Gotteslästerung

In einer freien Gesellschaft kann jeder glauben, was er will. Das treibt oft merkwürdige Blüten, mit denen wir leben müssen – von den skurrilen Anhängern des altrömischen Götterglaubens über Weltuntergangsprophezeihungen bis hin zu der weitverbreiteten Esoterik. (Manchmal vergißt man, aber das nur nebenbei, daß es neben diesem Humbug bei uns auch noch seriöse Kirchen gibt, die ihren Glauben nicht an Geldmacherei, sondern an die Vernunft koppeln.)

Jedenfalls käme bei uns niemand auf die Idee, jemanden zum Tode zu verurteilen, weil er Gott lästert oder ein paar verbrannte Bibelseiten in der Tasche hat.

Ganz anders im Islam. Da, wo er die absolute Macht hat, setzt er das Strafrecht ein, um die Staatsreligion einzuzäunen und zu schützen. Wovor? Vor dem freien Denken. Er setzt sich dem kritischen Denken gar nicht erst aus, er belegt den Abfall vom Islam mit schweren Strafen. Wer einmal Muslim ist, muß es für immer bleiben.

In diesem Sinne ist vor einiger Zeit auch das Strafrecht in Pakistan geändert worden. Ein junges christliches Mädchen, Rimsha Masih, nach verschiedenen Berichten 16 Jahre alt oder noch jünger und vermutlich geistig behindert, soll verbrannte Koranseiten bei sich gehabt haben. Nachdem sie schon mehrere Wochen in Haft war, sagten Mitarbeiter des Denunzianten, eines muslimischen Geistlichen, aus, daß ihr die Koranseiten untergeschoben wurden. Jetzt wurde sie auf Kaution freigelassen. Gerettet ist sie damit aber noch lange nicht.

Andere denunzierte Christen werden in diesem furchtbaren Land weniger Glück haben, wenn man es denn Glück nennen will, daß eine bloße Denunziation genügt, um verhaftet und dann für eine für pakistanische Verhältnisse hohe Geldsumme erst einmal wieder auf freien Fuß gesetzt zu werden.

Das alles erinnert doch sehr an die Hexenprozesse zu Beginn der europäischen Neuzeit.

Nein, mit dieser grausamen Spielart des Islam, die sich leider ausbreitet, möchte ich nichts zu tun haben. Zum Glück können wir uns dagegen wehren, aber letztlich ist es ein Problem, das die muslimische Gemeinschaft selbst lösen muß. Solange sie diese Phänomene mit Gleichgültigkeit oder gar klammheimlicher Freude beobachtet, darf sie sich nicht wundern, daß ihr in den freien Gesellschaften Skepsis entgegenschlägt. Muslime haben in unserer Gesellschaft alle Möglichkeiten, sich von ihren primitiven und kriminellen Glaubensgenossen zu distanzieren. Sie können Leserbriefe schreiben, sie können demonstrieren, Tagungen veranstalten – sie können so viel tun.

Aber sie tun es nicht. Das (und nur das!) ist der Grund, weshalb eine weitverbreitete Abneigung gegen den Islam in unserer Gesellschaft entstanden ist. Wir warten immer noch darauf, daß die große und friedliche Mehrheit der Muslime endlich gegen ihre bösen Glaubensbrüder aufsteht und ein Zeichen setzt. Wir warten darauf, daß sie endlich auch einmal zeigt, wie sehr sie die Freiheit in unserer Gesellschaft zu schätzen weiß. Wir warten darauf, daß sie ihre Glaubensbrüder den Behörden meldet, bevor sie sich den Sprengstoffgürtel anlegen oder eine Bombe zünden.

Statt dessen kommen – vor allem von den türkischen Verbandsvertretern – immer nur die dummen Formeln von „Kreuzzug“ und „Islamophobie“. Noch richtet sich die Feindseligkeit aber gar nicht gegen den Islam, sondern in erster Linie gegen den Islamismus, der ja nicht nichts anderes ist als eine besonders infame, verbrecherische Spielart des Terrorismus. Das könnte sich freilich ändern, wenn sich die friedlichen Muslime nicht endlich lautstark (und tätig!) zu Wort melden.

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