Nein, gewonnen hat Karl Fürst zu Schwarzenberg die Wahl zum tschechischen Präsidenten nicht. Es ist in vielen Ländern die zurückgebliebene Landbevölkerung, die über den Ausgang von Wahlen entscheidet – auch in der Tschechischen Republik. Der stramme Altkommunist Zeman mit besten „Verbindungen zu ehemaligen kommunistischen Behörden und Geschäftsleuten mit Beziehungen zu Russland“ (so Reuters) hat mit etwa 56 zu 44 % der Stimmen gewonnen. Ob Tschechien mit einem solchen Präsidenten glücklich wird, möchte ich bezweifeln, aber das ist nicht unsere Sache.
Eines muß man aber sagen: Karl Fürst zu Schwarzenberg hat mit seinem Eintreten für Europa ein mutiges und entschlossenes Bekenntnis gegen die nationalistischen Kleingeister angelegt, die es (leider!) fast in jedem europäischen Land gibt. Er hat – wohl wissend, daß er damit den Haß der dummen Nationalisten auf sich zieht – keinen Augenblick gezögert, die Vertreibung der sudetendeutschen Bevölkerung als das zu bezeichnen, was sie war: eine ethnische Säuberung, also ein Verbrechen gegen die Menschheit.
Das allein macht ihn schon zu einem großen Europäer.