„Gut 60 Prozent des weltweit noch verfügbaren Ackerlandes“, schreibt die ZDF-Redaktion zu dieser Sendung, „liegt in Afrika, z.B. entlang der großen Ströme wie Niger oder Kongo.“ Die schreckliche Wahrheit ist, daß die meisten afrikanischen Regierungen (viele von ihnen sollte man gar nicht „Regierungen“ nennen, selbst „Regime“ wäre noch zu respektvoll!) diesen kostbaren Ackerboden schon lange für eine Handvoll Dollar an internationale Konzerne und an gierige Schwellenländer wie China oder Indien verscherbelt haben. Dafür müssen sie zulassen, daß unvorstellbar große Plantagen von Ölpalmen und Zuckerrohr entstehen, die einheimischen Kleinbauern faktisch enteignet und die Böden für lange, lange Zeit ausgelaugt werden. Ob man nach dem Raubbau überhaupt wieder Früchte für die eigene Bevölkerung anbauen kann, ist mehr als fraglich. Selbst die Gelder aus China, das heute in Afrika aggressiver vorgeht als früher die Kolonialmächte, werden wohl kaum die vertriebenen und mit falschen Versprechungen angeheuerten Kleinbauern erreichen, sondern in den üblichen Kanälen der Korruption versickern.
Die Bedeutung dieser Entwicklung, über die viele Jahre lang kaum jemand berichtet hat, kann man gar nicht hoch genug einschätzen.
Daß das ZDF einen solchen Bericht nach Mitternacht (!) ausstrahlt, gehört inzwischen zur Normalität dieses Senders – eine Schande ist es trotzdem. (Wer ihn begreiflicherweise nicht sehen kann, sollte ihn unbedingt in der ZDF-Mediathek anschauen.)