Die toughe Angie

Nein, hier geht es ausnahmsweise nicht um unsere Kanzlerin. Es geht – wieder einmal – um die deutsche Sprache. In einer Programmvorschau von Der Westen, dem Online-Portal der WAZ-Mediengruppe, liest man über einen Spielfilm auf Arte, daß die „toughe Angie“ sich von nichts abschrecken läßt.

Das englische Wort tough (im Großen Wahrig mit den Bedeutungen hart, streng, tüchtig, selbstsicher, bestimmt definiert) hat sich zwar bei uns, vor allem in der gesprochenen Sprache, fest eingebürgert, aber nie und nimmer darf man es schriftlich so deklinieren, wie es hier geschieht. Wer auch nur ein bißchen Sprachgefühl hat, den graust es, wenn er von der toughen Angie liest. Wer es unbedingt deklinieren will, muß eben die eingedeutschte (und gar nicht so schlechte) Form taff verwenden.

Die Kombination von Fremdwort und deutscher Deklination erinnert mich im übrigen an ein Werbeblättchen hier im Rhein-Main-Gebiet, das sich immer wieder und mit größter Hartnäckigkeit an chicen Blusen und chicen Jeans erfreut hat. Auch da gilt: wer das Wort unbedingt deklinieren will, muß halt von schicken Blusen und schicken Jeans sprechen.

Ist das so schlimm?

Dieser Beitrag wurde unter Sprache und Literatur veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert