Anbiederung an die Jugendkultur – typisch evangelisch!

Kennen Sie die Kirche St. Peter in Frankfurt am Main?

Obwohl – ist das überhaupt noch eine Kirche? Von außen sieht sie, verglichen mit modernen Sakralbauten, sehr schön aus, aber inwendig ist sie inzwischen ein merkwürdiges Zwitterprodukt aus Kirche und Party, und wenn man die Homepage der „Jugend-Kultur-Kirche Sankt Peter GmbH“ (!) überfliegt („junge Kirche für junge Menschen“), merkt man bald, daß hier bei der Anbiederung der evangelischen Kirche an die sog. „Jugendkultur“ ein neuer Höhepunkt erreicht ist.

Nun kann man natürlich – und mit einigem Recht! – sagen, daß die Sprache der Verkündigung im evangelischen Gottesdienst ein immerwährendes Ärgernis ist. Man ist fast immer froh, wenn der Pfarrer am Ende abgekommen ist und die schönen alten Lieder angestimmt werden. Oft hat man das Gefühl, daß die Pfarrer heute alle aus einem Stall kommen und alle bei ein und demselben Lehrer im Predigen unterrichtet worden sind. Und ein guter Lehrer war das nicht.

Aber hat das etwas mit Jung oder Alt zu tun? Überhaupt nicht. Eher hat es etwas mit Charisma und Lebenserfahrung zu tun, denn zur bloßen Buchweisheit muß ich nicht in die Kirche gehen, die finde ich eben – im Buch. Aber wenn auf der Kanzel ein Mensch aus Fleisch un Blut steht, dem man anmerkt, daß er nicht nur von Beruf Pfarrer ist, sondern aus Berufung, daß er das alles auch lebt, was er sagt, dann verläßt man die Kirche guten Mutes.

Ich glaube fest, daß junge Menschen das auch spüren. Sie brauchen keine Anbiederung. Und schon gar nicht das:

DJ-Circle
ein „crossmediales Theaterstück“ über Georg Büchner
Toffee (Kultur für Mädchen „in kleinen Portionen“)
Jazz und Poetry Slams
zwei junge Gedächniskünstler
Breakdance mit Hockern
Gottesdienst als LAN-Party
Church Night am Reformationstag
Schmink-Workshops (Glam, „ultragepflegt und natürlich“).

Das alles kann man ja machen – aber was hat das mit Kirche und Gottesdienst zu tun? Es ist Anbiederung und sonst gar nichts. Und es verscherbelt das, was am christlichen Glauben wichtig und wesentlich ist. Ich jedenfalls halte Schmink- und Breakdancekurse nicht für wesentlich – die kann man auch anderswo machen. Was aber für ihr Leben wirklich wesentlich ist, werden die jungen Menschen in dieser „Sankt-Peter GmbH“ nicht kennenlernen.

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