Die Energiewende – eine einzige Pfuscherei

Schon an Pfingsten könnten in Deutschland die Lichter ausgehen. Das fürchtet der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth. Die Stromnetze seien schon jetzt „an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit“. Im Winter könne es durchaus sein, daß besonders energieintensive Industriebetriebe stillgelegt werden müßten, um eine Überlastung der Stromnetze zu verhindern.

Die Kosten, die durch die Energiewende entstehen werden, sind überhaupt noch nicht abzusehen. Sie werden dramatisch sein. Der frühere BASF-Chef Jürgen Hambrecht sagt in einem Interview in der F.A.Z. vom Dienstag:

Es ist vollkommen klar, daß die Energie- und Strompreise steigen werden. Würden die Klimaschutzziele weiter verschärft, würde das alles sehr, sehr teuer werden. Ich weiß nicht, wie damit die Wettbewerbsfähigkeit des Industrie- und Beschäftigungsstandorts Deutschland noch sichergestellt werden sollte.

Ich höre schon, wie Künast und Trittin dazu sagen: ja, der ist halt ein Interessenvertreter, der muß das so sagen. Aber leider, leider: jeder, der seinen gesunden Menschenverstand noch beisammen hat, sagt dasselbe.

Allein das frühere Abschalten der Kernkraftwerke belastet den Bundeshaushalt mit 2 Milliarden Euro im Jahr. Diese Zahl kann sich noch weiter erhöhen, wenn den energieintensiven Branchen höhere Subventionen zugeteilt werden (darüber entscheidet Brüssel). Noch viel teurer wird es, wenn Energiekonzerne, die gegen die Abschaltung klagen, vor Gericht Recht bekommen.

Diese „Energiewende“ ist ein einziges Tohuwabohu, ein Würfelspiel mit ungewissem Ausgang. Die Kanzlerin und die CDU haben, das darf, das muß man so sagen, alle guten Geister verlassen. Statt eine so gravierende Entscheidung behutsam, mit Augenmaß und Verstand durchzusetzen, statt diese fundamentale Wende Zug um Zug, also in kleinen Schritten durchzuführen, haut sie einfach nur drauf – um endlich einmal wieder von ihrem Volk geliebt zu werden? Wer so handelt, ist – nach einem einst von Björn Engholm gern benutzten Wort – mit dem Klammerbeutel gepudert. Wer die Atomkraft als „Brückentechnologie“ begreift, kann doch nicht die Brücke holterdiepolter abreißen! Sollen wir jetzt ans andere Ufer schwimmen?

Es beginnt also, wie es Berthold Köhler von der F.A.Z. am Dienstag zutreffend ausgedrückt hat, eine „Reise ins Ungewisse“. Andreas Mihm schreibt in derselben Ausgabe:

Zuerst muß beantwortet werden, woher der Strom kommen soll, der unsere Gesellschaft am Leben erhält und ob er sicher und verläßlich erzeugt werden kann. Wer dies nicht garantieren kann, handelt zumindest fahrlässig, wenn er Kraftwerke ersatzlos abschaltet.

„Ohne Tausende Kilometer neuer Leitungen und Ersatzkraftwerke“, so schreibt Mihm weiter, „führt die Energiewende sicher nur zum Stromausfall.“

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2 Antworten zu Die Energiewende – eine einzige Pfuscherei

  1. Dori Fashaw sagt:

    Ich freue mich, dass man sich doch geeinigt hat, die AKW’s zu deaktivieren und sie anschließend mit natürlichen Energieträger zu ersetzen. Es wird interessant wie lange der Staat für den Umstieg von fossilen Energien zu erneuerbaren Energien braucht. Man muss damit aufhören, die Umwelt mit Schadstoffen zu vernichten und auch mal an die Zukunft unserer Welt nachdenken. Die Umweltkatastrophe in Fukushima hat der Regierung endlich klar gemacht, dass man das Restrisiko von AKW’s nicht verharmlosen kann. Ich erwarte, dass die anderen Länder genauso schnell ihre AKW’s deaktivieren und wir so nicht mehr in Furcht vor einer Katastrophe leben müssen. Außerdem freue ich mich, dass auch Unternehmen wie http://www.knittel.de die natürlichen Energiequellen fordern.

  2. xman sagt:

    Wer keine Atomstrom will, der muss mit fossiler Energie leben. Ökostrom ist eine gefährliche Illusion. Deutschland wird für diesen Unsinn noch einen hohen Preis zahlen müssen. Unglaublich wie naiv viele Bürger sind.

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