Über den Nutzen eines kleinen Krieges

Obama und Cameron kündigen einen 3-Tage-Krieg gegen Syrien an. Er soll bald stattfinden, aber nicht gleich. Vielleicht in vier Tagen? Oder in einer Woche? Die Ziele sind, wie man liest, schon in die Computer eingegeben geworden. Damaskus nutzt die Galgenfrist und versucht eilig, alles Wichtige, auch schwere Waffen, in Sicherheit zu bringen.

Es ist überhaupt eine merkwürdige, eine ganz und gar unwirkliche Aktion. Für den Giftgasangriff will man das syrische Regime „bestrafen“. Dann muß die Strafe aber doch auch wehtun! Wenn man dem Gegner Gelegenheit gibt, sich vorzubereiten und seine Waffen und Soldaten hin- und herzuschieben, wird die Wirkung der „Schläge“ verpuffen. Und wenn man dann auch noch ausdrücklich sagt, daß man Assad auf keinen Fall stürzen wolle, dann hat das schon etwas fast Groteskes.

Meine Idee wäre eine ganz andere gewesen: erstens endlich internationale Haftbefehle gegen Assad, seine Söhne und die wichtigsten Handlanger zu erlassen, und sie dann zweitens in einem Kommandounternehmen herauszuholen und dem Gericht in Den Haag zu übergeben. Ich weiß, das wäre keine leichte Aufgabe, aber es wäre immerhin der Versuch gewesen, die Menschenrechte durchzusetzen. Das halbherzige dreitägige Herumballern mit Vorwarnung wird – im günstigsten Fall! – wirkungslos bleiben.

Aber ein Gutes haben die kriegerischen Töne, jedenfalls für Obama und Cameron: die ganze Welt schaut jetzt auf Syrien, und von den ungeheuerlichen Abhörorgien der beiden Herren redet man kaum mehr.

Wie gesagt: so ein kleiner Krieg kostet nicht viel, und er hat auch sein Gutes.

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