(Wh.) – Kennen Sie diese Abkürzung?

Natürlich kennen Sie die – zumindest wenn Sie sich in einer Programmzeitschrift über das Fernsehprogramm informieren wollen. Es ist – neben Wörtern wie „der“, „die“ und „das“ – zur Zeit eines der am häufigsten gebrauchten Wörter in jeder Fernsehzeitschrift.

Das

(Wh.)

hinter einer Sendung bedeutet natürlich „Wiederholung“. Und so ungefähr jede zwischen Mai und Oktober ausgestrahlte Sendung trägt jetzt dieses schmückende Attribut. Nehmen wir einmal das ZDF-Programm von heute abend:

Ein Fall für zwei (Wh.)
Flemming (Wh.)
Inspector Lynley (Wh.)
Die schnelle Gerdi (Wh.).

In der ARD:

Liebe vergisst man nicht (Wh.)
Tatort: Schwelbrand (Wh.)
Irene Huss (Wh.)
Das unbezähmbare Herz (Wh.)

Dabei werden längst nicht alle Wiederholungen als solche kenntlich gemacht. Dokumentationen, z.B. in den Dritten Programmen, sind fast immer Wiederholungen, sie werden verwurstet und zwischen den Sendern hin- und hergereicht, bis es nicht mehr geht und reichen teilweise bis in die Mitte der 90er Jahre zurück – aber das sieht man imer erst im Abspann. Nur arte und 3sat nennen auf ihren Internetseiten das wirkliche Entstehungsjahr ihrer Dokumentationen, und arte gibt sogar das Datum der Wiederholung an, die meist in der folgenden Woche stattfindet. Das ist, wie vieles an diesen beiden Programmen, vorbildlich und zuschauerfreundlich!

Das einzige, was in den öffentlich-rechtlichen Sendern wirklich noch immer neu und aktuell ist, sind die Nachrichten. Aber warum eigentlich? Wenn man schon alles wiederholt und dem Zuschauer für seine teuren Gebühren ein halbes Jahr lang Konservennahrung zumutet, könnte man doch abends auch das heute-journal vom letzten Jahr ausstrahlen. Oder, noch besser und auch in jeder Hinsicht noch billiger: man nimmt den ganzen Programmblock zwischen 20 und 24 Uhr von 2012 und übernimmt ihn jeweils ins Programm von 2013.

Das ist doch mal ein Vorschlag, liebe Intendanten und Programmdirektoren, gell?

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