Sie sind – wie die Gestapo – im Morgengrauen gekommen und haben die „Rädelsführer“ der Proteste gegen den selbstherrlichen Herrscher über alle Türken festgenommen. Seit Tagen läßt der kleine Mann aus Ankara offenbar alle Internetdienste wie Twitter, Facebook usw. durchforsten, um an die Realnamen seiner Gegner zu kommen. Heute hat er nun zugeschlagen. Eine „Verschwörung“ gegen ihn sei im Gange, Dutzende von Verschwörern seien verhaftet worden.
Während Obama und Merkel bei einem Gläschen Wein gemütlich zusammensitzen, schickt der Sultan seine Häscher ins Land.
Es ist eine Schande, daß aus den westlichen Demokratien nur läppische „Besorgnis“ geäußert wird. Kann sich dieser unsägliche Herrscher alles erlauben, weil sein Land (vor allen in Obamas Augen) strategisch wichtig ist?
Hören wir, was der kleine Herrscher selbst sagt (hier nachzulesen):
Erdogan sprach am Dienstag von einer „Verschwörung“ gegen seine Regierung. „Das Volk hat diese Verschwörung vereitelt, indem es sich zu hunderttausenden versammelt hat“, sagte Erdogan vor den Abgeordneten seiner Regierungspartei AKP. Die Kundgebungen seiner Anhänger am Wochenende habe das „wahre Gesicht“ der Türkei gezeigt und nicht die Demonstrationen, die von „Verrätern und ihren Komplizen im Ausland“ organisiert worden seien.
Erdogan verteidigte auch die Polizei, die den „Demokratie-Test“ bestanden habe.
Wie fühlt sich das an an, wenn man so etwas hört, Frau Merkel? Sollte man da nicht endlich einmal den Mund aufmachen und diesem Natopartner etwas deutlicher entgegentreten?
Denn eines ist klar: wer so abstruses, von offenem Verfolgungswahn gezeichnetes Zeug redet, ist im Kopf nicht mehr ganz gescheit. Jetzt kann es nur noch darum gehen, die demokratische und liberale Türkei vor diesem selbstherrlichen und unberechenbaren Herrscher, der immer mehr zu offener Gewalt neigt, zu beschützen.
Da muß der „Christenklub“ auch einmal den Mund aufmachen.