Wenn man hört, was Mitglieder der türkischen Regierung zur Zeit über unser Land sagen und schreiben, muß man den Eindruck gewinnen, daß es auch in Deutschland einen „tiefen Staat“ gibt und buchstäblich alle staatlichen Institutionen nur darauf aus sind, Verbrechen an Türken und türkischstämmigen Deutschen zu vertuschen – wenn sie diese Verbrechen nicht sogar selbst begangen haben.
Hier werden einige wenige schlimme Verbrechen – von Solingen bis zu den NSU-Morden – zum Anlaß für eine unanständige, aber für die türkische Regierung geradezu typische Schmutzkampagne mißbraucht.
Und die deutschen Islamverbände? Sie sind im Grunde, wie man es in diesen Tagen an ihren öffentlichen Mitteilungen ablesen kann, nicht deutsche Verbände, sondern bloße Anhängsel der türkischen Religionsbehörde. Sie sind Erfüllungsgehilfen von Gül, Erdogan & Co. – ohne jede Eigenständigkeit, ohne eigenes deutsches oder gar demokratisches Selbstbewußtsein. Deshalb hängen sie sich an jede türkische Regierungskampagne an, ja sie steigern sie noch – und verlieren dadurch jede Glaubwürdigkeit.
Ein Beispiel dafür ist Kenan Kolat, der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland. Er leugnet bis heute den türkischen Völkermord an den Armeniern, fordert aber, daß die Kanzlerin zu jedem Wohnungsbrand reisen solle – „auch wenn es gar kein rassistischer Anschlag war“. Mit Deutschland haben diese Verbandsvertreter im Grunde wenig im Sinn – sie behindern und bekämpfen jede Integration, sie wollen, daß jeder Türkischstämmige Türke bleibt bis ans Ende seiner Tage. Insofern sind sie wenig mehr als Agenten des türkischen Staates – aber sie maßen sich eine Oberhohoheit über unser Land an, die man unbedingt zurückweisen muß.
Die Kanzlerin bleibt in dieser Sache ungewohnt schweigsam – nur Ruprecht Polenz (CDU) hat die Türkei zur Mäßigung aufgerufen.