Die Grünen aller Parteien – und heute sind ja alle, aber auch wirklich alle Parteien in der Wolle grün gefärbt! – posaunen eine Überzeugung immer laut in alle Welt hinaus: daß nämlich durch die Energiewende eine schier unerschöpfliche Zahl neuer Arbeitsplätze entstehen wird. Das Bundesumweltamt spricht von 630.000 neuen Jobs, die Unternehmungsberatung Roland Berger redet gar von einer Million neuer Arbeitsplätze bis zum Jahr 2025. Schon bestehende Arbeitsplätze seien durch die Energiewende nicht in Gefahr, meinte der Bundesumweltminister Peter Altmaier noch im Juli (hier nachzulesen). Auf der Seite Ökostrom für alle liest man:
Die Energiewende kostet keine Arbeitsplätze in Deutschland.
Hier wird, das sieht man man auf den ersten Blick, alles so grün gelogen, daß sich die Balken biegen. Zum Beispiel zählt in der Statistik oft schon ein Handwerker, der einmal in seinem Leben eine Photovoltaikanlage aufs Dach schraubt, als „neuer Arbeitsplatz“.
Viel schlimmer noch: es wird keine ehrliche Bilanz gezogen. Eine echte Bilanz müßte nämlich beides gegeneinander aufrechnen – wieviele Arbeitsplätze gehen durch die Energiewende verloren, und wieviele enstehen neu? Die Befürworter der Energiewende spielen die vielen tausend verlorengegangenen Arbeitsplätze systematisch herunter und blähen die bloß erwarteten Arbeitsplätze, die es noch gar nicht gibt (und die es zum großen Teil auch nicht geben wird!), so auf, daß ihnen eigentlich die Schamröte ins Gesicht schießen müßte. Wo sollen um Himmelswillen durch Trassen und Windräder eine Million neue Arbeitsplätze herkommen? Diese Arbeitsplätze werden schon entstehen, aber nicht in Deutschland, sondern in China, das dank seiner Billiglöhne in immer größerem Umfang Windräder, Komponenten und seltene Erden in alle Welt exportiert.
Die Vernichtung von Arbeitsplätzen ist dagegen sicher und statistisch verbürgt. Die EON AG zum Beispiel muß 11.000 Arbeitsplätze abbauen, und das dürfte erst der Anfang sein. Den anderen Energieunternehmen geht es nicht viel anders. Bis allein diese Verluste aufgewogen sind, werden viele, viele Jahre vergehen (falls es überhaupt dazu kommen wird).
Ich kann deshalb nur allen Lesern raten, gerade jetzt regelmäßig einen Blick in den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung zu werfen, denn die Zahlen, die man dort findet, etwa zum Arbeitsplatzabbau in Energieunternehmen, werden von den Bewohnern des grünen Wolkenkuckucksheims fast immer unter den Teppich gekehrt.
Es ist wie bei den angeblich „kaum erhöhten“ Strompreisen – im Wolkenkuckucksheim wird geschönt und gelogen, was das Zeug hält.