Der Hirte Franz-Peter Tebartz-van Elst

Ein Hirte? Ja, genau das sollte, das muß ein Bischof sein. Einer, der immer für seine Schäflein da ist und ihren Stallgeruch angenommen hat. Ein Bischof, der sich in seinen Palast zurückzieht und nur noch Führungskraft sein will, ist kein Hirte.

Franz Kamphaus, der Vorgänger, war ein Hirte. Man wird lange suchen müssen, um jemanden zu finden, der je ein böses Wort über ihn gesagt hat. Er hat keinen neuen Prunkbau gebraucht, seine Wohnzelle war spartanisch.

Und sein Nachfolger? Man kann nur rätseln, wie das Domkapitel darauf gekommen ist, ausgerechnet Tebartz-van Elst zu wählen. Haben sie ihn nicht gekannt? Wußten sie nicht, welchen Ruf er schon in Münster hatte? Führt man denn bei einer so wichtigen Besetzung keine gründlichen Gespräche mit den Kandidaten? Dann hätte man nämlich merken müssen, daß dieser Bischof, der einen ganz anderen Umgang mit Menschen und einen ganz anderen Katholizismus vertritt als sein Vorgänger, für Limburg völlig unannehmbar ist.

Aber jetzt ist er da, und nur Papst Franziskus (und der liebe Gott) können ihn wieder abberufen.

Gestern ist im Gottesdienst im Frankfurter Dom ein Protestbrief der Frankfurter Katholiken gegen seine Amtsführung verlesen worden – und unter den Gläubigen hat sich ein Beifallssturm erhoben. Applaus als Protest gegen den eigenen Bischof mitten in einer katholischen Messe! Mehr muß man eigentlich zur Beliebtheit dieses Hirten nicht sagen. Die lange Schlange von Menschen, die den Protestbrief danach im Haus am Dom unterzeichnen wollten, hat sich über den ganzen Domplatz erstreckt.

Jeder Bischof, der auch nur ein bißchen Anstand hat, müßte den Papst bei einem so (unheilbar!) zerrütteten Verhältnis zu den Gläubigen um seine Versetzung bitten – auch, um neuen Schaden von der ohnehin gebeutelten Kirche abzuwenden.

Wird er es tun? Ich glaube nicht.

PS: Des Bischofs Generalvikar Franz Kaspar hat nicht nur eine „beträchtliche Kunstsammlung“, er scheint auch ständig im Flugzeug unterwegs zu sein. In einem Artikel der F.A.Z. (hier nachzulesen) heißt es, daß Kaspar allein in den letzten vier Wochen nach Vietnam, Thailand und Indien geflogen ist. Und in den Jahren 2011 und 2012 zählt die Zeitung folgende Fernreisen des Generalvikars auf:

Via Bangkok nach Vietnam; via Bangkok nach Indien; nach Buenos Aires; via Bangkok nach Vietnam; nach Florida; via Bangkok nach Indien und von dort, wiederum via Bangkok, nach Vietnam, sodann nach Indien; weiterhin: nach Bangkok, von dort nach Indien; nach Singapur; via Bangkok nach Vietnam, von dort nach Thailand und wieder zurück nach Vietnam, von dort wieder nach Bangkok; nach Miami.

Ab und zu soll er aber auch in seinem Bistum gewesen sein.

Aber vielleicht wollte er ja auch nur auf 30.000 Fuß Flughöhe seinem Herrn ein bißchen näher sein?

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