Chinas Außenminister Wang Yi hat sich (hier nachzulesen) „tief besorgt“ über die angespannte Lage auf der koreanischen Halbinsel geäußert. Wie Wang Yi am Samstag bei einem Telefongespräch mit UN-Generalsekretär Ban Ki-moon erklärte, wende sich China gegen jedwede Provokation und egal von wem in der Region und werde auf keinen Fall Unruhestifter vor seiner Haustür dulden. China fordere von allen Beteiligten Gelassenheit und Zurückhaltung.
Gegen jedwede Provokation?
Egal von wem?
Keine Unruhestifter vor der Haustür?
Gelassenheit bei allen Beteiligten?
Das ist die unverfrorene chinesische Außenpolitik seit langer Zeit. China hat die aggressive Kim-Dynastie großgemacht und diplomatisch abgeschirmt, und jetzt ist ihr der Enkel ein bißchen peinlich. Aber noch immer gehen Chinas überflüssige Ermahnungen an „alle Beteiligten“ – so als ob man den völlig ausgeflippten Kim Jong-un, über dessen geistige Gesundheit man nichts Näheres weiß, mit Obama oder der südkoreanischen Präsidentin vergleichen könnte. Nichts spricht – leider! – dafür, daß China endlich die Verantwortung für diese barbarische Dynastie übernimmt, die sie immer beschützt hat.
China will keine „Unruhestifter vor der Haustür“ dulden? Na, wunderbar! Dann soll es dieses Regime so unter Druck setzen, daß auch der kleine, dicke Kim merkt, was die Stunde geschlagen hat. Auch da verstehe ich übrigens nicht, warum es bis jetzt gegen kein Mitglied der nordkoreanischen Diktatorendynastie einen internationalen Haftbefehl gibt. Er wäre längst überfällig.