Lieber Onkel Erdogan!

Gerade lese ich, wie Du unsere Soldaten behandelst: sie sollen Dein Land beschützen, aber Du behandelst sie wie räudige Hunde – und zwar buchstäblich. Hundekadaver liegen auf dem Kasernengelände herum, und die hygienischen Zustände sollen grauenhaft sein. Du verbietest unseren Soldaten, die Kaserne zu verlassen, und mit Deinen türkischen Soldaten dürfen sie auch keinen Kontakt aufnehmen? Warum eigentlich?

Und dann die Sache mit Deinem General! Da hat eine deutsche Feldjägerin doch den Wagen eines Deiner Generäle gestoppt, um die Fahrzeugkolonne von Minister de Maiziére durchzulassen. Da war Dein General aber wirklich sehr, sehr ungehalten. Er ist ausgestiegen und hat den Soldaten vom Christenklub gezeigt, wie ein türkischer Offizier mit unverfrorenen Ausländern umgeht. Die Prellungen, die unsere Feldjägerin durch Deinen stolzen General erlitten hat, sind inzwischen aktenkundig.

Nur noch einmal zur Information, lieber Onkel Erdogan: die Raketen und unsere Soldaten hast Du selbst angefordert, obwohl nach Ansicht aller Fachleute auf der Welt nicht die geringste militärische Notwendigkeit dafür bestanden hat. Die Syrer haben nun wirklich andere Sorgen als ausgerechnet Dich mit Raketen anzugreifen. Aber wenn Du unsere Soldaten schon in Dein Land holst, dann hast Du auch die verdammte Pflicht, sie gut zu behandeln. Deine eigenen Soldaten magst Du wie den letzten Dreck behandeln, aber mit den unsrigen kannst Du das nicht machen. Haben wir uns verstanden, Onkel Erdogan?

Die Zeit der osmanischen Großmannssucht ist nämlich vorbei. Sie wird auch nicht wiederkommen, und wenn Du Dich noch so sehr danach sehnst.

Nur noch ein Wort zu unserem Verteidigungsminister. Er hat auf Deine Provokationen reagiert wie ein Hündchen auf seinen Herrn. „Die Türkei“, sagte er wider besseres Wissen, „hat sich große Mühe gegeben, für gute Unterkunftsbedingungen zu sorgen.“

Muß man sich so klein und unbedeutend machen? Ist das wirklich nötig? Ich finde, lieber Verteidigungminister: wenn Du schon ein Verteidigungsminister bist, dann solltest Du unsere Soldaten auch verteidigen, statt einen Kotau vor einem Regime zu machen, das aus seiner feudalen Phase gerade erst entschlüpft ist.

Du könntest Dir natürlich auch ein Beispiel an Papst Benedikt nehmen und zurücktreten, aber daran glaube ich nun wirklich nicht.

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1 Antwort zu Lieber Onkel Erdogan!

  1. Kreuzpitter sagt:

    könnte auch eine goldige Form des Humors sein, das mit dem „größte Mühe gegeben“, so ähnlich wie die Sprache in Arbeitszeugnissen ;-))

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