Eine Moschee in Paris

Die Große Moschee in Paris hat einen Leiter. Er heißt Dalil Boubakeur – und auch er demonstriert nicht etwa gegen die kriminellen und terroristischen Glaubensbrüder, die Botschaften und Konsulate niederbrennen, sondern gegen Filmchen und Karikaturen.

„Extrem gefährlich“ nennt er nicht etwa die Mörder und Brandstifter, denen jeder Vorwand recht ist, um „Tod den Juden“ und „Tod den USA“ zu brüllen. Nein, extrem gefährlich sind für ihn die Redakteure der satirischen Zeitschrift „Charlie Hebdo“, die gerade ein paar neue und völlig belanglose Mohammed-Karikaturen veröffentlicht haben. Wörtlich sagt Boubakeur: sie würden

Öl ins Feuer gießen in einer Situation, wo Ruhe und Besonnenheit erforderlich wären.

Dieser Satz ist es nun wirklich wert, in eine satirische Zeitschrift aufgenommen zu werden. Der Leiter einer Moschee ruft, während die niedergebrannten Konsulate noch rauchen, ausgerechnet die Ungläubigen auf, Ruhe und Besonnenheit zu wahren! Ist das jetzt Satire? Oder unfreiwillige Satire?

Es ist jedenfalls ein völliger Mangel an Takt und Selbstkritik.

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