Michael Schmidt-Salomon ist nicht nur der „bekannteste Religionskritiker Deutschlands“ (was im übrigen nicht für die deutsche Religionskritik spricht), er ist auch ein „Philosoph“ oder (wie es bei Amazon heißt) ein „freischaffender Philosoph“. Wer so tituliert wird, hat alles erreicht, was man erreichen kann. Heute abend wird er uns bei Maischberger erzählen, daß man Esoterik und Religion „kaum voneinander unterscheiden kann“.
Er jedenfalls nicht.
Die Dummheit, sagt dieser Philosoph in seinem neuesten Pamphlet, sei „die große Konstante der menschlichen Geschichte“. Da möchte man natürlich wissen: schließt er sich selbst da ein?
Natürlich nicht! Ein „freischaffender Philosoph“ steht weit über diesen Niederungen. Und vor allem steht er weit über den Religionen, deren Anhänger er in seiner aufgeklärten Herablassung als „Religioten“ bezeichnet. Der moderne Mensch, schreibt er nach heftiger Benutzung seines Taschenrechners, kam „99 % seiner Artgeschichte ohne Christentum aus“. Aber, könnte man da erwidern, der moderne Mensch kam auch 99,99 % seiner Artgeschichte ohne Schmidt-Salomon aus!
Dieser „Religionskritiker“, der natürlich inzwischen eine kleine Gemeinde um sich geschart hat, redet über die „Religioten“ wie ein pubertierender Schüler, der seine dummen Witzchen über die Dreifaltigkeit voll cool findet. Es ist fast schon peinlich, wie ein so schlichter Stil nicht nur das Lektorieren übersteht, sondern auch noch Anhänger findet. Wie der Herr Philosoph da die biblische Geschichte persifliert, wie er wie ein Kind herumalbert, ist sicher auch für einen intelligenten Atheisten schwer zu ertragen. Sollte er wirklich der „bekannteste Religionskritiker Deutschlands“ sein, dann ist es um die deutsche Religionskritik schlecht bestellt.
Was ja auch sein Gutes hat.
Ein Mensch, der an Gott glaubt, ist für diesen freischaffenden Philosophen ein geistig Behinderter:
Religioten sind zwar weltanschaulich zu stark behindert, um die offensichtlichen Absurditäten ihres Glaubens zu erkennen, auf technischen oder strategischem Gebiet können sie jedoch (siehe Osama bin Laden) hochintelligent sein.
Da könnte man natürlich fragen, ob es unter den Menschen, die sich als Philosophen bezeichnen lassen, nicht auch Philosophioten gibt!