begegnet sind: wenn man die Tür zum Gotteshaus öffnet, stößt man nicht selten auf – ein Kassenhäuschen.
Das Betreten der Kirche kostet Eintritt – bis zu 7 Euro. Die sollen natürlich nur die Touristen zahlen, wer zum Beten kommt, ist davon befreit. Und wie unterscheidet die Frau an der Kasse, wer nur besichtigen und wer beten will?
Nein, wer auf eine solche Idee gekommen ist, sollte sich schämen. Eine Kirche der „offenen Türen“, wie sie Franziskus fordert, will er jedenfalls nicht. Hier wird schon am Eingang aussortiert.
Die italienische Bischofskonferenz soll im vergangenen Jahr beschlossen haben, die Eintrittsgebühren in ihren Kirchen wieder abzuschaffen. Man kann nur hoffen, daß das auch überall befolgt wird.