Venedig – nicht mehr die Stadt der Verliebten, sondern die Stadt des Bio-Diesels?

Der italienische Energiekonzern Agip-Eni baut in Marghera, einer Industrie-Vorstadt von Venedig, eine gigantische Raffinerie für Bio-Diesel aus Palmöl auf. Das Palmöl stammt, wie sich jeder denken kann, aus zwei durch und durch korrupten Ländern, die seit vielen Jahrzehnten ihre eigenen Lebensgrundlagen hemmungslos zerstören.

Der verdienstvolle Verein Rettet den Regenwald e.V. läßt den Forschungsdirektor des italienischen Konzerns zu Wort kommen (hier nachzulesen, mit der Möglichkeit, per E-Mail gegen das Umweltverbrechen zu protestieren):

„Die Raffinerie in Marghera wird umgerüstet, um Biodiesel-Kraftstoff der neuen Generation zu produzieren“, erklärt Enis Forschungsdirektor James Rispoli gegenüber der italienischen Presse. „Der biologische Rohstoff wird Palmöl sein, das per Schiff aus Indonesien und Malaysia kommt.“ Damit sei Eni in der Lage, die europäischen Vorschriften zu erfüllen. Diese verlangen, dass bis 2020 der Anteil erneuerbarer Energien im Kraftstoff 10 Prozent betrage. Anfang 2014 sollen die ersten Schiffsladungen mit Palmöl aus Indonesien in Venedig eintreffen.

Das muß man sich einmal vorstellen: damit die Europäer (unter dem Beifall ihrer heuchlerischen pseudogrünen Parteien) ihr grün-ökologisches Gewissen beruhigen können, nehmen sie in Kauf, daß korrupte Länder wie Indonesien und Malaysia ihren ohnehin ausgebluteten Regenwald noch weiter abholzen, um darauf Palmöl-Plantagen anzulegen. Dann geht das Palmöl per Schiff auf die lange Reise nach Venedig – und von dort in die Motoren der „umweltbewußten“ Europäer.

Fangt doch einmal an, euch eures Verstandes zu bedienen, liebe Mitbürger, so wie Kant es vorgeschlagen hat: sapere aude! Und klatscht nicht gleich in die Hände, nur weil jemand nachhaltig! oder natürlich! oder Energiewende! schreit.

Aus Brüssel mit seinen E10-Verordnungen (und erst recht aus Staaten wie Indonesien und Malaysia, die längst vor ein internationales Strafgericht gestellt gehören!) kommt nämlich selten etwas Gutes. Die sog. „Bio-Kraftstoffe“ aber, zu deren verheerenden Folgen in der Dritten Welt ich noch keine einzige kritische Stellungnahme der grünen Heroen wie Trittin, Künast, Özdemir, Göring-Eckardt oder Kretschmann gehört habe, zählen ökologisch zu den größten Verbrechen an der Natur.

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