Im Juli 2011 habe ich schon einmal eine kleine Glosse zum Gebrauch des Wortes „Check“ geschrieben. Damals hatte der Plasbergsche „Fakten-Check“ schon erste Nachahmer gefunden (Haushalts-Check im WDR, Museums-Check auf 3sat).
Inzwischen ist daraus eine Welle geworden. Es ist wie bei den billigen Ranking-Shows in den Dritten Programmen- einer fängt an, und alle machen es nach. Am meisten gecheckt wird immer noch beim WDR, wo vor allem Yvonne Willicks checkt, bis der Arzt kommt.
Aber auch sonst in Fernsehen und Internet: Checks, wohin das Aug‘ auch blicket (alles Beispiele aus jüngster Zeit):
Kino-Check, Der große Schlaf-Check, LIDL-Check, Marken-Check, DAX-Check, Bratpfannen-Check, Der große Küchen-Check, Gerüchte-Check, McDonalds-Check, Primetime-Check, dm-Check, Kaffeemaschinen-Check, adidas-Check, Recycling-Check, Der große Bahn-Check, H&M-Check, Anleihe-Check.
Sogar einen „Weinköniginnen-Check“ gibt es. Und heute läuft in der ARD natürlich aus gegebenem Anlaß – der „Einheits-Check“ (19.15 Uhr).
Liebe Fernsehredakteure, liebe Programmdirektoren – ich weiß: sprachliche Phantasie hat noch nie zu euren Stärken gehört. Aber müßt ihr denn jedes Modewort übernehmen und dann verbreiten bis zum Erbrechen? Seid ihr so anspruchslos geworden wie SAT 1 oder RTL II?
Ich hoffe, ihr habt jetzt wirklich gecheckt, was ich euch sagen wollte.