„Weltkulturerbe“ – eine bloß moralische, also zahnlose Institution

Der Basar von Aleppo – es soll einer der schönsten und größten in der arabischen Welt gewesen sein – ist während der Kämpfe zwischen den Assad-Truppen und den Rebellen zumindest in großen Teilen vom Feuer zerstört worden. Da die Regierungstruppen während solcher Kämpfe die Versorgungsleitungen kappen, war kein Löschwasser da, und die verzweifelten Anwohner hatten mit ihren kleinen Feuerlöschern keine Chance, den Sukh zu retten.

Die Altstadt von Aleppo (einschließlich des Basars) ist 1986 zum Weltkulturerbe erklärt worden. Seit 1993 wird sie – auch mit deutscher Unterstützung – restauriert. Der Schutz durch die Vereinten Nationen hat ihr leider nicht geholfen.

Wie die Altstadt einmal aussehen wird, wenn der Bürgerkrieg entschieden ist, weiß niemand. Grund zu großer Hoffnung besteht leider nicht.

Die UNESCO, die den Titel „Weltkulturerbe“ verleiht, hat keine Bataillone, die sie zum Schutz dieser unwiderbringlichen Kulturschätze abstellen kann. Der Schutz, den ein solcher Titel bietet, ist allenfalls moralisch – und damit ist er sehr schwach. Wirksam wäre er nur, wenn etwa die Hemmungen, die Altstadt mit Mörsern anzugreifen oder als Schutzraum für aufständische Kämpfer zu mißbrauchen, für alle Seiten gelten würden. Aber eine solche Vorstellung ist, gerade in einem erbittert geführten Bürgerkrieg, eher naiv. Sie wäre nur wirksam, wenn darüber ein Konsens in der Bevölkerung vorhanden wäre, was wiederum ein hohes Niveau von Bildung und Moral zur Voraussetzung hätte. Davon kann man aber fast nie ausgehen. Ich erinnere nur daran, was in Deutschland, immerhin einem Land mit jahrhundertealter Kultur, im 20. Jahrhundert möglich war.

Die Wahrheit ist: wo die nackte Gewalt herrscht, gibt es keinen Schutz – nicht für die Menschen, und erst recht nicht für alte Gebäude. Wir müssen damit leben.

Aber eines können wir immerhin tun: wir können ein Urteil fällen über die moralische Qualität von „Kämpfern“ (egal, auf welcher Seite sie kämpfen!), die das Beste, was ihre Kultur hervorgebracht hat, vernichten, um ein paar Meter Geländegewinn zu erzielen. Es sind Barbaren, und man muß sie laut und deutlich auch Barbaren nennen und sie, wenn es irgendwie geht, später vor Gericht stellen.

Die Verwüstungen – sie reichen von der Zerstörung der Buddha-Statuen im Tal von Bamyan und der heiligen Schreine in Libyen und Timbuktu bis zum Feuer im Basar von Aleppo – gehen heute leider fast überall auf radikale Muslime zurück. Sie haben keinen Respekt vor anderen Kulturen, ja nicht einmal vor den historischen Zeugnissen ihres eigenen Glaubens. Sie sind Barbaren im schlimmsten Sinne des Wortes.

Wir können hier vom Westen aus gegen sie kaum etwas tun. Die schweigende Mehrheit der Muslime muß endlich aufstehen und gegen ihre rabiaten, barbarischen, alle Kultur verachtenden Glaubensbrüder vorgehen, die ja nicht nur das Ansehen des Islam besudeln, sondern alles, was die Menschheit im Lauf ihrer Geschichte an kulturellen Gütern hervorgebracht hat.

Es ist höchste Zeit. Ich zitiere noch einmal den alten Rechtgrundsatz: wer schweigt, stimmt zu. Oder, um es noch mehr zuzuspitzen: wer schweigt, wird zum Mittäter.

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