Über die „Homo-Ehe“ und die „Wut im Netz“

Genauso heißt ein Artikel in der furchtbar liberalen und fortschrittlichen Süddeutschen Zeitung:

Streit um Homo-Ehe
Reiches Ehe-Äußerungen sorgen im Netz für Wut

Was ist passiert? Katherina Reiche (39), verheiratet, drei Kinder, die vor zehn Jahren fast Familienministerin im Bayern geworden wäre, hat Unfaßbares von sich gegeben:

„Unsere Zukunft liegt in der Hand der Familien, nicht in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften.“ Nur weil die Ehe von Mann und Frau „für einige an Bedeutung verloren hat, dürfen wir sie als Lebensentwurf nicht grundsätzlich in Frage stellen“. Die Union müsse „ganz klar sagen, dass sie auf Familie, Kinder, Ehe setzt“. Die Gesellschaft werde nicht von kleinen Gruppen zusammengehalten, sondern von der stabilen Mitte, sagte die Staatssekretärin im Bundesumweltministerium.

Wer heute eine solche Selbstverständlichkeit ausspricht, bekommt die „Wut im Netz“ zu spüren. Ehe und Familie stehen zwar nach unserer Verfassung „unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung“, aber im „Netz“ hilft das nichts. Die User finden so etwas überhaupt nicht gut. Sie werden dann sehr, sehr zornig – übrigens eine Eigenschaft, die sie mit vielen Muslimen teilen.

Aber, liebe User, bitte nicht vergessen: Wut macht dumm.

Katherina Reiche hat etwas ganz Selbstverständliches gesagt: eine Familie besteht aus einem Mann, einer Frau und (möglichst auch) Kindern. Das ist das Fundament jeder Gesellschaft. Und dafür wird sie jetzt von den Wutbürgern von Facebook mit einem Shitstorm bestraft? Ja, seid ihr eigentlich noch ganz gescheit, ihr User? Get a life, sagt man in Amerika oft zu solchen Menschen, aber die Hoffnung, daß sie sich ändern, ist gering.

Ich bin strikt gegen jede Diskriminierung von Minderheiten (und war es immer), aber ich bin genauso strikt gegen die Diskrimierung von Mehrheiten durch Minderheiten. Soll ich mich etwa schämen, weil ich nicht homosexuell bin?

Fast könnte man diesen Eindruck haben.

Noch einmal: was Katherina Reiche gesagt hat, ist eine Selbstverständlichkeit. Daß aber diese Selbstverständlichkeit mit solcher Empörung und Wut aufgenommen wird, ist nicht gerade ein Zeichen für eine gesunde Diskussionskultur.

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