Baschar al Assad, gegen den leider immer noch kein internationaler Haftbefehl vorliegt, hat im Umland von Damaskus ein Viertel bombardieren lassen, in dem sich angeblich „Terroristen“ befanden. Bis zu 1.300 Menschen sollen dabei umgekommen sein.
„Das wäre ungeheuerlich, ein Verbrechen gegen die Menschheit“, sagte der deutsche Außenminister zu dem möglichen Einsatz von Giftgas durch das syrische Regime.
Das ist eine interessante Aussage. Wenn Assad über tausend seiner Landsleute, darunter viele Frauen und Kinder, mit Granaten und Bomben tötet – ist das dann etwa nicht „ungeheuerlich“? Wird es zum „Verbrechen gegen die Menschheit“ erst durch den Einsatz von Giftgas?
Das ist eine zynische, moralisch nicht haltbare Position, die allein auf Obamas „roter Linie“ basiert. Aber diese rote Linie, da bin ich sicher, hat Obama nur in die Diskussion eingeführt, weil er sich die nahöstlichen Angelegenheiten, für die er weder Gespür noch echtes Interesse hat, vom Leib halten will.
Das wird ihm freilich nicht gelingen.