Wir haben hier in Deutschland fast schon englische Verhältnisse. In England nämlich biedert sich die christliche Mehrheitsgesellschaft der muslimischen Minderheit mit einem vorauseilenden (und schändlichen!) Gehorsam an, den man nur als selbstmörderisch bezeichnen kann. Selbst der frühere Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, das Oberhaupt der anglikanischen Kirche, hat vor einigen Jahren öffentlich erklärt, daß er nicht gegen die Einführung der Scharia in Vierteln mit muslimischer Mehrheit sei – das sei “unvermeidbar”. Und der fromme Mann fügte hinzu: der Gesichtsschleier könne Musliminnen „zu mehr Selbstbewußtsein“ verhelfen. Christliche Symbole, Lieder, Namen aber werden in England immer häufiger aus dem öffentlichen Raum verbannt, um bei radikalen Muslimen keinen Anstoß zu erregen.
Längst hat diese durch nichts gerechtfertigte Unterwürfigkeit gegenüber dem Islam auch in Deutschland Einzug gehalten. Daß in Kreuzberg, Wowereits geliebtem „Kiez“, die Weihnachtsmärkte nur noch „Wintermärkte“ heißen dürfen, mögen einige wohlmeinende Menschen noch verstehen, obwohl die meisten türkischstämmigen Bewohner sicher nicht das Geringste gegen das Wort „Weihnachtsmarkt“ haben. Wenn die Weihnachtsfeiern nur noch „Jahresendfeiern“ heißen (ähnlich wie einst in der dummsäkularen DDR), muß man sich schon an den Kopf greifen. Und in Hessen, in einer Kita des Städtchens Bad Homburg, hat man jetzt auch Sankt Martin abgeschafft. Damit sich „keine Kulturkreise diskriminiert fühlen“, heißt das Fest jetzt – weltanschaulich neutral! – „Sonne-Mond-und-Sterne-Fest“ (hier nachzulesen):
Eltern sagten, ihnen sei mitgeteilt worden, dass die neue Bezeichnung „politisch korrekter“ sei. Es soll zwar weiterhin einen Laternen-Umzug und ein großes Feuer geben, allerdings keinen St. Martin, der auf einem Pferd vorweg reitet.
Und vor allem: der christliche Bezug soll ein für allemal ausgemerzt werden. Denn das ist der wahre Hintergrund dieses Feldzugs gegen christliche Namen und Symbole – sie kommen allesamt aus der „fortschrittlichen“ politischen Ecke: von Linken, Grünen, progressiven Sozialdemokraten und sog. „Humanisten“. In diesen Köpfen findet man ein merkwürdiges ideologisches Gebräu: eine aggressive Feindschaft gegenüber dem christlichen Glauben verbindet sich mit einer fast romantischen, jedenfalls sehr milden Sicht auf andere „Kulturkreise“. Diese Ideologie, die inzwischen in Kitaleitungen genauso eingesickert ist wie in Stadtverwaltungen, Schulen und politische Parteien, rationalisiert ihre antichristliche Einstellung nach außen hin mit einer formalen Neutralitätspflicht des Staates gegenüber „allen Religionen und Kulturen“ und sonnt sich damit (oft erfolgreich!) in einer Art globaler geistiger Neutralität. Aber wenn man genau hinsieht, trifft man im Kern doch nur auf eine recht primitive Verachtung für die eigene kulturelle Geschichte, die freilich mit viel romantischer Verklärung anderer „Kulturkreise“, vor allem des Islams, verbunden ist.
Eine besondere Pointe liegt darin, daß die so romantisierten und zwangsbeglückten Muslime in ihrer Mehrheit diese Beglückung gar nicht haben wollen – viele von ihnen freuen sich mit ihren Kindern auf das Weihnachtsfest wie wir, und die Leichtfertigkeit, mit der wir unsere Geschichte und Kultur mit einem (amtlichen!) Federstrich entsorgen, fördert nicht gerade ihren Respekt vor dem christlichen Glauben.
Aber so ist das mit den fortschrittlichen Menschen: sie gebärden sich muslimischer als die Muslime und sind in ihrer politisch korrekten Dummheit völlig unbelehrbar.