Ich weiß, daß Museen Geld brauchen. Die öffentlichen Zuschüsse werden in schlechten Zeiten oft gekürzt (an der Kultur läßt sich ja besonders leicht sparen!), und wen kann man sonst noch melken? Den Besucher.
Nehmen wir einmal Frankfurt am Main. Hier gibt es eine Fülle von großartigen Museen (viele davon am sog. Museumsufer). Das Städel zum Beispiel. Da kostet der Eintritt 12 Euro. Niemand hätte gewagt, in der Zeit vor der Einführung des Euro für einen Museumseintritt 24 DM zu verlangen. Aber 12 Euro klingt ja nach viel weniger.
Das Liebighaus verlangt sogar 14 Euro – das sind, wenn man das Museum zu zweit besucht, 28 Euro, also nach alter Währung 56 DM!
Natürlich gibt es auch ein paar rühmliche Ausnahmen: das sehr sehenswerte Senckenbergmuseum zum Beispiel verlangt nur 6 Euro, das Filmmuseum 5 Euro, das Jüdische Museum gar nur 4 Euro. Aber das sind wirklich ganz große Ausnahmen.
Das Problem geht leider weit über die Museen hinaus. Überall werden zum Teil maßlose Eintrittspreise verlangt: für Konzerte, Veranstaltungen, Führungen, manchmal sogar für Tier- und Vogelstimmenwanderungen. Diese Preise mögen für einen einzelnen ärgerlich, aber noch hinnehmbar sein, aber was ist mit den Familien?
So macht man Kultur wieder zu einem Privileg der Gutverdienenden.