Merkels Mädchen und „das liebe Gott“

Immer mehr Kabinette im Bund und in den Ländern schmücken sich mit jungen Frauen. Das mag für die jeweilige Regierung hin und wieder ein optischer, aber es muß nicht unbedingt auch ein intellektueller und politischer Gewinn sein.

Nehmen wir einmal Kristina Schröder, 35, unsere Bundesfamilienministerin. Womit hat sie sich in diesem Jahr hervorgetan?

Erst einmal hat sie zusammen mit einer „Ministeriumsmitarbeiterin“ ein Buch geschrieben. Ja, ein richtiges Buch! Es heißt Danke, emanzipiert sind wir selber und ist – na, sagen wir: auf wenig Begeisterung gestoßen. Dann hat sie der Welt erzählt, daß sie ihrem Kind gern vorliest – aber immer politisch korrekt (hier nachzulesen). Deshalb wird aus dem „Negerkönig“ in Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf ein „Südseekönig“, und auch das „Negerbaby“ Jim Knopf geht natürlich gar nicht – es ist für Schröder „ein kleines Baby mit schwarzer Hautfarbe“.

Damit will sie ihr Kind

davor bewahren, solche Ausdrücke zu übernehmen. Auch ohne böse Absicht können Worte ja Schaden anrichten.

Und Grimms Märchen? Noch viel, viel schlimmer!

Da gibt es selten eine positive Frauenfigur.

Obendrein sind die Märchen oft auch noch „sexistisch“ sind.

Und dann kommt Gott ins Spiel – oft ein heikles und schwieriges Thema, aber nicht für unsere Familienministerin. Mit einer theologischen Kühnheit, die ihr nun wirklich niemand zugetraut hätte, und tief frauenbewegt (emanzipiert ist sie selber!) sagt sie: statt „der liebe Gott“ könne man genauso gut „das liebe Gott“ sagen. Ey, boah! Damit geht sie sogar weit über die Bibel in gerechter Sprache hinaus, die Gott lustig abwechselnd einmal männlich, einmal weiblich sein läßt.

Ein Vatikanberater spricht „von einem erschreckenden religiösen Analphabetismus“, was freilich noch sehr milde ausgedrückt ist.

Äußerungen, wie sie immer wieder von Frau Dr. Schröder kommen (ja, sie ist wirklich promoviert worden!), zeugen von einer Unbedarftheit, daß man oft nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll. Für sie ist offenbar die ganze geistige und materielle Welt eine einzige große Gemischtwarenhandlung, und da kauft man ein, wonach einem gerade der Sinn steht. Insofern paßt die Familienministerin ganz wunderbar ins Kabinett Merkel.

Übrigens wollte ich natürlich – journalistisch korrekt! – auch die politischen Erfolge der Ministerin anführen. Ich bin immer noch auf der Suche.

Es kann ein Weilchen dauern.

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