Nein, wie lustig! Christoph Waltz, von Beruf Oscar-Preisträger, wird zum Comedian. Er spottet über den „Papst in Rente“ – und Caroline Stern, die für die Welt schreibt, klopft sich prustend auf die Schenkel, wenn sie sich seine Videos ansieht. „Die Parodie des Heiligen Vaters in Rente trieft vor schwarzem Humor“, schreibt sie begeistert (hier nachzulesen).
Da geht also der Papst durch die Straßen mit einer Einkaufstüte in der Hand, und die platzt auf, und alles fällt auf den Boden. Natürlich steht der Papst völlig hilflos daneben. Die Hauptstadtjournalistin johlt: der „alte Mann im Single-Haushalt“, das ist für sie ein „Totlach-Moment“. Das Fahrradfahren klappt auch nicht so gut mit der Soutane – natürlich ist das in den Augen der Journalistin „köstlich“, denn Christoph Waltz macht damit, so schreibt Caroline Stern allen Ernstes, „seinem Ruf als genialer Charakterdarsteller alle Ehre“.
Da weiß ich nicht, was peinlicher ist: die dummen Filmchen des „Oscar-Preisträgers“, die offensichtlich für ein im Niveau eher bescheidenes amerikanisches Publikum bestimmt sind, oder die Elogen einer deutschen Journalistin, die sich über diese geschmacklosen Sketche, die sie als „extrem lustig“ einstuft, gar nicht mehr einkriegt vor Begeisterung.